Reutter, Hermann

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Hermann Reutter (1900–1985)

Hermann Reutter (Lebensrune.png 17. Juni 1900 in Stuttgart; Todesrune.png 1. Januar 1985 ebenda) war ein deutscher Komponist und Pianist.

Leben und Wirken

Reutters Vater war Frabikant, seine Mutter war Sängerin und Pianistin. Reutter selbst profilierte sich in der Weimarer Republik als Vertreter der Neutöner, weswegen er 1933 im Völkischen Beobachter von nationalsozialistischen Kulturvertretern als „Kulturbolschewist“ bezeichnet wurde.

Joseph Goebbels förderte Reutters musikalisches Talent dennoch, so daß er 1936 Direktor am Hoch'schen Konservatorium in Frankfurt am Main wurde, was er bis 1945 blieb.

Seine erste große Oper, Doktor Johann Faust, wurde 1936 uraufgeführt, 1943 erhielt er den schwäbischen Komponistenpreis.

Nach der „Befreiung“ setzte Reutter sein Schaffen fort und war leitend an den Musikhochschulen in Stuttgart und München tätig. Er schlug Theodor Heuss seine vaterländische Hymne an Deutschland als Nationalhymne vor, was sich allerdings nicht durchsetzen konnte[1].

Werke (Auswahl)

Opern

  • Saul (1928, Neufassung 1947)
  • Doktor Johannes Faust (1936)
  • Odysseus (1942)
  • Der Weg nach Freudenstadt (1948)
  • Die Rückkehr des verlorenen Sohnes (1952)
  • Die Witwe von Ephesus (1954, Neufassung 1966)
  • Der Tod des Empedokles (1954, Neufassung 1966)
  • Die Brücke von San Luis Rey (1954)
  • Hamlet (1980)

Ballette

  • Die Kirmes von Delft (1937)
  • Notturno Montmartre (1952)
  • Figurinen zu Hofmannsthals „Jedermann“ (1972)

Chor

  • Der große Kalender (1933, Neufassung 1970)
  • Chorfantasie (1939)
  • Hochzeitslieder (1941)
  • Großes Welttheater (1951)

Vokalmusik

  • „Solokantate nach Worten des Matthias Claudius“ für eine Altstimme, Bratsche und Klavier (oder Orgel) (Opus 45, 1948)
  • „Fünf antike Oden“ für eine mittlere Frauenstimme, Bratsche und Klavier (Opus 57, 1947)
  • „Hymne an Deutschland“ (Land des Glaubens). Text von Rudolf Alexander Schröder (1950)
  • „Kleines geistliches Konzert“ nach Worten von Christian Wagner für eine Altstimme und Bratsche (1953)
  • „Aus dem Hohelied Salomonis“ für Alt, Viola, Klavier und Orchester (1956)
  • „Kleine Ballade von den drei Flüssen“ für Sopran und kleines Orchester (1960)
  • „Szene und Monolog der Marfa aus Schillers ‚Demetrius‘“ für Sopran und Orchester (1968)
  • „Der Liebe will ich singen“, Minnelieder aus der Zeit der Staufer, für zwei Singstimmen Sopran und Bariton mit orchester oder Klavier (1976)

Instrumentalmusik

  • Fantasia apocalyptica für Klavier (Opus 7, 1926)
  • Die Passion in 9 Inventionen aus den "Biblischen Szenen" für Klavier (Opus 25, 1930); für Gitarre eingerichtet (1984)
  • Kleine Klavierstücke (Opus 28, 1928)
  • Rhapsodie für Violine und Klavier (Opus 51, 1939)
  • Musik für Viola und Klavier (1951)
  • Pièce concertante für Alt-Saxophon und Klavier (1968)
  • Cinco Capricos sobre Cervantes für Viola (1968); für Gitarre eingerichtet (1984)
  • Sonata Monotematica für Violoncello bzw. Fagott und Klavier (1972)
  • Abendangelus und Bolero-Fandango für Gitarre (1984)

Auszeichnungen

  • 1937: Ernennung zum ordentlichen Mitglied der Preußischen Akademie der Künste
  • 1943: Schwäbischer Komponistenpreis der Stadt Stuttgart
  • 1953: Ludwig-Spohr-Preis der Stadt Braunschweig
  • 1955: Mitglied der Akademie der Künste Berlin
  • 1955: Mitglied der Bayerischen Akademie der Schönen Künste
  • 1959: Großes Bundesverdienstkreuz
  • 1975: Großes Bundesverdienstkreuz mit Stern
  • 1976: Ehrendoktorwürde des Music and Arts Institute San Francisco
  • 1980: Jubiläums-Medaille des Landes Baden-Württemberg
  • Hugo-Wolf-Medaille der Internationalen Hugo-Wolf-Gesellschaft

Siehe auch

Literatur

Fußnoten