Jackstien, Karl
Karl Jackstien ( 14. Juni 1899 in Gründen, Kreis Labiau (Ostpreußen); 29. September 1943, Ossarewitschi, UdSSR) war in der Zeit der Ruhrschmach beteiligt am Abwehrkampf gegen die ins Ruhrgebiet eingerückten französischen und belgischen Besatzungstruppen.
Leben
Er erlernte den Beruf des Schlossers und Monteurs. Von 1917 bis 1919 war er Soldat bei der Flieger-Ersatzabteilung Bromberg. Ab 1919 Freikorpskämpfer im Baltikum.
Um das Ruhrgebiet zu betreten, bzw. ausreisen zu dürfen, brauchte die Bevölkerung während der Besatzungszeit spezielle, durch die französischen Besatzer ausgegebene, Ausweise. Bei einem Zusammenstoß mit einer belgischen Patrouille am 21. Juni 1923 gemeinsam mit Ludwig Knickmann wurde dieser angeschossen. Karl Jackstien schleppte den Verwundeten trotz der Verfolgung durch die Belgier bis zur Lippe und versuchte, mit ihm den Fluss zu überqueren. Es gelang ihm nicht. Er versuchte, Knickmann, der nicht mehr schwimmen konnte, mittels eine Hosenträgers, den er ihm um die Schulter gebunden hatte, durch die Lippe zu ziehen. Nachdem er etwa drei Viertel des Flusses durchschwommen hatte, löste sich das Band, und Knickmann, der sehr geschwächt war, ertrank. Jackstien war nicht in der Lage, ihm zu helfen, da er selbst durch die übermäßige Anstrengung erschöpft war. Die hochwasserführende Lippe war zum reißenden Strom geworden und riß den wunden Ludwig Knickmann in die Tiefe.
Am 10. März 1925 trat er in die NSDAP ein. Ab November 1933 war er SA-Führer. Karl Jackstien war ab dem 29. Oktober 1937 Reichstagsabgeordneter der NSDAP.
Jackstien fiel am 29. September 1943 als Soldat während des Zweiten Weltkrieges.