Russell, Jane

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Jane Russell, voller Name: Ernestine Jane Geraldine Russell (* 21. Juni 1921 in Bemidji, Minnesota; † 28. Februar 2011 in Santa Maria, Kalifornien) war eine VS-amerikanische Hollywood-Schauspielerin.

Werdegang

Jane Russell wurde am 21. Juni 1921 in Bemidji (Minnesota) als Tochter eines U.S.-Army-Leutnants und einer Schauspielschülerin geboren. Als einzige Schwester unter vier Brüdern wuchs sie in Burbank/Kalifornien auf. Sie interessierte sich in ihrer Jugend wie ihre Mutter für Musik und Schauspiel. In der Schule wirkte sie in einigen Theaterstücken mit. Nach dem High School-Abschluss arbeitete Jane Russell als Sprechstundenhilfe für einen Arzt. Eigentlich hatte sie Designerin werden wollen, aber nach dem Tod ihres Vaters (1937) war die Familie auf ihre finanzielle Unterstützung angewiesen.

Wirken

Im Alter von 18 Jahren wurde Russell, die nebenberuflich als Fotomodell arbeitete, 1939 von Regisseur Howard Hawks in einer Zahnarztpraxis entdeckt. Der von Hawks begonnene und von dem exzentrischen Studioboss und Flugzeugbauer Howard Hughes holprig beendete Western „The Outlaw“ (dt. Geächtet) machte sie zum Star.

Vor Beginn der Dreharbeiten nahm sie Schauspielunterricht, zunächst in der Schule von Max Reinhardt, dann bei der ebenfalls renommierten Maria Uspenskaja. Bei den Dreharbeiten des Films beschränkte sich der Amateur Hughes darauf, Russells Oberweite ins rechte Licht zu rücken. Russells Brüste brachten 1941 die öffentliche Moral in den VSA ins Wanken, so daß „The Outlaw“ bis zur Erstaufführung zwei Jahre bei der Zensurbehörde lag und erst 1949 offiziell zugelassen wurde. In der Zwischenzeit ließ Hughes' Russell, die bei ihm seit 1939 exklusiv unter Vertrag stand, so oft fotografieren, daß sie zur größten „Sexbombe“ von Hollywood wurde — nie war ein Busen so „raffiniert vermarktet worden“.[1]

Über ihr Image und ihre Karriere hatte Jane Russell zunächst wenig Kontrolle — Hughes legte größeren Wert auf ihre Darstellung als auf die Qualität der Drehbücher. Als er 1946 die RKO-Studios erwarb, unterstützte er verstärkt ihre Karriere. Die Schauspielerin bewies Humor und Charme und spielte nun — entgegen ihrem Image als „dümmliche Sexbombe“ — immer häufiger souverän. In den 1950ern drehte Jane Russell Filme mit berühmten Co-Stars wie Robert Mitchum und Bob Hope. Ihren größten Erfolg feierte sie 1953 an der Seite von Marilyn Monroe in „Blondinen bevorzugt“.

Als ihr Vertrag mit Hughes 1954 ausgelaufen war, gründete sie mit ihrem damaligen Ehemann eine eigene Produktionsfirma („Russ-Field Productions“), die 1955 mit „Gentlemen Marry Brunettes“ ihr Debüt gab.

Von 1964 bis 1970 drehte Jane Russell fünf weitere, eher unbekannte Filme, doch ihre Karriere klang bereits 1957 mit der Komödie „The Fuzzy Pink Night-Gown“ (dt. Traum in Pink) langsam aus. Später trat sie in Nachtclubs und in Fernsehserien auf, machte Werbung für BHs und entwarf einen Wohnkomplex, der von ihren Brüdern, zwei Architekten, auch gebaut wurde.

Auszeichnungen

  • 1991: Kamera der Berlinale

Familie

Jane Russell war dreimal verheiratet. 1943 heiratete sie den Footballspieler Bob Waterfield. Mit ihm adoptierte sie 3 Kinder, die Ehe wurde 1967 geschieden. 1968 ehelichte sie den Schauspieler Roger Barrett, der bereits kurz nach der Hochzeit starb. Ihre 1974 geschlossene Ehe mit dem Grundstücksmakler John Calvin Peoples hielt bis zu dessen Tod 1999. Sie lebte in Santa Barbara. Am 28. Februar 2011 verstarb Jane Russell im Alter von 89 Jahren im kalifornischen Santa Maria an den Folgen einer Erkrankung der Atemwege.

Filmographie

  • 1943: Geächtet (The Outlaw) – Regie: Howard Hughes
  • 1946: Young Widow – Regie: Edwin L. Marin
  • 1948: Sein Engel mit den zwei Pistolen/Das Bleichgesicht (The Paleface) – Regie: Norman Z. McLeod
  • 1951: Ein Satansweib (His Kind of Woman) – Regie: John Farrow
  • 1951: Doppeltes Dynamit (Double Dynamite) – Regie: Irving Cummings
  • 1952: Die Spielhölle von Las Vegas (The Las Vegas Story) – Regie: Robert Stevenson
  • 1952: Macao – Regie: Josef von Sternberg
  • 1952: Bleichgesicht Junior (Son of Paleface) – Regie: Frank Tashlin
  • 1952: Die Schönste von Montana (Montana Belle) – Regie: Frank Tashlin
  • 1952: Der Weg nach Bali (Road to Bali) (Cameo) – Regie: Hal Walker
  • 1953: Blondinen bevorzugt (Gentlemen Prefer Blondes) – Regie: Howard Hawks
  • 1954: Die lockende Venus (The French Line) – Regie: Lloyd Bacon
  • 1955: Die goldene Galeere (Underwater!) – Regie: John Sturges
  • 1955: Goldenes Feuer (Foxfire) – Regie: Joseph Pevney
  • 1955: Drei Rivalen (The Tall Men) – Regie: Raoul Walsh
  • 1955: So liebt man in Paris (Gentlemen Marry Brunettes) – Regie: Richard Sale
  • 1956: Feuer im Blut (Hot Blood) – Regie: Nicholas Ray
  • 1956: Bungalow der Frauen (The Revolt of Mamie Stover) – Regie: Raoul Walsh
  • 1957: Traum in Pink (The Fuzzy Pink Nightgown) – Regie: Norman Taurog
  • 1964: Bezwinger des Todes (Fate Is the Hunter) – Regie: Ralph Nelson Cameo
  • 1966: Sheriff Johnny Reno (Johnny Reno) – Regie: R. G. Springsteen
  • 1966: Wyoming-Bravados (Waco) – Regie: R. G. Springsteen
  • 1967: Engel der Hölle (The Born Losers) – Regie: Tom Laughlin
  • 1970: McGee, der Tiger (Darker Than Amber) – Regie: Robert Clouse

Auszeichnungen

  • 1955: Golden Apple Award als Most Cooperative Actress
  • 1984: Golden Boot Award
  • 1991: Berlinale Kamera der Internationalen Filmfestspiele in Berlin
  • 2001: Lifetime Achievement Award des Marco Island Film Festivals

Fußnoten

  1. Stern, 15/2001