Hartleb, Hans

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Dr. Hans Hartleb (Aufnahme von 1939)

Hans Hugo Christian Hartleb (Lebensrune.png 3. Mai 1910 in Kassel; Todesrune.png unbekannt) war ein deutscher Opernregisseur.

Leben

Hans Hartleb studierte Germanistik, Kunst- und Musikwissenschaft an der Universität München. In den Jahren 1935–47 war Hartleb zunächst Dramaturg, dann auch Spielleiter und ab 1942 Oberspielleiter an der Volksoper in Berlin. Sein Regiedebüt absolvierte Hans Hartleb 1937 mit Puccinis Bühnenstück „Madama Butterfly“.

1947 bis 56 war Hartleb Oberspielleiter der Oper an den Städtischen Bühnen Essen, wo er sich besonders für Werke, die der Zensur des Dritten Reiches zum Opfer gefallen waren, engagierte und mit kargen, durch Reduktion aufs Wesentliche stilisierten Inszenierungen den so genannten Essener Stil schuf. Seine Inszenierung von Paul Hindemiths „Cardillac“ wurde zu einem großen Erfolg, es folgten deutsche Erstaufführungen unter anderem von Kreneks "Karl V."(1950) und Bergs "Lulu" (1953).

1956 bis 61 war Hans Hartleb Oberspielleiter an den Städtischen Bühnen in Frankfurt am Main, 1961–67 an der Bayerischen Staatsoper München. Danach war er ein freischaffender Regisseur.

Hartleb inszenierte an über fünfzig Opernhäusern in mehr als fünfzehn Ländern, beispielsweise in Aachen, Berlin, Dortmund, Düsseldorf-Duisburg, Essen, Frankfurt am Main, Karlsruhe, Kassel, Kiel, Köln, Leipzig, München, Wuppertal, Wien, Graz, Salzburg, Buenos Aires, Chicago, Antwerpen, London, Paris, Amsterdam, Den Haag, Stockholm und Tokio. Neben der Pflege der italienischen Oper (Verdi, Puccini) machte Hans Hartleb sich in besonderem Masse verdient um das zeitgenössische Musiktheater, er übersetzte zahlreiche Libretti und realisierte unter anderem die deutsche Erstaufführung von Frank Martins „Der Sturm“ (Frankfurt am Main 1956), Dallapiccolas „Il prigioniero“ (Essen 1954) die Uraufführung von Fortners „Der Wald“ (Essen 1954) sowie dessen „In seinem Garten liebt Don Perlimpin Belisa“ (München 1965), Hermann Reutters „Die Brücke von San Luis Rey“ (Essen 1954), Arthur Honeggers „Jeanne d’Arc au bûcher“, Menottis „Das Telefon“, Robert Hegers „Der Bettler Namenlos“ (München 1966), Henzes „Il re cervo oder Die Irrfahrten der Wahrheit“ (Uraufführung der zweiten Fassung Kassel 1963, erneut in München 1964), Hindemiths „Mathis, der Maler“ (München 1960), Werner Egks „Der Revisor“ (München 1962), Walter Steffens „Eli“ (Dortmund 1967).

In der Schweiz inszenierte Hans Hartleb zwischen 1965 und 1978 unter der Direktion von Walter Oberer am Stadttheater Bern rund ein Dutzend Opern. Unter der Intendanz von Glado von May am Stadttheater St. Gallen inszenierte er zwischen 1980 und 1987 weitere viele Stoffe.

Auszeichnungen (Auswahl)

  • Großes goldenes Ehrenzeichen der Genossenschaft Deutscher Bühnen-Angehöriger

Schriften

Theatrographie (Auswahl)