Oranienburg

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Oranienburg

Wappen
Staat: Deutsches Reich
Gau: Mark Brandenburg
Landkreis: Oberhavel
Provinz: Brandenburg
Einwohner (31. Dez. 2009): 41.590
Bevölkerungsdichte: 158 Ew. p. km²
Fläche: 262,20 km²
Höhe: 34 m ü. NN
Postleitzahl: 16515
Telefon-Vorwahl: 03301
Kfz-Kennzeichen: OHV
Koordinaten: 52° 45′ N, 13° 14′ O
Oranienburg befindet sich entweder unter Fremdherrschaft oder wird durch die BRD oder BRÖ staatsähnlich verwaltet.
Bundesland: Brandenburg
Bürgermeister: Hans-Joachim Laesicke

Oranienburg ist eine deutsche Stadt im Kreis Oberhavel in Brandenburg.

Geographie

Lage

Oranienburg liegt im Süden des Kreises Oberhavel im Verflechtungsraum zu Berlin und gehört zum Naturraum der Zehdenick-Spandauer Havelniederung. Das Stadtzentrum Berlins ist etwa 35 Kilometer entfernt. Oranienburg liegt an der Havel und dem Oder-Havel-Kanal.

Gliederung

Oranienburg besteht aus einem ortsteilfreien Kerngebiet sowie den Ortsteilen Friedrichsthal, Germendorf, Lehnitz, Malz, Sachsenhausen, Schmachtenhagen, Wensickendorf und Zehlendorf.

Hinzu kommen die Wohnplätze Albertshof, Alte Schäferei, Altstadt, Amalienhof, Anglersiedlung, Annagarten, Annahof, Ausbau Rickbyhl, Ausbau Siedlung, Bernöwe, Dameswalde, Eden, Fichtengrund, Försterei Neuholland, Forsthaus, Friedenthal, Glashütte, Grabowsee, Kolonie Marx, Kuhbrücke, Lehnitzschleuse, Luisenhof, Neu-Friedrichsthal, Neustadt, Oranienhof, Pinnower Schleuse, Rehmate, Schmachtenhagen-Ost, Schmachtenhagen-Süd, Schmachtenhagen-West, Schmachtenhagener Straße, Schweizerhütte, Siedlung am Rahmer See, Süd, Summter Chaussee, Teerofen, Tiergarten, Tiergartenschleuse, Triftwegsiedlung, Upstall, Weiße Stadt, Wilhelmsthal und Wittenberg.[1]

Nachbargemeinden

Unmittelbare Nachbargemeinden sind (von Norden im Uhrzeigersinn): Löwenberger Land, Liebenwalde, Wandlitz (Kreis Barnim), Mühlenbecker Land, Birkenwerder, Hohen Neuendorf, Velten, Leegebruch, Oberkrämer und Kremmen.

Politik

Während der Corona-Krise gingen Ende 2021 Bürger gegen die Zwangsmaßnahmen des Staates in der märkischen Stadt auf die Straße spazieren.

Geschichte

An der Stelle, wo sich heute das Schloß Oranienburg befindet, entstand Anfang des 13. Jahrhunderts eine Burg zum Schutz des Gebietes und der wichtigen Flußüberquerungen. 1216 wurde Oranienburg als Bötzow erstmals urkundlich erwähnt. 1232 erhielt Bötzow das Stadtrecht. Mit der Eroberung von Gebieten, die weiter östlich der Stadt liegen, verlor die Burg an Bedeutung, und an ihrer Stelle wurde durch den brandenburgischen Kurfürsten Joachim II ein zweistöckiges Jagdschloß errichtet. Im Dreißigjährigen Krieg wurde Bötzow niedergebrannt und geplündert. 1650 schenkte der brandenburgische Kurfürst Friedrich Wilhelm seiner Frau Louise Henriette von Oranien die Domäne Bötzow. 1652 wurde in Bötzow ein Schloß im holländischen Stil errichtet, das den Namen Oranienburg erhielt. Hier richtete Louise Henriette 1663 das erste europäische Porzellan-Kabinett ein. Der Schloßname wurde auch auf die Stadt übertragen. Eine Schwester von Louise Henriette, der Namenspatronin der Stadt Oranienburg, war Henriette Catharina von Nassau-Oranien. Sie heiratete Johann Georg II. von Anhalt-Dessau und ließ ab 1683 das heutige Schloß Oranienbaum erbauen, aus dem sich das Städtchen Oranienbaum entwickelte.

Mit Unterstützung von niederländischen Fachleuten ließ die Kurfürstin in und um Oranienburg Musterwirtschaften nach niederländischem Vorbild anlegen. Sie schuf damit eine wesentliche Voraussetzung für die rasante Entwicklung Brandenburg-Preußens. Aus der Ehe des Großen Kurfürsten mit Louise Henriette ging Kurfürst Friedrich III. hervor, der das Schloß zum Gedenken an seine geliebte Mutter verschönern und erweitern ließ. 1701 begründete er als Friedrich I. das Königreich Preußen. Nachdem das Schloß den Sparzwängen des „Soldatenkönigs“ Friedrich Wilhelm I. geopfert werden mußte, zog mit Prinz August Wilhelm, einem Bruder des kinderlosen Friedrichs des Großen und Vater des Preußenkönigs Friedrich Wilhelm II., noch einmal höfischer Glanz in Oranienburg ein. Theodor Fontane berichtet in seinen „Wanderungen durch die Mark Brandenburg“ ausführlich und anschaulich von der wechselvollen Geschichte Oranienburgs.

Im Jahre 1802 wurde das Schloß an den Apotheker Hempel mit der Verpflichtung verkauft, eine Baumwollweberei zu errichten. Der Krieg gegen Frankreich brachte die Baumwollfabrikation 1807 zum Erliegen. 1814 wurde nach der Befreiungskriege im Schloß eine Schwefelsäurefabrik errichtet, die als erste in Preußen nach dem Bleikammerverfahren produzierte. 1833 entdeckte Friedlieb Ferdinand Runge im Steinkohlenteer das Anilin und die Karbolsäure, 1835 wurden in der Fabrik die ersten Stearinkerzen hergestellt, 1840 die ersten Paraffinkerzen. 1848 wurde die Produktionsstätte aus dem Schloß auf das Mühlenfeld verlagert.

Im nach einem Brand renovierten Schloß wurde 1861 ein evangelisches Lehrerseminar eröffnet, das bis 1926 betrieben wurde. Am 10. Juli 1877 wurde Oranienburg Bahnstation der neu eröffneten Nordbahnlinie Berlin – Stralsund. Am 28. Mai 1883 gründeten 18 Berliner Vegetarier im Westteil der Stadt die erste vegetarische Siedlung in Deutschland: die „Vegetarische Obstbaukolonie Eden GmbH“, in der auch der Geldreformer Silvio Gesell viele Jahre lebte und schließlich auch starb. Der Bau des Oder-Havel-Kanals in den Jahren 1906 bis 1912 belebte das wirtschaftliche Leben in der Stadt. 1912 wurde durch die Firma Heintze & Blankhardt ein Gelände aufgekauft und eine erste Fabrik für Stahlfedern errichtet. Das daraus entstandene Kaltwalzwerk Oranienburg, das bis zu 7000 Mitarbeiter beschäftigte, wurde nach 1989 von der Fa. Krupp aufgekauft und geschlossen. Das damals modernste Werk wurde an China verkauft.

Während der Zeit des Dritten Reiches befand sich im Stadtteil Sachsenhausen das KL Sachsenhausen. Oranienburg wurde während des Krieges durch angloamerikanischen Bombenterror stark betroffen, da sich dort die Auer-Werke zur Produktion von Schwerem Wasser befanden. Sogar bis in das Jahr 2015 hinaus, findet man in Oranienburg immer noch Bomben aus dieser Zeit.[2]

Oranienburg wurde im April 1945 von der Roten Armee unter verbrecherischem Terror besetzt. Die sowjetische Besatzungsmacht nutzte das KZ-Gelände bis 1950 weiter als Speziallager Nr. 7 Sachsenhausen.

Am 23. April 1952 wurde Oranienburg zur Kreisstadt des neu gebildeten gleichnamigen Kreises. Im Zuge einer Kreisgebietsreform im Jahr 1993 wurde Oranienburg Kreisstadt des neuen Landkreises Oberhavel, in dem die Kreise Oranienburg und Gransee aufgingen.

Im Schloß Oranienburg befand sich bis 1990 eine Kaserne der Grenztruppen der DDR. Neben der Stadtverwaltung beherbergt das inzwischen sanierte Schloß ein renommiertes Museum der Stiftung Preußische Schlösser und Gärten Berlin-Brandenburg sowie das Regionalmuseum des Landkreises Oberhavel. Im Zuge der Vorbereitung auf die Landesgartenschau (LaGa) im Jahr 2009 wurde das Schlossumfeld vollständig umgestaltet.

Etwas außerhalb der Stadt auf dem ehemaligen Gelände der Heinkel AG und dem ehemaligem Werksflugplatz waren bis 1994 Einheiten der Gruppe der Sowjetischen Streitkräfte in Deutschland stationiert, welche auch Teile der ehemaligen Werkssiedlung „Weiße Stadt“ besetzten. Wegen mangelnder Instandsetzung verkamen die Häuser der Siedlung im Laufe der Jahrzehnte zusehends. Nach dem Abzug der sowjetischen Truppen wurden die Häuser saniert und es entstand wieder eine ruhige Wohngegend mit weiß getünchten Häusern.

Bekannte, in Oranienburg geborene Personen

In Oranienburg geborene Nichtdeutsche

Bildergalerie

Siehe auch

Literatur

  • Max Rehberg: Führer durch Oranienburg und Umgegend: mit einer Beschreibung des Hohenzollernkanals, 1916
  • Max Rehberg: Geschichte der St. Nikolaikirche in Oranienburg: ein Gedenkblatt zur 50jährigen Jubelfeier des jetzigen Gotteshauses am 16. Oktober 1916, 1916

Fußnoten

  1. Dienstleistungsportal der Landesverwaltung Brandenburg. Stadt Oranienburg
  2. Die ganze Stadt sitzt auf 300 LangzeitbombenDie Welt, 15. März 2015
  3. Siegfried Scharfe (Hg.): Deutschland über Alles. Ehrenmale des Weltkrieges, Karl Robert Langewiesche, Leipzig 1940