Römische Mythologie

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Die römische Mythologie umfaßte zahlreiche Gottheiten und Kulte. Riten aus grauer Vorzeit verschmolzen im Laufe der Jahrhunderte mit aus anderen Kulturen übernommenen Göttern und bodenständigen Glaubensvorstellungen, wobei sich die Römer weitgehend an der griechischen Mythologie orientierten und das römische Reich deren Gottheiten übernahm. Dennoch unterschied sich die römische Mythologie von der griechischen: Sie ist eher als eine Darstellung der eigenen Geschichte denn als Fiktion zu betrachten. Die frühesten Darstellungen von römischen Schriftstellern stammen aus der Zeit um Christi Geburt – also einem Zeitpunkt, an dem die römische Gesellschaft schon sehr hoch entwickelt war. Entscheidend wich die ursprüngliche römische Glaubensvorstellung von der griechischen in dem Punkt ab, daß die römischen Götter nur feste Funktionen besaßen, aber keinerlei Verwandtschaft zwischen den einzelnen Gottheiten bestand, zudem auch darin, daß die Römer weniger die Vorstellung der Griechen von Göttern als Person und Gestalt hatten, sondern sie als numen, als göttliches Walten, betrachteten. Ursprünglich handelte es sich beim Glauben der Römer um eine Religion, die in einem stark landwirtschaftlich geprägtem Umfeld entstand. Als im 6. Jahrhundert v. d. Z. der Einfluß der Etrusker allmählich stärker zu werden begann, übernahmen die Römer auch deren Vorstellung von personifizierten Gottheiten. Erst ab dieser Zeit war die Darstellung von Göttern in Bildern und Statuen möglich.

Wesen

Die großen Götter wurden überall im Reich verehrt, und einige von ihnen waren Basis des Staatskultes. Dazu gesellten sich zahlreiche kleinere Gottheiten, deren Verehrung nur lokalen Charakter besaß (obwohl man ihnen überall begegnen konnte). Im täglichen Leben begegneten dem Römer zahlreiche geisterhafte Wesen, die als Schutzgeister bestimmter Örtlichkeiten oder Personen wirkten.

Allen diesen Mächten, denen man sich überall und jederzeit gegenübersah, war man ausgeliefert, und so versuchte man, diese zu beeinflussen, was aber nicht durch magische Formeln oder Riten geschah, sondern durch Anrufen und Gebete. Auch ein Gelübde, ein votum, konnte hilfreich sein. Man versprach der Gottheit etwas und versuchte durch ein Opfer, ihre Macht zu vermehren. Dieses Prinzip des Gebens und Gegebenwerdens (lateinisch|lat. do ut des, „Ich gebe, damit du gibst“) zeigt sich auch darin, daß die Römer das Wort religio (gewissenhafte Erwägung und Beobachtung) nicht von religare (an etwas binden), sondern von relegere (immer wieder aufs neue lesen, d. h. beobachten) ableiteten.[1] Die genaue Einhaltung der vorgeschriebenen Riten war also von größter Bedeutung.

Eingebettet wurden sie alle in Mythen und Sagen, die nicht von einer grauen Vorzeit sprachen, sondern es dem Römer gestatteten festzustellen, daß alle Götter gegenwärtig waren. Diese Mythen sind vom Kult streng zu trennen. Mythen bedeuten Phantasie und bedürfen eines Erzählers. Der Kult hingegen ist klar definiert und festgelegt. Seinen Ausdruck findet er durch die Priester.

Priester

Priester genossen hohes Ansehen, und die Ausübung solcher Ämter war äußerst begehrt. Zu einzelnen Priestern gesellten sich noch Priesterkollegien und Kultvereine. Diese heute archaisch wirkenden Institutionen hatten vor allem im staatlichen Kultbereich große Bedeutung. Im Gegensatz zu Griechenland, wo sich Männer und Frauen bei den Priesterämtern die Waage hielten, waren in Rom die Priester vorwiegend männlich. Nur einige Kulte, wie der der Bona Dea oder die Vestalinnen, waren Frauen vorbehalten.

Große Bedeutung für das römische Alltags- und Staatswesen hatten auch Vorzeichen. Sie wurden gedeutet und als Willen der Götter angesehen. Sie waren jedoch nicht so starr, als daß es dem praktischen römischen Denken entsprechend nicht möglich gewesen wäre, sie auf Basis der Situation zu interpretieren.

Gottheiten (Auswahl)

Pfeil 1 start metapedia.png Für weitere Gottheiten siehe Kategorie:Römische Gottheit

Fußnoten

  1. Cicero: De deorum natura 2,72