Konzentrationslager Neuengamme
Das Konzentrationslager (KL) Neuengamme war ein Arbeits- und Konzentrationslager während der Zeit des Nationalsozialismus in Neuengamme, einem südöstlichen Ortsteil Hamburgs. Die Besatzer benutzten die Gebäude des KL für das Internierungslager Neuengamme.
Inhaltsverzeichnis
Geschichte
Das KL war ab 1938 zunächst ein Außenlager des KL Sachsenhausen und ab 1940 ein selbständiges Konzentrationslager mit über 80 Außenlagern, die u. a. im deutsch-dänischen Grenzbereich gelegen waren. Die Lagerhäftlinge gruben in den Jahren von 1940 bis 1942 den Neuengammer Stichkanal aus, was auch die Verbreiterung des Flusses Dove Elbe ab dort beinhaltete. Es war beabsichtigt, über diesen Stichkanal die im Klinkerwerk des Lagers hergestellten Ziegelsteine mit Schuten nach Hamburg zu verbringen.
Lagerpersonal
Lagerkommandant | Rang | Zeitraum |
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Walter Eisfeld | SS-Sturmbannführer | Februar 1940 – März 1940 |
Martin Gottfried Weiß | SS-Obersturmbannführer | April 1940 – August 1942 |
Max Pauly | SS-Standartenführer | September 1942 – Mai 1945 |
Schutzhaftlagerführer | Rang | Zeitraum |
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Wilhelm Schitli | SS-Hauptsturmführer | April 1940 – September 1942 |
Albert Lütkemeyer | SS-Hauptsturmführer | Oktober 1942 – März 1944 |
Anton Thumann | SS-Obersturmführer | April 1944 – Mai 1945 |
Verwaltung
Nach der Errichtung des KL Neuengamme zu einem eigenständigen Konzentrationslager unterstand die Verwaltung dem Lagerkommandanten. Die Verwaltung gliederte sich in die Bereiche:
- Lagerkommandantur
- Politische Abteilung (Lager-Gestapo)
- Schutzhaftlager
- Arbeitseinsatz
- Standortverwaltung
- Sanitätswesen
- Wachmannschaften
- Schulung
Die drei Lagerkommandanten, die das Lager bis zum Kriegsende hatte, unterstanden wiederum der Inspektion der Konzentrationslager, die ihren Sitz in Oranienburg hatte. Sie gehörten den Totenkopfverbänden an.
Literatur
- Rolf Kosiek: Angebliche Vergasungen im KL Neuengamme, in: Rolf Kosiek / Olaf Rose (Hgg.): Der Große Wendig, Bd. 3, Grabert Verlag, Tübingen, 3. Aufl. 2010, S. 501 f.