Hlinka, Andrej
Andrej Hlinka ( 27. September 1864 in Tschernau bei Rosenberg, heute Ružomberok, Königreich Ungarn; 16. August 1938 in Rosenberg, Tschechoslowakei) war ein slowakischer Politiker und katholischer Priester.
Inhaltsverzeichnis
Leben
Nach dem Besuch des Priesterseminars war er vorrangig als Kirchendiener tätig. 1907 kam es zur Tragödie von Tschernau, als die örtliche römisch-katholische Kirche durch einen ungarischen Priester eingeweiht wurde und nicht, wie von einer aufgeputschten Menge gefordert, durch Andrej Hlinka.
Zwischenkriegszeit
1918 wurde er Vorsitzender der Slowakischen Volkspartei, erlebte den Vertrag von Saint-Germain sowie das Diktat von Trianon und setzte sich für eine unabhängige Slowakei ein. Er forderte die Anerkennung einer slowakischen Nation und Sprache, wobei Slowakisch auch zur einzigen offiziellen Sprache der Slowakei erklärt werden sollte. Hlinka kann als der Schöpfer der freien Slowakei angesehen werden, obwohl er den Tag der endgültigen Befreiung seiner Heimat vom tschechischen Joch nicht mehr erlebte.
Hlinka-Garde
Nach der Unabhängigkeit der Slowakei 1939 wurde er posthum als Volksheld verehrt. Die Hlinka-Garde, eine paramilitärische Formation, und die Hlinka-Jugend, welche slowakisches Äquivalent der Hitler-Jugend war, wurden nach ihm benannt. Die Hlinka-Garde wurde auch von der Germanischen Leitstelle in Sennheim (Elsaß) geschult.
Tod
Andrej Hlinka verstarb im August 1938, ein Jahr später sollte sein Land unabhängig sein.
Leichnam
Vor der neuerlichen Annexion der Slowakei durch die Tschechei ließ der slowakische Innenminister Alexander Mach im März 1945 den einbalsamierten Leichnam vor den herannahenden sowjet-bolschewistischen Horden nach Preßburg in Sicherheit bringen. Seitdem ist der Leichnam verschwunden.[1]