Bolte, Johann

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Prof. Dr. phil. Dr. e. h. Bolte, u. a. 1892 bis 1923 Geheimer Studienrat und Professor in Berlin, 1918 bis 1930 Leiter des Vereins für deutsche Volkskunde.

Johann[es] Bolte (Lebensrune.png 11. Februar 1858 in Berlin; Todesrune.png 25. Juli 1937 ebenda) war ein deutscher Germanist, Volkskundler, Erzählforscher, Sprachschützer, Hochschullehrer und u. a. aktives Mitglied der Gesellschaft für deutsche Literatur. Er wurde auf dem Alten Friedhof der St.-Jacobi-Kirchengemeinde bestattet. Sein Grab war bis zum Jahr 2014 als Ehrengrab in Berlin gewidmet. Der Spandauer Bolteweg erinnert noch heute an ihn.

Leben

Nach dem Studium der klassischen Philologie, Archäologie und Germanistik war er als Studienrat in Berlin tätig und Mitglied im Verein für Volkskunde, den er von 1918 bis 1930 dann selbst leitete und dessen Zeitschrift er auch redigierte. Im Jahre 1920 wurde er mit der Leibnizmedaille geehrt. 1914 wurde er korrespondierendes Mitglied der Göttinger Akademie der Wissenschaften und 1922 ordentliches Mitglied der Preußischen Akademie der Wissenschaften (gewählt: 9. März 1922; bestätigt: 23. Oktober 1922). 1929 verlieh ihm die TH Danzig den Ehrendoktortitel.

Neue Deutsche Biographie

B. studierte 1874-78 in Berlin und Leipzig klassische Philologie, Archäologie und Germanistik. Im Hauptberuf 1892-1923 Studienrat in Berlin, gehörte er zahlreichen wissenschaftlichen Vereinen und Akademien (u. a. Berlin) an, so vor allem dem Verein für Volkskunde, den er 1918-30 leitete und dessen Zeitschrift er 1902-10 redigierte. 1920 erhielt er die Leibnizmedaille. Seine Hauptarbeit lag auf literargeschichtlich-volkskundlichem Gebiet. In mustergültig kommentierten Ausgaben veröffentlichte er eine Reihe volkstümlicher Erzähler des 16. und 17. Jahrhunderts. Anerkennung errang sich B. vor allem mit der Bearbeitung der Anmerkungsbände zu den Grimmschen Märchen (5 Bände, 1913-32, mit G. Polivka). Nicht minder bedeutsam sind seine Forschungen zum deutschen Volkslied und -spiel. B. war nicht nur eine enzyklopädische Sammlernatur, ein strenger Philologe und gewissenhafter Kommentator. Über die bloße Erforschung des Stoffes hinaus hat er es verstanden, den Geist der Zeiten, ihrer Kulturen und Träger in lebendiger und verständnisvoller Weise zu erfassen und herauszustellen. - 1929 Dr. e. h. der TH Danzig.[1]

Werke (Auswahl)

  • Das Danziger Theater im 16. und 17. Jahrhundert (1895) (PDF-Datei)
  • Lateinische Litteraturdenkmäler Hrsg. von Johannes Bolte:
    • Susanna (1893) (PDF-Datei)
    • Rebelles und Aluta (1879) (PDF-Datei)
    • Pammachivs (1891) (PDF-Datei)
    • Veterator (Maistre Patelin) und Advocatvs; zwei Pariser Studentenkomödien aus den Jahren 1512 und 1532 (1901) (PDF-Datei)
  • Anmerkungen zu den Kinder- u. Hausmärchen der Brüder Grimm (1913) (PDF-Dateien: Band 1, Band 2, Band 3)

Fußnoten