Handgranate

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Die erfolgreiche und zukunftsweisende deutsche Stielhandgranate 24

Eine Handgranate (HGr) ist eine mit der Hand auf ein Ziel zu werfende Granate. Die ersten Handgranaten gab es im Mittelalter. Im byzantinischen Reich wurden aus Keramik gefertigte Handgranaten mit griechischem Feuer befüllt. Arabische Handgranaten aus Keramik wurden mit Naphtha gefüllt. Chinesische Soldaten füllten Schwarzpulver in ihre keramischen Handgranaten.

Technischer Aufbau

Die wesentlichen Elemente einer Handgranate sind:

  • Die Sprengstofffüllung.
  • Zusätzliche schädigende Elemente wie Splitter, Gifte oder Brandmittel.
  • Der Aufschlag- oder Zeitzünder.

Dargestellt auf der Abbildung (von links nach rechts): Sicherungsstift, Hebel (der nach Abziehen des Stifts allein die Handgranate sichert, entweder in der Hand des Werfers oder durch sonstige Methoden), Auslösemechanik nebst Zündladung, eigentliche Sprengstofffüllung sowie Mantelelement aus o. g. Bestandteilen.

Füllungen

Die explosiven Bestandteile einer Handgranate waren immer die weitreichendsten und explosivsten Stoffe, die historisch zur Verfügung standen. Nach herkömmlichem Schießpulver waren dies meist Glycerintrinitrat, seltener Trinitrotoluol (TNT), Tetryl, und Nitropenta. Die heute übliche Füllung besteht aus Composition B, einer Mixtur aus Hexogen und TNT. Die prinzipiell auch als Handgranaten verwendeten Molotow-Cocktails haben dagegen leicht entflammbare Flüssigkeiten als Füllung. Die sekundär wirkenden Bestandteile der Handgranate liegen zur Erzielung eines optimalen Wirkungsradius radial außerhalb des explosiven Kerns.

Zündmechanismen

Unabhängig von der Wirkungsart werden Handgranaten in Bezug auf den Detonationsmechanismus in aufschlagszündende (früher auch Perkussionszünder genannte), und zeitzündende Waffen unterteilt.

Aufschlagszündende Handgranaten lassen die Waffe bei Bodenberührung mittels verschiedenster Mechanismen explodieren. Diese Technik hat den Vorteil, daß der Gegner der Waffe weder ausweichen noch diese zurückschleudern kann, und die Gefahr eines Zurückrollens bei abschüssigem Gelände ausgeschlossen ist.

Aufbau und Funktion der Elemente einer Handgranate

Anhand der schematischen Darstellung des Aufbaus einer Stielhandgranate sind die verschiedenen Komponenten einer typischen Handgranate ersichtlich. Zuerst ist die vom Soldaten erst unmittelbar vor Gebrauch der Granate ins Innere des Granatenkopfes einzuführende Sprengkapsel zu erwähnen. Dadurch sollen unabsichtliche Zündungen mit Sprengwirkung verhindert werden. Wurde eine Granate ohne Sprengkapsel gezündet, so stoppte die chemische Reaktion, ohne die nötige Energie für eine Zündung der Hauptladung aufzubringen. Auch wurde die Gefahr, die durch ein Feuer oder große Hitzeentwicklung in den eigenen Reihen entstanden wäre, vermindert. Selbst wenn eine Granate dieses Typs ohne Sprengkapsel hohen Temperaturen (> 600 °C) ausgesetzt wäre, liefe die Explosionsreaktion der Hauptladung verzögert und weniger heftig ab. Dies gäbe den Soldaten die nötige Zeit, um Gegenmaßnahmen zu ergreifen, sich also zu entfernen oder das Feuer zu löschen. Auch bei modernen Granaten dieses Typs und bei Eierhandgranaten ist das Einsetzen eines Reaktionselements vor Gebrauch üblich.

Weitere Sicherheitsmaßnahmen sind Bleiperle und Bleimantel als Elemente der Zündeinheit. Die Bleiperle, welche die Reißschnur unterteilt, sollte Blindgänger verhindern. War die Stielhandgranate hohen Temperaturen (über 327 °C, dem Schmelzpunkt von Blei) ausgesetzt, war es wahrscheinlich, daß der komplette Zündmechanismus abbrannte. Dies hätte von außen nicht erkannt werden können, höchstens über den Widerstand der Reißschnur beim Auslösen. In diesem Fall wäre die Handgranate aber schon scharf gemacht worden. Aus Sicherheitsgründen hätte der Soldat eine solche Granate also ohnehin wegwerfen müssen. Das Gebiet, in dem diese Handgranate dann lag, wäre durch die Möglichkeit einer Spontanzündung gefährdet gewesen. Somit war es besser, Blindgänger von vornherein auszusondern. War auch der Bleimantel weggeschmolzen, so war die Zündung durch Reibungsenergie nicht mehr möglich. Dies sollte bei Granaten, die Temperaturen kurz vor der Entfachung der Zündeinheit ausgesetzt waren, die gefürchtete 'Schwelzündung' verhindern. Bei Temperaturen um 350 °C hatte der Zündstoff unter Umständen bereits 'still' reagiert, und brannte dann nach der Zündung unregelmäßig und verzögert (schwelend, daher Schwelzündung) ab. Solche oder ähnliche Sicherheitsvorkehrungen finden in so gut wie allen modernen Handgranaten Verwendung.

Besondere Beachtung sollte der Zeitstempel finden. Mit ihm war es möglich, einen Zeitraum zwischen Zündung und Explosion der Handgranate zu bestimmen und auch zu variieren. Allerdings wurde dies in der Regel bereits in der Produktion getan. Dem einfachen Soldaten war es normalerweise nicht möglich, den Zeitstempel einzustellen. Die Verzögerungszeit bis zur Explosion der Granate konnte im Zeitstempel sowohl mittels des verwendeten Reaktionsgemisches (Reaktionsgeschwindigkeit) als auch der Verteilung und der Menge des Reaktionsgemisches eingestellt werden. Zeitstempel finden in verschiedenen Variationen notwendigerweise in allen Handgranaten Gebrauch. Bei dem dargestellten Modell eines Zeitstempels ist auch die Zündeinheit integriert. Durch ruckartiges Abziehen der Reißschnur wurde der Bleimantel über das Reibehütchen gezogen. Dadurch kam es durch die Reibungsenergie, ähnlich wie bei einem handelsüblichen Streichholz, zur Entfachung des Zündstoffes im Verzögerungsröhrchen. Die Reaktionsenergie steigerte sich dabei: angefangen beim Abbrennen des Reibehütchens, über das Abbrennen des Verzögerungsröhrchens bis hin zur Explosion der Sprengkapsel, welche die Hauptladung auslöste.