Heron von Alexandria

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Heron von Alexandria (altgr. Ἥρων ὁ Ἀλεξανδρεύς, Heron ho Alexandreus) auch Mechanicus sowie früher auch Heron der Ältere genannt, war ein antik-griechischer Mathematiker, Mechaniker, Erfinder und Universalgelehrter.

Heron lebte etwa in der ersten Hälfte (bzw. kurz bis über diese hinaus) des 1. Jahrhunderts n. d. Z. und ist vermutlich in Ägypten geboren. Seine Lebensdaten werden in den einzelnen Quellen unterschiedlich angegeben. Er war ein Schüler des in Alexandria wirkenden Erfinders Ktesibios und ist Verfasser verschiedener geometrischer und mechanischer Schriften.

Von den geometrischen Schriften wird vermutet, daß sie ursprünglich ein großes geodätisches Werk gebildet haben, dessen einzelne Teile später durch Jahrhunderte als Lehrbücher benutzt und durch die Abschreiber vielfach umgestaltet worden sind. Die Abhandlung über die Dioptra, ein geodätisches Instrument zum Winkelabstecken, welche zuerst von dem italienischen Physiker Giovanni Battista Venturi („Commentarj sopra la storia e le teorie dell' ottica“, Bd. 1, Bologna 1814) veröffentlicht worden ist, enthält die Formel für die Fläche eines ebenen Dreiecks, ausgedrückt durch die drei Seiten. Zudem beschreibt Heron dort eine Methode zur Bestimmung des Zeitunterschiedes zwischen Rom und Alexandria durch die Beobachtung derselben Sonnenfinsternis (vermutlich handelt es sich um die aus dem Jahre 62) an verschiedenen Orten. Weiterhin schrieb er einen Kommentar zu den „Elementen“ des Euklid. Besonders populär war seine „Geometrica“, eine Zusammenstellung von Formeln und Aufgaben.

Von Herons Werk über die Mechanik sind nur größere Bruchstücke erhalten geblieben. Auf physikalischem Gebiet verdanken wir Heron mehrere Erfindungen, wie u. a. die Äolipile, einen Heliostaten und den Heronsbrunnen. Er beschrieb auch die Anfertigung von Messinstrumenten (Wasseruhren, Vermessungsgeräte usw.) sowie von Maschinen, die schon mit Dampf- bzw. Luftdruck betrieben wurden. Ein Beispiel dafür ist der von ihm erfundene metallene Dampfkreisel. Dessen Wirkungsweise besteht darin, daß Wasser in einem Kessel mit Deckel erhitzt wird, der Dampf über ein Rohr in die Hohlkugel gelangt und so aus beiden Rohrenden (Düsen) strömt, daß die Kugel rotiert. Außerdem entwickelte er ein ausgeklügeltes System zur automatischen Öffnung einer großen Tempeltür (ein Vorgang, der seinen Zeitgenossen sehr imponiert haben muß).

Auf Heron zurückgehende Messverfahren waren Vorbild für die Methoden der römischen Landvermesser, die mit den Eroberungsheeren unterwegs waren und eine Weltkarte des römischen Weltreiches mit erstaunlich genauen Entfernungsangaben fertigten.

Sonstiges

Im Jahr 1976 wurde von der Internationalen Astronomischen Union (IAU) ein Mondkrater mit 26 km Durchmesser nach Heron benannt.

Verweise