Hefets, Iris

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Iris Hefets (Lebensrune.png in Beer Sheva, Israel) ist eine jüdische Autorin. Sie ist im Vorstand der „Jüdischen Stimme für einen gerechten Frieden“ und arbeitet für das hebräische Weltnetzportal www.kedma.co.il.

Hefets verließ Israel 2002 aus politischen Gründen und lebt z. Z. in Berlin.[1]

„Shoah-Kult“

Iris Hefets nennt das „übliche Gedenken an den Holocaust“ ein „Evangelium von Auschwitz“ und behauptet, Israel instrumentalisiere diesen „Shoah-Kult“ zur Legitimierung einer menschenrechtsfeindlichen Politik.[2] Deswegen verweigerte im April 2010 die Vorsitzende der jüdischen Gemeinde zu Berlin, Lala Süsskind, Hefets das Wort auf einer Podiumsdiskussion in der „Berliner Jüdischen Gemeinde“. Anlaß der Podiumsdiskussion war der Artikel „Pilgerfahrt nach Auschwitz“ von Hefets, u. a. zum Thema „Holocaust-Religion“.

Beispielpassagen:

„Bei diesem Schoah-Kult handelt es sich, so muss man wohl sagen, um eine Art Religion mit festen Ritualen. Dazu gehört – ungeachtet aller heutigen Realitäten – die feste Überzeugung, die Deutschen seien die ewigen Täter und die Israelis die ewigen Opfer, weshalb die Gesetze und Regeln demokratischer Staaten für Letztere nicht zu gelten hätten: ein Sonderfall halt.
Diese Religion erfreut sich nicht nur in Israel großer Beliebtheit. Auch vielen Deutschen kommt eine solche Mystifizierung von Auschwitz gelegen. Denn wenn Auschwitz eine heilige Aura umgibt, dann muss man sich nicht mehr mit dem eigenen Potenzial zur Täterschaft auseinandersetzen. Wenn der Holocaust so heilig ist, dann darf man nur auf Zehenspitzen gehen.
Nicht wenige Deutsche haben damit ein prima Arrangement mit der Vergangenheit getroffen. Sie erklären das Verbrechen ihrer Vorfahren als so schlimm, dass es zu etwas quasi Mystischem geworden ist. Das Thema ist damit aus dem Diesseits und dem Feld der Politik in die Sphäre des Sakralen entrückt. Solange man die Rituale dieser Religion befolgt, braucht man sich nichts vorwerfen zu lassen und kann sich sogar, wie Angela Merkel in der Affäre um die Piusbruderschaft gezeigt hat, päpstlicher als der Papst verhalten. Kein Wunder, dass man in Deutschland zuweilen viel engagiertere Verfechter der israelischen Politik antrifft als in Israel selbst.“[3]

Einstweilige Verfügung gegen Süsskind

Im Juni 2010 erließ das Landgericht Berlin eine einstweilige Verfügung, derzufolge Lala Süsskind nicht mehr behaupten darf, die Autorin Hefets habe den Boykott jüdischer Sportler bei Wettkämpfen begrüßt. Mit ihrem Vorwurf wollte Süsskind Iris Hefets Antisemitismus nachweisen.[4]

Siehe auch

Fußnoten

  1. Nur auf Zehenspitzen gehen, Die tageszeitung, 9. März 2010
  2. Zoff bei Diskussion – Eklat in der Jüdischen Gemeinde, B.Z., 28. April 2010
  3. Kleiner Knatsch unter Freunden?, Altermedia, 29. April 2010 Verweis defekt, gelöscht oder zensiert!
  4. taz-Autorin setzt einstweilige Verfügung gegen Süsskind durch, Deutschlandradio Kultur, 16. Juni 2010