Dogma

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Ein Dogma (altgr. δόγμα, dógma, zu: dokeúein, dokeĩn „meinen, beschließen, lehren, verordnen“) ist eine als Lehrmeinung oder im ganz allgemeinen aufgestellte und ungeprüfte Aussage, welche den Anspruch der absoluten Gültigkeit und Wahrheit erhebt. Im ähnlichen, jedoch eher bildungssprachlich-politischen Zusammenhang wird der Begriff Doktrin verwendet.

Philosophie

In der Philosophie ist das Dogma soviel wie ein Lehrsatz, d.h. ein Satz, der als Wissenschaft vorgetragen wird. Das dogmatische Verfahren im Unterschied vom skeptischen oder kritischen geht nicht auf Prüfung und (eventuell) Infragestellung der Fundamente des Wissens, sondern bloß auf Entwicklung des für völlig gesichert gehaltenen Wissens in lehrhafter Form aus.

Religion

Im religiösen, insbesondere christlichen Zusammenhang (besonders im Katholizismus) stellt das Dogma eine verbindliche und normative Glaubensaussage dar. Als solche findet sich diese in allen Religionen, namentlich den jüdisch-monotheistischen (Christentum, Islam). Trotz der klaren Wortherkunft aus dem griechischen Ausdruck für „Beschluß“, hat das Wort „Dogma“ dennoch einen Beiklang von „Einsicht in Gottes Willen“ und „unhinterfragbare Gewißheit“ angenommen: andere entscheiden, was der Einzelne zu denken, und legen fest, wie und in welchen Worten dieser sich religiös zu bekennen habe. Und obwohl dies auf Entscheidungen von Menschen in historischer Zeit zurückgeht, soll er die darin vorgenommenen Festlegungen als eine unantastbare Aussage anerkennen. Mit Recht wird ein Dogma dieser Art als intellektuelle Beleidigung aufgefaßt. Andererseits aber führt eine Reduktion aller Religiosität auf bloße Gefühlskultur leicht zu beliebigen Zuständen und zu einem völligen Verschwinden von Verbindlichkeit aus dem Gebiet der Religion.

Im Neuen Testament erscheint der Begriff Dogma als kaiserliche Verordnung[1], gesetzliche Bestimmung[2] und Konzilsbeschluß[3]; auf kirchlichem Gebiet als die Glaubenslehre oder auch als ein einzelner Glaubenssatz im Sinne eines zeitweiligen lehrhaften Ausdrucks der religiösen Erfahrung in der Gemeinde. Durch letztere Bestimmung unterscheidet sich das Dogma von der bloßen Privatmeinung einzelner Kirchenlehrer.

Eine gemeinsame Meinung von Papst, von Bischöfen, Erzbischöfen und Kardinälen auf einem katholischen Konzil, wird ausdrücklich „Beschluß“ genannt; übersetzt wiederum: Dogma.

Im staatsreligiösen Shoaismus der BRD findet sich die dogmatische Vorstellung des sogenannten Holocausts. Sie wird dogmatisch verfochten, insofern jede Gegenrede, jede abweichende Argumentation dazu, als Straftat verfolgt wird.

Zitate

  • „Die Dogmen wechseln, und unser Wissen ist trüglich; aber die Natur irrt nicht: Ihr Gang ist sicher, und sie verbirgt ihn nicht. Jedes ist ganz in ihr, und sie ist ganz in jedem.“Arthur Schopenhauer[4]

Siehe auch

Literatur

  • Annette Bruhns / Peter Wensierski: Gottes heimliche Kinder. Töchter und Söhne von Priestern erzählen ihr Schicksal. dtv, München 2006, ISBN 3-423-34274-9
  • Michael Baigent: Die Gottesmacher. Die Wahrheit über Jesus von Nazareth und das geheime Erbe der Kirche. Lübbe, Bergisch Gladbach 2006 [englische Originalausgabe: The Jesus Papers: Exposing the Greatest Cover-Up in History], ISBN 3-7857-2252-4

Fußnoten

  1. Luk. 2, 1; Apostelgeschichte 17, 7
  2. Eph. 2, 15; Kol. 2, 14
  3. Apostelgeschichte 16, 4
  4. Hauptwerke Band I - Die Welt als Wille und Vorstellung