Königreich Jerusalem

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Das Königreich Jerusalem war einer von vier Kreuzfahrerstaaten im Heiligen Land. Ihre Könige herrschten von 1099 bis 1291.

Geschichte

Gründung

  • 15. Juli 1099. Eroberung Jerusalems, Stiftung des Königreichs unter dem advocatus sancti sepulchri.[1]
  • Schlacht bei Hattin am 4. Juli 1187, Fall von Jerusalem
  • 1244 eroberten die Ayyubiden die Stadt zurück.

Thronprätendenten des Königreichs Jerusalem

Nach dem Verlust der Macht in Jerusalem konnte nur noch der Anspruch auf den Titel vererbt werden. Es existieren fünf Thronprätendenten: zwei Bourbonen, ein Wittelsbacher, ein Habsburger und eine uneheliche Linie führen in ihrem Namen die Bezeichnung König von Jerusalem.

  1. Franz von Bayern (* 1933)
  2. Karl, Herzog von Kalabrien (* 16. Januar 1938)
  3. Karl von Habsburg
  4. König Juan Carlos I. von Spanien
  5. 17. Baron von Baccari

Zypriotische Linie

Nach dem Untergang des Königreichs trug Heinrich II., König von Zypern (1286–1291), weiterhin den Titel eines „Königs von Jerusalem“. Nach seinem Tod wurde der Titel von seinen direkten Erben, den Königen Zyperns, bis zu ihrem Aussterben in männlicher Linie 1474 weitergeführt. Während Katharina Cornaro, die Mutter des letzten Königs und Königin ab 1474, Zypern 1489 an Venedig übergab, vererbte Charlotte von Zypern, Königin 1458–1460, nach ihrem Tod 1487 die Insel und damit auch den Anspruch auf Jerusalem per Testament an das Haus Savoyen, die Familie ihres Vetters, zweiten Ehemanns und Mitregenten Ludwigs des Jüngeren, König 1459–1460, † 1482.

Innerhalb der Familie Savoyen wurde der Anspruch bis zum Aussterben der Hauptlinie mit Karl Felix I., König von Sardinien, † 1831, weitervererbt. Während Savoyen und Sardinien danach an die jüngere Linie Carignan ging, ging der Titel des Königreichs Jerusalem an Beatrix von Savoyen (1792–1840), älteste Tochter seines Vorgängers Viktor Emanuel I. und Ehefrau des Habsburgers Franz IV., Herzogs von Modena. Heutiger Inhaber ist Franz von Bayern.

Neapolitanische Linie

Maria von Antiochia, Tochter des Bohemund V. Fürst von Antiochia, trat ihre (vermeintlichen) Erbansprüche auf Jerusalem 1277 mit Unterstützung des Papstes an Karl von Anjou, König von Neapel, ab, der sich darauf als Gegenkönig zu Hugo III. von Zypern, König von Jerusalem seit 1269, in Opposition begab und diesen Anspruch auch durchsetzen konnte. Der Titel des Königs von Jerusalem vererbte sich von nun an in der Herrscherlinie des Königreichs von Neapel und deren Prätendenten nach dem Risorgimento bis heute. Prätendent seit 1964 ist Karl, Herzog von Kalabrien (* 16. Januar 1938).

Österreichische Linie

Als Kaiser Karl VI. im Jahr 1740 das Königreich Neapel verlor, behielt er den Titel eines Königs von Jerusalem bei. Auch das Haus Lothringen mit seinen Ansprüchen auf das Erbe des Hauses Anjou (das ebenfalls eine Zeit lang den neapolitanischen Thron innehatte) führte diesen Titel, so dass im Haus Habsburg-Lothringen sich beide Ansprüche vereinigten. Der Titel vererbte sich in der Familie der Habsburger bis zum Ende der Donaumonarchie im Jahr 1918.

Spanische Linie

Karl IV., König von Spanien 1788–1808, erbte von seinem Vater zwar die spanische Krone, aber nicht die von Neapel und Sizilien; den Titel eines Königs von Jerusalem nahm er trotzdem an. In der Familie der spanischen Bourbonen vererbt sich dieser Anspruch wie der spanische Thron bis auf den heutigen Prätendenten, König Juan Carlos I.

Maltesische Linie

König Jakob II. von Zypern hinterließ einen ehelichen Sohn, Jakob III., darüber hinaus aber auch einen unehelichen Sohn, Eugene Matteo de Armenia, Baron von Baccari (Tel-Baqqar) auf Malta (1474–1523). Dessen Nachkommen, derzeit der 17. Baron von Baccari, erheben Anspruch auf die Titel Jakobs II. und damit das Königreich Jerusalem.

Siehe auch

Fußnoten

  1. Vogt des Heiligen Grabes