Ebermaier, Karl
Karl Heinrich Ebermaier ( 2. Oktober 1862 in Elberfeld, jetzt Wuppertal; 21. August 1943 in Bernried am Starnberger See) war ein deutscher Reserveoffizier, Kolonialbeamter und von 1912 bis 1916 bzw. de jure 1919 letzter deutscher Gouverneur von Deutsch-Kamerun.
Inhaltsverzeichnis
Werdegang
Nach dem Studium der Rechtswissenschaften in Tübingen (Mitglied des Corps Rhenania) und der Promotion zum Dr. jur. wurde der Sohn des Staatsprokurators Friedrich Wilhelm Ebermaier im Jahre 1889 preußischer Gerichtsassessor und 1897 Landrichter.
Kolonialdienst
1898 wechselte er in den Kolonialdienst und wurde zum Oberrichter und Rechtsbeirat von Deutsch-Ostafrika ernannt. 1902 bis 1904 war er erster Referent und stellvertretender Gouverneur von Kamerun. 1912-16 amtierte er als deutscher Gouverneur in der deutschen Kolonie Kamerun.
Erster Weltkrieg
Karl Ebermaier trat während des Ersten Weltkrieges im Februar 1916 mit dem größten Teil der Schutztruppe auf neutrales spanisches Gebiet (Rio Muni) über und führte in Madrid bis 1919 eine Interniertenverwaltung. Nach ihm ist die „Ebermaier-Bahn“ benannt, die am Kamerunberg verkehrte und in den nächsten Jahren als Touristenattraktion wieder in Betrieb genommen werden soll.
Familie
1922, schon 60 Jahre alt, heiratete der Geheime Oberregierungsrat und Hauptmann der Reserve a. D. Dr. jur. Ebermaier seine Verlobte Helene Jung aus Neidenburg in Ostpreußen, die Ehe blieb kinderlos.
Bildergalerie
Florian Hoffmann: Als letzter deutscher Gouverneur in Kamerun – Karl Ebermaier (1862–1943), in: „Geschichte im Wuppertal“, Nr. 15, 2006, S. 18–27 (Auszug):
Literatur
- Rüdiger Graf von der Goltz: Deutschlands Köpfe der Gegenwart über Deutschlands Zukunft, Eigenbrödler Verlag, 1928