Kopf, Josef von
Josef von Kopf ( 10. März 1827 in Unlingen; 2. Februar 1903 in Rom) war ein deutscher Bildhauer. Das Verzeichnis seiner Kunstsammlung wurde von Ludwig Pollak 1905 unter dem Titel „Joseph von Kopf als Sammler in Rom“ herausgegeben.
- Nachruf:
Geboren am 10. März 1827 zu Unlingen (Württemberg), arbeitete er sich unter den größten Entbehrungen durch den Stand eines Maurers und Steinmetzen zum Bildhauer empor. 1851 kam er nach München, wo Sickinger, dann nach Freiburg, wo Knittel seine Lehrer waren. 1852 wanderte er zu Fuß nach Rom, wo er durch seiner Hände Fleiß als Möbelschnitzer den Unterhalt zum Studieren an der Accademia S. Luca erwarb. Cornelius und Overbeck verschafften ihm ein Stipendium und empfahlen ihn dem König von Württemberg. Für den württembergischen und den diesem verwandten russischen Hof hat Kopf dann auch eine große Reihe von plastischen Werken, meist mythologische und klassisch antike Stoffe behandelnd, geschaffen. Von den so entstandenen Arbeiten seien beispielsweise erwähnt die Brunnengruppe in der Villa Oranienbaum bei St. Petersburg, Mädchen, vor einer Eidechse zurückschreckend, und eine griechische Tänzerin im Lustschloß Rosenstein bei Stuttgart, zwei plastisch verzierte Marmorkamine im Stuttgarter königlichen Schloß und die Pietä in der neuen katholischen Kirche daselbst. Neben solchem Schaffen lief eine mit den Jahren immer mehr sich steigernde Tätigkeit als Porträtist, der eine kaum übersehbare Fülle von Büsten und Reliefs zu danken ist. Kopfs künstlerische Tätigkeit hatte stets etwas ungemein Gewinnendes und Einschmeichelndes an sich, was auch seiner Persönlichkeit entsprach. Aus seinem wechselreichen Leben hat der Künstler in einem reizvollen Bande »Lebenserinnerungen« geplaudert, der 1899 erschienen ist.
Werke (Auswahl)
- Lebenserinnerungen eines Bildhauers (1899) (PDF-Datei)
Literatur
- Ludwig Pollak: „Joseph v. Kopf als Sammler. Beschreibung der von ihm hinterlassenen Sammlung“ (1905) (PDF-Datei)