Johann Gans von Putlitz (der Jüngere)

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Johann Gans von Putlitz.jpg

Johann Gans von Putlitz (Todesrune.png 1231) war der Gründer der Adelsfamilie derer Gans zu Putlitz. Seine Büste wurde auf der Berliner Siegesallee aufgestellt.

Zu seinem Wirken heißt es:[1]

Johann Gans, aus dem nachmals nach dem Stammsitze Putlitz benannten edlen Geschlechte, der zuerst 1202 als Kriegsmann in der Umgebung Otto II. erwähnt wird, hat als einer der ersten hervorragenden Vertreter des märkischen Uradels neben diesem Markgrafen seinen Platz gefunden. Das Geschlecht der „Gänse“ war schon damals in der Priegnitz begütert und hat wahrscheinlich zu den slawischen Adelsfamilien gehört, die von der neuen deutschen Landesherrschaft ihren Besitz zu Lehen nahmen. Johann ist 1231 gestorben. Kurz vorher hat er das Nonnenkloster Marienfließ an der Stepnitz bei Pritzwalk gegründet. (...) Seiner Stiftung schenkte er eine heilige Reliquie mit dem Blute des Heilands, die Kaiser Otto IV. aus dem heiligen Lande mitgebracht hatte.

Weiter heißt es über die Christianisierung Mitteldeutschlands:[2]

Wir dürfen nicht vergessen, dass die Prignitz der erste Strich Ostelbiens war, welcher besiedelt wurde, deshalb nahm er auch den grössten Schub der westelbischen Auswanderer auf. Albrecht der Bär verteilte das Land unter seine Waffengefährten, und auch die geistlichen Herren erhielten ihren Anteil. Es ist wohl möglich, dass auch wendische Häuptlinge sich unterwarfen und deshalb in ihrem Besitz blieben. Die grössten Grundbesitzer waren die Edlen Gänse von Putlitz, sie waren Herren von Putlitz, Perleberg und Wittstock. (...) Ihre unabhängigere Stellung zum Landesherrn geht daraus hervor, dass ihnen ein regio propria zugeschrieben wird, in welcher sie das Kloster Marienfliess gründeten, was sie wohl schwerlich mit landesherrlichem Pfandgute thun durften. Neben den Edlen Gänsen, die sich heutigen Tages alle nach dem Städtchen Putlitz nennen, sind noch die Familien Kröcher, Karstedt, Saldern, Winterfeld, Rohr, Yoss, Jagow, Klitzing und Wartenberg hier begütert.


Fußnoten

  1. Richard Sternfeld: „Die Siegesallee. Amtlicher Führer durch die Standbildergruppen“, Oldenbourg-Verlag, 1895
  2. Brandenburgia, Band 10, 1902, S. 168 (PDF-Datei) Für Nicht-USA-Bewohner nur mit US-Proxy abrufbar!