Hengist und Horsa
Hengist (auch Hengest, nhd. Hengst) 480 und sein Bruder Horsa (Horst) (nhd. Roß) 451 waren zwei germanische Krieger, die um das Jahr 450 die ersten angelsächsischen Scharen aus Jütland nach Britannien (Anglia) hinübergeführt haben sollen und sich im Südosten Englands festgesetzt haben, wobei Horsa noch im Anfang der Eroberung umkam. Nachdem der Südosten der Insel Britannien von den Römern befreit war, wurden daraufhin die von Norden vordringenden Pikten abgewehrt. Die Angelsachsen waren die ersten germanischen Siedler auf der Insel nach der römischen Besatzung. Horsa fiel in der Schlacht bei Ailsford, Hengest gründete das Königreich Kent und wählte seinen Sitz in Canterbury. Damit war der Phase der Romanisierung Englands endgültig beendet und es folgte eine Zeit germanischer Prägung.
Es wird vermutet, daß die beiden Gestalten einen tieferen indogermanischen Ursprung haben und auf eine pferdegestaltige Zwillingsgottheit hinweisen (mythische Brüderpaare). Dafür würde sprechen, daß noch um 1875 in Holstein Pferdeköpfe an den Giebeln von Bauernhäusern zu finden waren, die man Hengist und Hors nannte.[1]
Beide wurden unter Ludwig I. mit je einer Gedenktafel in der Walhalla geehrt, wo sie als „Eroberer Britanniens“ bezeichnet werden.
Siehe auch
Literatur
- San-Marte: „Beiträge zur bretonischen und celtischen germanischen Heldensage“, 1847 (PDF-Datei), hier speziell die Kapitel:
- Hengest und Horsa, Wälsche Überlieferung, S. 160
- Hengest und Horsa, Niederländische Überlieferung, S. 185