Intercidona
Intercidona oder nur Intercido (lat. intercīdo „mitten durchschneiden, -brechen“) ist eine italische Göttin und eine der zahlreichen kleinen Gottheiten der römischen Götterwelt. Sie galt als eine Schutzgöttin für Neugeborene und schützte die Säuglinge vor bösen Einflüssen, insbesondere vor magischen oder spirituellen Bedrohungen, vor allem durch die nächtlichen Heimsuchungen des Waldgottes Silvanus. Diesen Schutz der Neugeborenen übernahm sie zusammen mit Deverra sowie den Brüdern Picus und Pilumnus.
Um diesen Schutz sinnbildlich auszudrücken, gingen drei Männer des Nachts um die Wohnung der Wöchnerin: der eine hieb mit einem Beil in die Schwelle (symbolisch für den Schutz der Intercidona), der andere stieß darauf mit einer Mörserkeule (für Pilumnus), der dritte fegte sie mit dem Besen (für Deverra), damit durch diese Sinnbilder der Kultur (denn die Bäume fällt man nicht ohne Beil, das Mehl bereitet man nicht ohne Mörserkeule, die Früchte häuft man nicht ohne Besen) [1] Silvanus abgeschreckt werde, des Nachts in das Haus einzudringen.
Verweise
- Hederich, Benjamin: Intercidona, in: Gründliches mythologisches Lexikon. Leipzig 1770., Sp. 1347
