Heteronomie

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He­te­ro­no­mie (Adj.: heteronom, zu altgr. ἕτερος ‎héteros „verschieden“ und νόμος nómos „Gesetz“; somit hier soviel wie „Fremdgesetzlichkeit“) bezeichnet in der Philosophie die Unselbständigkeit der menschlichen Vernunft, wenn der Mensch dem eigenen Trieb oder übermächtigen Naturgewalten seine Vernunft und eigene Anschauung unterordnet bzw. diese weitgehend preisgibt. Ganz allgemein bezeichnet Heteronomie auch jeden Menschen, der sich in seinem Handeln und Reden im wesentlichen dem Willen einer anderen Person oder Institution unterwirft, d. h. den unselbständigen Zustand, in welchem Verhaltensweisen vor allem durch die in der Umgebung und Gegenwart (Zeitgeist) vorherrschenden Vorstellungen und Sittengesetze – bzw. auch durch gerade herrschende Dogmen und Doktrinen – bestimmt werden. Im Gegensatz hierzu steht die Autonomie.

Der bildungssprachliche Begriff steht also für extreme Abhängigkeit, Unselbständigkeit und allgemein für eine von außen her bezogene Gesetzgebung. Ursache hiervon ist entweder entschiedenster Opportunismus oder geistige Inferiorität oder zumeist eine Mischung aus beidem.

In der Zoologie bezeichnet He­te­ro­no­mie die Ungleichartigkeit der Segmente eines Tierkörpers.

Zitate

  • ... der Leitstern der allermeisten Menschen [ist] das Beispiel Anderer, und ihr ganzes Thun und Treiben, im Großen wie im Kleinen, läuft auf bloße Nachahmung zurück: nicht das Geringste thun sie nach eigenem Ermessen. Die Ursache hievon ist ihre Scheu vor allem und jedem Nachdenken und ihr gerechtes Mißtrauen gegen das eigene Urtheil. Zugleich zeugt dieser so auffallend starke Nachahmungstrieb im Menschen auch von seiner Verwandtschaft mit dem Affen.“Arthur Schopenhauer[1]

Verweise

Fußnoten

  1. Parerga und Paralipomena II, Kapitel 8: Zur Ethik, § 119