Siegel, Jerry
Jerome „Jerry“ Siegel ( 17. Oktober 1914 in Cleveland, Ohio; 28. Januar 1996 in Los Angeles, Kalifornien) war ein jüdischer Autor von Bildergeschichten in den Vereinigten Staaten von Amerika. Er wurde vor allem berühmt als Mit-Erfinder des „Superman“.
Werdegang
„Superman“, der aus fernen Welten nach Amerika eingewanderte bzw. eingeflogene Über-Übermensch, erblickte 1934 am Schreib- und Zeichenpult zweier US-Juden das Licht der Welt: Jerry Siegel ließ sich die Worte zur Geschichte einfallen, Joseph Shuster illustrierte die Abenteuer des Mannes der unbegrenzten Möglichkeiten.[1]
Bis 1947 arbeiteten die beiden gemeinsam die Abenteuer des Superhelden aus. Dann schieden sie im Streit aus ihrem Verlagshaus. Nachdem Siegel – wie auch Shuster – sich in den späten 1940er Jahren mit „DC-Comics“ aus finanziellen Gründen überworfen hatte, zog er sich ins Privatleben zurück.
Erst in den späten 1970er Jahren, im Zusammenhang mit der „Superman“-Verfilmung in Hollywood, gelang es Siegel, das „Copyright“ und die damit verbundenen Einnahmen zumindest teilweise für sich zu behaupten.[1] Als Freelancer schrieb er künftig für diverse Comicserien und -verlage, z.B. in den „Marvel-Comics“ und „Disney-Comics“ für den italienischen Verlag Mondadori. Nachdem er im Alter zunehmend verarmt war, erhielt Siegel schließlich 1975 von „Time Warner“, dem Mutterkonzern des DC-Verlages, eine Jahresrente von 38.000 US-Dollar, nachdem das Bekanntwerden der finanziellen Notlage des Schöpfers der Superman-Figur – die dem „Time Warner“ Konzern jährlich viele Millionen Dollar in die Kassen spülte – massive Proteste bei den Lesern und Machern der Superman-Comics hervorgerufen hatte.
Rezeption
Der jüdische Kulturkritiker Oswald Wiener erkannte bei „Superman“ eine „Rotwelsch-Technik mit Faschismus-Merkmalen“.[1]