Kampfschwimmer (Bundeswehr)

Aus Metapedia
Wechseln zu: Navigation, Suche
Truppenkennzeichen (goldener, nach links blickender Sägefisch)

Die Kampfschwimmer sind der maritime Anteil der Spezialkräfte der Bundeswehr. 1958 aufgestellt, sind sie den Spezialisierten Einsatzkräften Marine (SEK M) unterstellt. Die Laufbahn der Kampfschwimmer wird in der Marine als „Verwendungsgruppe 3402“ bezeichnet und gehört zusammen mit den Minentauchern zur Verwendungsreihe 34 „Waffentaucher“.

Geschichte

Kampfschwimmer der Bundeswehr
Kampfschwimmer (Bundeswehr) II.jpg

Vorbilder der Kampfschwimmer sind die Versenkung eines ehemals Österreichisch-Ungarischen Schlachtschiffes (übergeben an Serbien) durch italienische Kampftaucher November 1918 und deren Einsatz als Xª Flottiglia MAS gegen zwei britische Schlachtschiffe im Hafen von Alexandria Dezember 1941 sowie vor allem die Kampfschwimmer der deutschen Wehrmacht.

Die ersten Kampfschwimmer der Bundeswehr wurden ab dem 1. August 1958 ausgebildet. Dabei setzte man vor allem auf kampferfahrene Schwimmer der Wehrmacht wie dem ersten Kommandeur Günter Heyden und den Kampferfahrungen der Marine nationale française aus dem Indochinakrieg. Die Ausbildung erfolgt zum Fallschirmspringer (automatik und freifall), KFZ- und Bootführer, Tauchspezialisten und im Waffen- und Landkampf.

Im April 1964 wurde die Elitetruppe als selbständige Kompanie der amphibischen Gruppe beigeordnet und ab 1974 in Eckernförde stationiert. Der im Oktober 1991 erfolgten Unterstellung zur Waffentauchergruppe der Flottilie der Minenstreitkräfte folgte die gegenwärtig gültige Eingliederung zur SEK M mit den Minentauchern und dem Boardingteam (Enterkommando).

KSM

In Planung war die Herauslösung der Kampfschwimmer und die Bildung eines Kommandos Spezialkräfte der Marine (KSM) bei der Einsatzflottille 1. Für teilstreitkraftgemeinsame Unternehmen ist das Ausbildungs- und Führungskonzept für eine Zusammenarbeit mit dem Kommando Spezialkräfte (KSK) abgestimmt. Die gerade fünfzig Kampftaucher sind derartig gefordert, das eine geplante Unterstützungskompanie bisher nicht aufgestellt werden konnte. Die BRD kann nicht genügend wehrfähiges Personal für weitere fünfzig Elitesoldaten aufbieten.

2014 war es dann soweit: Das aus den „Spezialisierten Einsatzkräften Marine“ (SEK M; seit 1997) stammende Kommando Spezialkräfte der Marine (KSK M bzw. KSM) mit dem Wahlspruch „Lerne leiden ohne zu klagen“ wurde in Eckernförde aufgestellt und verfügt über eine Kampfschwimmerkompanie. Es untersteht der Einsatzflottille 1 und bildet zusammen mit dem Seebataillon[1] die infanteristische Komponente der Marine.

„Die Kampfschwimmer bilden das Kommando Spezialkräfte der Marine. Die vielseitig ausgebildeten Soldaten werden als Spezialkräfte der Marine als Taucher, Einzelkämpfer, Infanterist, Fallschirmspringer, Sprengleiter oder Kraftbootfahrer eingesetzt. Der Dienst in der Kampfschwimmerkompanie zeichnet sich insbesondere durch die Einsatzbereitschaft und Leistungsfähigkeit aller Soldaten aus. Diese für Spezialaufträge ausgebildeten und ausgerüsteten Soldaten sind sportlich austrainiert, waffentechnisch hervorragend ausgerüstet und einzigartig in der Bundeswehr. Während der Ausbildung wird man zum Tauchspezialisten, zum Fallschirmspringer, zum Waffen- und Landkampfspezialisten und zum Führer von Kraftfahrzeugen und Booten ausgebildet. Die Kampfschwimmerkompanie ist für Sonderunternehmen und Einsätze zu Wasser, in der Luft und an Land einsetzbar. Zum Auftrag der Kampfschwimmer gehört der Kampf gegen den internationalen Terrorismus, das Aufklären von Häfen, Küstenanlagen und Schiffsansammlungen, das Gewinnen von Informationen und die Teilnahme an bewaffneten Evakuierungsoperationen. Aber auch der Schutz von eigenen Schiffen und Marineanlagen im In- und Ausland, von Überwachungsaufgaben und Rettungs- und Bergungseinsätzen ist Aufgabe der Kampfschwimmer. Im Rahmen der militärischen Unterstützung werden Kampfschwimmer in Aufnahmestaaten entsendet. Sie beraten und unterstützen bei der Ausbildung und Ausrüstung der dortigen Kräfte, um so zum Aufbau der Stabilität in diesen Staaten beizutragen.“[2]

Siehe auch

Literatur

  • Sünkler, Sören: Verwendungsreihe 34: Kampfschwimmer. In: K-ISOM. Heft 4. 2013. S. 12-15.

Verweise

Fußnoten

  1. Am 1. April 2014 wurde nach 1959 und 1988 das mittlerweile dritte Seebataillon der Bundeswehr aufgestellt. Beheimatet in der Eckernförder Preußer-Kaserne ist der ca. 800 Mann und Frau starke Verband in viele Bereiche gegliedert. Er besteht aus vier Einsatzkompanien – Bordeinsatz-, Küsteneinsatz-, Minentaucher- und Aufklärungskompanie –sowie einer Unterstützungskompanie. Aber auch der Bereich Stab, Ausbildung und Weiterentwicklung schließen sich an. Zusammen stellen sie ein außergewöhnliches und umfassendes Fähigkeitsspektrum dar. Im Rahmen ihrer Bündnisverpflichtungen findet dieses Spektrum insbesondere bei internationalen Einsätzen zur Krisenbewältigung, Konfliktverhütung und Friedenssicherung weltweit Anwendung.
  2. Kommando Spezialkräfte der Marine