Schauspieler

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Schauspieler mit Format: Heinrich George

Schauspieler verkörpern fiktive oder historische Charaktere in Theater, Film und Fernsehen. Die Berufsbezeichnung „Schauspieler“ ist nicht gesetzlich oder berufsständisch geschützt, jeder darf sich so nennen. Zur Schauspielerei oder Schauspielkunst bzw. Darstellung der Figur verwenden Schauspieler Ausdrucksmittel wie Gestik, Mimik, Stimme und Körpersprache. Die Auswahl der Besetzung wird im Vorsprechen vorwiegend vom Spielleiter getroffen.

Geschichte

Der Beruf des Schauspielers hat sich erst im ersten Drittel des 19. Jahrhunderts von den Berufen des Sängers und des Tänzers getrennt. Bis zu dieser Zeit und zuweilen danach genossen diese einen schlechten Ruf. Das geflügelte Wort „Schauspieler faßt man nicht an!“ ist allgemeingültig. Ihnen wurde das Vagabundieren, das Wanderdasein vorgeworfen, insbesondere die Wanderkomödianten führten ein „zigeunerhaftes Leben“. Schauspieler, Puppenspieler usw. standen dem bürgerlichen Ideal der Seßhaftigkeit entgegen, und darum genossen diese einen schlechten Ruf als „schmutzige, derbe Existenzen mit ausschweifendem Lebensstil und schlechtem Einfluß auf die Bürger“. Oft wurde ihnen die Schuld gegeben, wenn die Ortschaft von Katastrophen heimgesucht wurde (Pest, Krieg, Mißernten ...).

Heute ist der Beruf des Schauspielers heillos überlaufen. So wird etwa der Stadt Los Angeles nachgesagt, daß in ihr 100.000 arbeitslose Schauspieler leben.

„Gibt man dem Volk Brot und Spiele, sorgt also für genügend Nahrung und für Abwechslung, dann läßt es sich besser regieren. Nach diesem Grundsatz ‚panem et circenses‘ der römischen Kaiser handelten auch die weltlichen und kirchlichen Herrscher im Barockzeitalter. Gerade in dieser Epoche, ab Mitte des 17. Jahrhunderts, erlebte das deutschsprachige Theater eine ungeahnte Blütezeit. Das einfache Volk ergötzte sich an den derben Stücken von Wanderschauspielern, die oberen Schichten erfreuten sich an den aufwendig in Szene gesetzten Bühnenwerken von Autoren, die am Hofe gut gelitten waren. Um politischen Einfluß zu nehmen, nutzte jede Seite die Beliebtheit des Schauspiels auf ihre Weise: die katholische Kirche, um neuen Glaubensströmungen entgegenzuwirken, die protestantische, um eben diese Reformen populär zu machen und die weltlichen Fürsten, um ihre Macht auch auf kulturellem Parkett darzustellen. Bühnenausstattung und Bühnentechnik wurden ständig auf den neuesten Stand gebracht. Aus dem fahrenden Volk der Schauspieler, das keinen sonderlich guten Ruf genoß, wurde eine angesehene Schicht, die nun in fester Anstellung und in festen Ensembles in prachtvollen Theaterpalästen arbeiten konnte.“ — Alfried Schmitz in „Planet Wissen“, 2014

Erste bekannte deutschsprachige Schauspieler (Auswahl)

Berufsbild

„Schauspieler und Schauspielerinnen verkörpern Charaktere in Bühnenaufführungen und Filmen. Dabei setzen sie Gestik, Mimik, Körpersprache und Stimme als künstlerische Ausdrucksmittel ein. Schauspieler/innen finden Beschäftigung z. B.

  • bei Film, Fernsehen, Hörfunk
  • beim Sprechtheater
  • an Musical- oder Kleinkunstbühnen
  • an Schauspielschulen“[1]

Schauspiel

Der Begriff „Schauspiel“ im Theater wird entweder für ein überwiegend gesprochenes Drama verwendet oder für eine Sparte der Bühnenkünste, die von Schauspielern ausgeübt wird. Im klassischen Mehrspartentheater bezeichnet er die mehrheitlich gesprochenen Theateraufführungen im Unterschied zu Musiktheater und Tanztheater. In Analogie zu diesen Begriffen wird die Sparte des Schauspiels auch Sprechtheater genannt. Ein hauptsächlich für Sprechtheater konzipiertes oder genutztes Theatergebäude wird als Schauspielhaus bezeichnet.

Filme werden dagegen auch Filmschauspiel genannt, während der staunenswerte Vorgang unter freiem Himmel als Naturschauspiel bezeichnet wird.

Literatur

  • Peter Hesselmann: Gereinigtes Theater? – Dramaturgie und Schaubühne im Spiegel deutschsprachiger Theaterperiodika des 18. Jahrhunderts (1750-1800), Klostermann (2002)
  • Ruth B. Emde: Schauspielerinnen im Europa des 18. Jahrhunderts – Ihr Leben, ihre Schriften und ihr Publikum, Editions Rodopi (1997), ISBN 978-9042003514

Siehe auch

Fußnoten