Oegg, Johann Georg

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Johann Georg Oegg; Gemälde von Georg Anton Urlaub, 1751/52

Johann Georg Oegg (Lebensrune.png 24. April 1703 in Silz (Tirol); Todesrune.png 15. Oktober 1782 in Würzburg) war ein deutscher Schmied und Würzburger Hofschlosser.

Leben und Schaffen

Seine handwerkliche Ausbildung vollzog Johann Georg Oegg in Linz bei einem Oheim. Über die Gesellen- und Wanderjahre ist nichts bekannt, jedoch geht aus eigenen schriftlichen Zeugnissen hervor, daß er als Kunstschlosser an den Bauten für Prinz Eugen von Savoyen in Wien und Schloßhof an der March tätig war. Von dort wurde er an den fürstbischöflichen Hof nach Würzburg berufen. 1733 wurde festgelegt, daß sich Oegg neben der Herstellung von Schlössern und Beschlägen auch für die Fertigung sämtlicher anfallender Ziergitter zu befassen hat.

Oegg faßte seine Gitterarbeiten stets als dreidimensionale Gebilde auf und durchsetzte die Fläche mit plastischen Akzenten. Gegenüber den Gitterschöpfungen des Wiener Barock zeigen seine Würzburger Arbeiten eine weiterentwickelte charakteristische Handschrift.

Im Jahre 1736 wurde er als Meister in die Würzburger Schlosserzunft aufgenommen. Drei Jahre später erreichte seine Werkstatt mit 26 Gesellen ihren größten Umfang. Neben den Kunstschlosserarbeiten fertigte die Werkstatt Oeggs auch Schatullen, Reitgeschirre, Uhrblätter und Wandleuchter, Vergoldungen und Emaillierungen, Gold-, Silber- und Elfenbeineinlagen. Da Oegg mit seinen reichhaltigen Tätigkeitsbereichen weit über die erlaubten Bereiche seiner Zunft hinausgriff, gab es mit dieser immer wieder Auseinandersetzungen; auch weil er neben seinen Aufgaben für den Hof auch Arbeiten für andere Auftraggeber ausführte. Aus finanziellen Gründen mußte der Betrieb 1742 verkleinert werden.[1]

Besonders bekannt ist heute noch seine bemerkenswerte Arbeit am sogenannten Oeggtor, das sich nördlich der Residenz am Rennweg befindet.

Fußnoten

  1. Verena Friedrich: Unterfränkische Geschichte – Vom Ende des Dreißigjährigen Krieges bis zur Eingliederung in das Königreich Bayern. Band 4/2, Echter Verlag, Würzburg 1989, Seite 518–520