In einem Polenstädtchen

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In einem Polenstädtchen (selten auch In einem Schlesierstädtchen) ist ein deutsches Soldaten- und Liebeslied nach einer seit 1896 bekannten Fassung, seit dem Ersten Weltkrieg ist es in der heutigen Form bekannt (auch mit anderen Strophen). Das Lied wurde und wird auch gerne unter Soldaten gesungen. Der Verfasser sowohl des Textes als auch der Melodie sind unbekannt.

Text

In einem Polenstädtchen,
da wohnte einst ein Mädchen,
das war so schön.
Sie war das allerschönste Kind,
das man in Polen find’,
aber nein, aber nein sprach sie,
ich küsse nie.


Wir spielten Schach und Mühle,
in jedem dieser Spiele
gewann nur ich.
Bezahle Deine, Deine Schuld
durch eines Kusses Huld.
Aber nein, aber nein sprach sie,
ich küsse nie.


Ich führte sie zum Tanze,
da fiel aus ihrem Kranze,
ein Röslein rot.
Ich hob es auf von ihrem Fuß,
bat sie um einen Kuß,
aber nein, aber nein sprach sie,
ich küsse nie.


Und als der Tanz zu Ende,
da nahm sie meine Hände,
zum erstenmal.
Sie lag in meinem Arm,
mir schlug das Herz so warm,
aber nein, aber nein spach sie,
ich küsse nie.


Und in der Trennungsstunde,
da kam aus ihrem Munde,
das schönste Wort.
So nimm Du stolzer Grenadier,
den ersten Kuß von mir,
vergiß Maruschka nicht,
das Polenkind.
(auch: nimm du Dussel, Dusseltier
den ersten Kuß von mir)


Publikationen

Das Lied wurde in gedruckter Form u. a. veröffentlicht in:
Weltkriegs-Liedersammlung (1926, hier mit Schlesien anstatt Polen) • Lieb Vaterland (ca. 1935) • Wie´s klingt und singt (1936) • Liederbuch der Fallschirmjäger (1983)