Hanning, August
August Hanning (* 16. Februar 1946 in Nordwalde) ist ein deutscher Jurist und ehemaliger Präsident des Bundesnachrichtendienstes (BND; 1998-2005). Zuletzt war er als Staatssekretär im Bundesministerium des Innern (2005-2009) tätig. Er ist parteilos.
Inhaltsverzeichnis
Werdegang
August Hanning, ev., wurde am 16. Februar 1946 in Nordwalde/Westfalen geboren. Sein Vater besaß zwei Ziegeleien. Er legte 1966 das Abitur in Osnabrück ab und studierte anschließend Rechtswissenschaft in Münster und Freiburg/Breisgau. 1975 erwarb er an der Universität Münster den Doktortitel.
Wirken
Seine berufliche Laufbahn begann August Hanning 1975 als wissenschaftlicher Assistent am Institut für Arbeits- und Wirtschaftsrecht in Münster. 1976 wechselte er in die Finanzverwaltung Nordrhein-Westfalen, ein Jahr später nach Bonn ins Bundesministerium des Innern.
Ab 1981 leitete Hanning unter Helmut Schmidt (SPD) im Bundeskanzleramt das Referat für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit. 1986 wechselte er in die Rechtsabteilung der westdeutschen Ständigen Vertretung in der DDR, wo er später als Geheimschutzbeauftragter mit Haftfällen befasst war. 1990 kehrte er ins Bundeskanzleramt unter Helmut Kohl (CDU) zurück und wirkte dort u. a. an der Vorbereitung der Umweltkonferenz von Rio mit. 1994 wurde er Gruppenleiter in der Abteilung Geheimdienste-Aufsicht.
August Hanning hatte im August 2011 die USA beschuldigt, den Geheimdienst der BRD für ihre Begründung des Irakkrieges missbraucht zu haben. Die US-Regierung habe im Frühjahr 2003 unbestätigte Informationen des BND über mobile irakische Biowaffenlabore im UN-Sicherheitsrat öffentlich als gesichert dargestellt.[1] Auf diese Weise sei der wenige Wochen später erfolgte Angriff auf den Irak gerechtfertigt worden, obwohl dort keine Massenvernichtungswaffen gefunden worden seien.[2]
Familie
August Hanning ist verheiratet und hat drei Töchter.