Harry Potter und die Heiligtümer des Todes
Harry Potter und die Heiligtümer des Todes (Originaltitel Harry Potter and the Deathly Hallows) ist ein 2007 von Joanne K. Rowling veröffentlichter Roman, der den siebten und letzten Teil der Harry-Potter-Reihe darstellt.
Handlung
Harry hat beschlossen, sein letztes Schuljahr nicht in Hogwarts zu verbringen, sondern stattdessen Dumbledores Auftrag, die fehlenden Horcruxe zu finden und zu zerstören, auszuführen. Von den Mitgliedern des Orden des Phönix, unter anderem sind auch Ron und Hermine dabei, wird er nach einer großen Täuschungsaktion, die jedoch mißlingt, zu den Weasleys gebracht, bei denen er vorerst sicher sein soll. Der Zaubereiminister händigt ihnen aus dem Nachlaß von Dumbledore für sie bestimmte Gegenstände aus: Harry erhält einen Snitch, Ron einen Deluminator und Hermine eine Ausgabe der Märchen von Beedle dem Barden -alle drei können damit nicht wirklich viel anfangen und wundern sich darüber. Harry sollte ebenso das Schwert Godric Gryffindors erhalten, da es jedoch als Eigentum von Hogwarts angesehen wird, wird es von der Schule für Zauberei und Hexerei nicht herausgegeben. Während Bill und Fleur ihre Hochzeit feiern, erreicht sie die Nachricht, daß das Ministerium gefallen ist, woraufhin Harry, Ron und Hermine mit etwas zuvor zusammengestellter Ausrüstung flüchten.
Sie kommen in dem Haus, das Sirius Black Harry vererbte, unter. In der Zeitung lesen sie, daß Snape, der Mörder Dumbledores, nun zum Schulleiter ernannt wurde. Mehr durch Zufall stoßen sie darauf, daß sich hinter der Signatur R.A.B., die der Entwender des echten Ketten-Horcruxes hinterließ, Blacks Bruder Remus verbirgt, der ein Todesser war. Vom Hauselfen Kreacher erfahren sie, daß Remus als er den Gegenstand in der Höhle an sich bringen wollte, in der er verwahrt wurde, umkam und sein Elf dann versuchte, es zu zerstören. Dies gelang ihm jedoch nie und so wanderte es in einen Küchenschrank, in dem Kreacher Artefakte der Black-Familie versteckte. Dort ist es jedoch nicht mehr, da Mundungus Fletcher es an sich genommen hatte. Harry befiehlt Kreacher, den Dieb zu finden, Fletcher hat es jedoch nicht mehr, da eine Frau, die Harry und seine Freunde der Beschreibung nach als Dolores Umbridge wiedererkennen, ihn am Verkauf hinderte und es beschlagnahmte.
Sie beschließen daher, in das Zauberreiministerium einzudringen, in dem Umbridge arbeitet, und hoffen, dort die Kette zu finden. Mittels des Vielsafttrankes nehmen sie die Identität dreier Mitarbeiter der Behörde an. Im Inneren sieht man deutlich, daß die Todesser bereits das Sagen haben, so erleben Harry und Hermine Scheinprozesse mit, bei denen muggelgeborene Zauberer und Hexen wegen angeblichen Diebstahles von Magie verurteilt werden. Als Umbridge während eines solchen Prozesses auf die gestohlene Kette zeigt und sie -gegen die Angeklagte gerichtet - als angeblichen Beweis für die Reinblütigkeit ihrer eigenen Familie ausgibt, wird Harry zornig und greift ein. Es gelingt ihm, Umbridge die Kette abzunehmen und mit Ron und Hermine aus dem Ministerium zu entkommen obwohl die drei verfolgt werden. Harry wird dabei bewußtlos.
Als er wieder zu sich kommt, befinden sie sich in einem abgelegenen Waldstück, in dem Hermine ein Zelt aufgeschlagen hat. Sie mußten das Haus in London verlassen, da beim Apparieren ein Todesser mittransportiert wurde und der Ort dadurch nicht mehr sicher war. Ron ist dabei schwer verletzt worden und dementsprechend geschwächt. Obwohl sie das gesuchte Horcrux in ihren Händen halten, finden sie keinen Weg um es erfolgreich zerstören zu können. Dazu bräuchten sie das Schwert Gryffindors, zu dem sie jedoch keinen Zugang haben. Harry ist zudem ratlos, wenn es um die Frage geht, wie sie die anderen Artefakte finden sollen. Da sie alle drei nicht wissen was zutun ist, sinkt ihre Stimmung bald deutlich ab, Ron und Hermine sind enttäuscht. Ron kritisiert Harry offen, und wirft ihm vor, daß er keine Ahnung habe und er davon ausging, Dumbledore hätte ihm mehr Hinweise zurückgelassen. Es kommt zu einem Streit, woraufhin Ron seine beiden Gefährten verläßt. Damit sinkt die Stimmung auf den Nullpunkt.
Harry und Hermine beschließen, sich nach Godric's Hollow zu begeben, in den Ort in dem Dumbledore und auch Harrys Eltern lebten. Dort lebt auch noch Mathilda Bagshots, eine bekannte Historikerin, von der sie hoffen, daß sie aufgrund ihres Kontaktes zu Dumbledore ihnen weiterhelfen kann. Sie hoffen auch, daß Frau Bagshots etwas besitzen könnte, das ihnen weiterhilft. Dort angekommen geraten sie jedoch in eine Falle, Bagshots ist bereits länger tot und die beiden können nur knapp Voldemorts Schlange entkommen. Unter dem Strich war die Reise nach Godric's Hollow umsonst gewesen.
Eines Abends bemerkt Harry im Wald eine silbrige Tiergestalt, die wie ein Patronus-Zauber aussieht und folgt ihr. Sie bringt ihn schließlich zu einem See, in dem sich das Schwert Godric Gryffindors befindet und zusammen mit Ron, der wieder zurückkehrte und sie dank Dumbledores Deluminator fand, birgt er es. Da das Schwert bei Harrys früherem Kampf mit dem Basiliken mit dessen Gift in Berührung kam, ist es in der Lage, die Horcruxe zu zerstören. Sie vernichten damit die Kette, stehen jedoch nach wie vor dem Problem, nicht die verschiedenen Aufenthaltsorte der weiteren Horcruxe zu kennen.
Da Hermine in dem ihr hinterlassenen Buch ein Zeichen eingemalt sieht, das Viktor Krum als Zeichen des Schwarzmagiers Grindelwald bezeichnet hatte, beschließen sie, Luna Lovegoods Vater aufzusuchen, da dieser eine Kette mit diesem Zeichen trug. Von diesem erfahren sie, daß es für die Todesheiligtümer steht, drei Gegenstände, die einst dem Tod selbst gehört haben sollen und sehr mächtig sind. Lovegood wurde jedoch unter Druck gesetzt und rief heimlich die Todesser, denen die drei nur um Haaresbreite entkommen können. Wenig später werden sie jedoch geschnappt, da Harry aus Versehen Voldemorts Namen aussprach und so geortet werden konnte. Sie werden zum Haus der Malfoys verbracht, in dem Hermine gefoltert wird, während Harry und Ron sich zusammen mit Luna, ihrem Vater und dem Zauberstabmacher Olivander im Kerker wiederfinden. Der Elf Dobby taucht auf und rettet sie, ihn trifft jedoch bei der Flucht ein Dolch den Bellatrix Lestrange nach ihm geworfen hat und er stirbt wenige Zeit später.
Harry vermutet, daß in Lestranges' Gringotts-Verließ ein weiterer Horcrux zu finden ist, Bellatrix' Äußerungen während des Aufenthalts im Malfoy-Anwesen lassen ihn dies glauben. Mit einem ebenso aus den Händen der Todesser befreiten Kobold beschließen sie, dort einzubrechen. Hermine soll mittels des Vielsafttrankes Bellatrix' Aussehen annehmen, die Anderen sollen sie unter dem Tarnumhang begleiten. Der Kobold verlangt jedoch als Preis für seine Hilfe das Schwert Godric Gryffindors, das er als von seinem Volk gestohlen betrachtet. Es gelingt ihnen, einen Kelch, der einst Helga Hufflepuff gehörte, dort zu finden, sie kommen jedoch erneut nur knapp mit dem Leben davon, da ihr Einbruch nicht unbemerkt blieb. In Sicherheit stellt sich nun das Problem, daß sie zwar einen weiteren Horcrux gefunden haben, ihn aber nicht zerstören können, da der Kobold sich mit diesem aus dem Staub gemacht hat.
Da Harry immer wieder Voldemorts Gedanken empfängt, erfährt er, daß dieser inzwischen den Holunderstab in seinen Besitz gebracht hat. Durch den Einbruch bei Gringotts ist er sich nun auch bewußt, daß Harry versucht, die Horcruxe zu zerstören. Ein weiteres, das Ravenclaw gehörte, befindet sich noch in Hogwarts. Harry beschließt, zur Schule zurückzukehren und dieses zu suchen. Sie begeben sich dazu nach Hogsmeade, wo sie jedoch von Todessern erwischt werden. Sie können ihnen entkommen und finden in einem Haus Zuflucht, in dem Dumbledores Bruder Aberforth lebt. Sie erfahren, daß dieser es war, der Dobby schickte, um sie zu retten. Durch einen geheimen Gang, der nicht von Dementoren bewacht wird, gelangen Harry, Ron und Hermine zurück nach Hogwarts, sie kommen im Raum der Wünsche an. Dort halten sich einige Schüler unter der Führung von Neville Longbottom versteckt, nachdem er und andere Schüler durch Angehörige der neuen Schulleitung mißhandelt wurden. Es gelingt ihnen, die Carrow-Geschwister, zwei Todesser, die stellvertretende Schulleiter sind, auszuschalten und Snape in die Flucht zu schlagen. Harry macht sich auf die Suche nach dem Horcrux, weiß jedoch, daß er nicht viel Zeit hat, da Voldemort seine Truppen bereits in die Schlacht gegen Hogwarts führt. Die Lehrerschaft und seine Freunde teilen Harry mit, daß sie versuchen werden, ihm so viel Zeit wie möglich zu verschaffen.
Anmerkungen
- In der englischsprachigen Originalausgabe fallen an einer Stelle, in der Harry sieht, wie Voldemort an eine Tür klopft und nach dem verschwundenen Zauberstabhersteller Gregorovitch fragt, zwei deutsche Sätze:
- ʻI want Gregorovitch.ʼ
- ʻEr wohnt hier nicht mehr!ʼ she cried, shaking her head. ʻHe no live here! He no live here! I know him not!ʼ
- (...)
- ʻWhere is he?ʼ
- ʻDas weiß ich nicht! He move! I know not, I know not!ʼ
- He raised the wand. She screamed.
- Die von der ermordeten Frau geäußerten englischen Sätze sind zudem „deutsch angehaucht“, da die Syntax falsch ist. „I know him not“ ist eine falsche Konstruktion, die 1 zu 1 dem deutschen „Ich kenne ihn nicht“ entspricht, richtig jedoch „I don't know him“ heißen müßte. Damit soll betont werden, daß es sich um einen deutschen Muttersprachler handelt.
- Das nur vage beschriebene Schicksal von Dumbledores Schwester Ariana hat immer wieder zu Spekulationen geführt. Im Buch wird nur gesagt, daß sie im Alter von sechs Jahren von drei Muggel-Jungen dabei beobachtet wurde, wie sie Magie praktiziert. Diese hatten sie daraufhin gestellt und wollten, daß sie es erneut machte, jedoch gelang es ihr nicht. Daraufhin hatten sie - so hieß es - versucht, ihr diese Sachen auszutreiben. Das Mädchen war danach seelisch für immer verändert und hatte immer wieder unkontrollierte Magieausbrüche. Dumbledores Vater tötete die Täter aus Rache dafür, wofür er lebenslang im Zauberergefängnis der Magischen Welt in Askaban eingesperrt wurde. Es wurde immer wieder vermutet, daß Ariana des Opfer einer Vergewaltigung wurde, da das Verbrechen selbst nicht konkret genannt wurde und nur gesagte wurde, daß es ein extrem schlimmes Verbrechen war. Hinzu kommt, daß das Alter der Jungen nicht genannt wurde, es also keine Gleichaltrigen sein mußten. Obwohl sich die Frage nicht endgültig beantworten läßt, ist es jedoch wahrscheinlich, daß es keine Vergewaltigung, sondern eine starke Mißhandlung war. Der Grund dafür dürfte in diesem Falle wohl die (aus Sicht der Muggel) Andersartigkeit Arianas gewesen sein, möglicherweise auch in Verbindung mit Angst vor Zauberei.