Finke, Heinrich

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Heinrich Johannes Finke (Lebensrune.png 13. Juni 1855 in Krechting, Kreis Borken in Westfalen; Todesrune.png 19. Dezember 1938 in Freiburg im Breisgau) war ein deutscher Historiker, der sich vorrangig mit der Kirchengeschichte beschäftigte. Er war ein Unterzeichner des Aufrufes an die Kulturwelt am Beginn des Ersten Weltkrieges gegen Deutschland.

Leben

Nach dem Abitur erfolgte ein Philologie- und Geschichtsstudium. Zunächst in Münster, danach in Tübingen. 1879 erfolgte seine Promotion. Von 1879-1886, seinen Wanderjahren, war er Journalist und 1887 erfolgte seine Habili­tation in Münster. 1891 wurde er außerordentlicher Professor und 1897 ordentlicher Professor in Münster und ab 1899 in Freiburg. Im Jahre 1928 emeritierte er.


Nachruf:

Quelle
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Am 19. Dezember 1938 starb im 84. Lebensjahr Heinrich Finke in Freiburg. Deutschland, Spanien und Europa betrauern einen ihrer bedeutsamsten und bekanntesten Historiker. Sein Tod war ein Abbild seines Lebens. Er kam über ihn in einer kurzen Arbeitspause, er fand ihn ruhig und in dem tiefen Glücksgefühl, das Finke im Leben so oft bekannt hatte, im Frieden mit Gott, vor dem er ein Kind gewesen und geblieben war. Sein Aufstieg war ungewöhnlich. Ihm war nichts von dem in die Wiege gelegt, was so vielen Gelehrten des vorigen Jahrhunderts den Boden bereitet hatte: nicht die Tradition des protestantischen Pfarrhauses, nicht Generationen in höheren Ämtern, keine Bildungsüberlieferung. Dem am 13. Juni 1855 geborenen Sohn eines Kleinbauern aus Krechting im Münsterlande öffnete nur seine ungewöhnliche geistige Begabung und seine unbändige Willenskraft die größere Welt. Die bäuerlichen Ahnen hatten ihm die eiserne Gesundheit vermacht, die dem Ehrgeiz des Jünglings und des Mannes den entzogenen Schlaf nicht übelnahm und noch den Achtzigjährigen zu viel bewunderten Gewaltreisen durch Europa befähigte. Welch eine Spanne aber hat sein Leben durchmessen. Im einsamen Bauernhaus sah man wenig von dem Gelde, das die Zeit regierte, hörte man nur fern den Lärm des technischen Zeitalters, selbst noch kaum berührt von der Aufklärung des 18. Jahrhunderts. Das historische, das naturwissenschaftliche, das technische Jahrhundert hat der gläubige Sohn bäuerlich-frommer Eltern erlebt, gefördert, bekämpft, erlitten. Er erlebte bewußt die Gründung und den Glanz des Zweiten Reiches, schon jenseits der Lebenshöhe erlitt er den Weltkrieg. Dem Vaterlande opferte er seine beiden einzigen Söhne. Gebeugt, nicht gebrochen, entrang er seiner Arbeitskraft in den Jahren nach dem Kriege Abschluß und Ergänzung großer Arbeitsansätze und er starb, vom Führer des Dritten Deutschlands mit dem Adlerschild des Reichs ausgezeichnet, im sechsten Jahre der deutschen Wiedererhebung. (...)

Quelle: Hermann Heimpel: „Heinrich Finke - Ein Nachruf“[1]


Auszeichnungen

Schriften (Auswahl)

  • Ungedruckte Dominikanerbriefe des 13. Jahrhunderts (PDF-Datei)
  • Forschungen und Quellen zur Geschichte des Konstanzer Konzils (PDF-Datei)
  • Aus den Tagen Bonifaz VIII: Funde und Forschungen (PDF-Datei)
  • Papsttum und Untergang des Templerordens (PDF-Datei)
  • Acta Aragonensia; Quellen zur deutschen, italienischen, französischen, spanischen, zur Kirchen- und Kulturgeschichte aus der diplomatischen Korrespondenz Jaymes II. (1291 1327) (PDF-Dateien: Band 1, Band 2,Band 3)

Verweise

Fußnoten

  1. in: Historische Zeitschrift, Bd. 160, H. 3 (1939),S. 534ff.,zitiert in: „Aspekte - Alte Und Neue Texte“, Wallstein Verlag, 1995, S. 186ff. (eingeschränkte Voransicht auf Google-Bücher)