Hoch auf dem gelben Wagen

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Hoch auf dem gelben Wagen ist ein bekanntes deutsches Volkslied. Textgrundlage des Liedes ist das in den 1870er Jahren von Rudolf Baumbach (1840–1905) verfaßte Gedicht „Der Wagen rollt“ (Erstdruck 1879). Die Melodie des Liedes wurde erst 1922 von dem Berliner Apotheker Heinz Höhne (1892–1968) komponiert.

Das Lied erreichte Anfang 1974 einen erneuten Bekanntheitsschub, als es vom damaligen deutschen Bundesaußenminister und späteren BRD-Bundespräsidenten Walter Scheel in der ZDF-Sendung „Drei mal Neun“ zugunsten wohltätiger Zwecke gesungen wurde.

Inhalt

Im Liedtext wird das Leben als Reise in einer Postkutsche beschrieben. Bei der Stelle „sitz ich beim Schwager vorn“ ist mit dem „Schwager“ umgangssprachlich der frühere Beruf des Postillons gemeint. Es handelt sich hierbei nicht um ein Anzeichen einer Verwandtschaftsbeziehung.

Der jeder Strophe in leicht abgewandelter Form anhängende Liedtext „Ich wäre/würde/bliebe [...], aber der Wagen, der rollt“ stellt den Bezug zum unvermeidlich dahinfließenden Leben her, dessen Lauf man nicht anhalten kann.

Der Text erzeugt eine Allegorie des Todes, der meist als kapuzenummantelte Gestalt eines Gerippes mit einer Sense dargestellt wird. Das Stundenglas wiederum ist eine Metapher für die ablaufende Lebenszeit.

Text

Hoch auf dem gelben Wagen
Sitz’ ich bei’m Schwager vorn.
Vorwärts die Rosse jagen,
Lustig schmettert das Horn.
Berge und Wälder und Matten,
Wogendes Aehrengold. –
Möchte wohl ruhen im Schatten,
Aber der Wagen rollt.


Flöten hör’ ich und Geigen,
Kräftiges Baßgebrumm;
Lustiges Volk im Reigen
Tanzt um die Linde herum,
Wirbelt wie Laub im Winde,
Jubelt und lacht und tollt. –
Bliebe so gerne bei der Linde,
Aber der Wagen rollt.


Postillon an der Schenke
Füttert die Rosse im Flug;
Schäumendes Gerstengetränke
Bringt uns der Wirth im Krug.
Hinter den Fensterscheiben
Lacht ein Gesichtchen hold. –
Möchte so gern noch bleiben,
Aber der Wagen rollt.


Sitzt einmal ein Gerippe
Hoch auf dem Wagen vorn,
Trägt statt Peitsche die Hippe,
Stundenglas statt Horn –
Ruf’ ich: Ade ihr Lieben,
Die ihr noch bleiben wollt;
Gern wär’ ich selbst noch geblieben,
Aber der Wagen rollt.

Sonstiges

2005 veröffentlichte die deutsche Black-Metal-Gruppe Absurd auf ihrer EP „Grimmige Volksmusik“ unter dem Namen „Hoch auf dem Panzerwagen“ eine textlich mit Kriegsbezug versehene Fassung des Liedes.

Verweise