Freikorps

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Pfeil 1 start metapedia.png Dieser Artikel beschäftigt sich mit den paramilitärischen Einheiten. Für die Musikgruppe siehe Freikorps (Musikgruppe).
Soldat der Schwarzen Schar 1809 mit Totenkopf-Tschako; Gemälde von Adolf Beyer-Pegau, ca. 1902

Als Freikorps oder Freischar (franz.: corps, „Körper(-schaft)“; aus lat.: corpus, „Körper“) wurden bis zum Anfang des 20. Jahrhunderts paramilitärische Einheiten unabhängig von ihrer nationalen Herkunft benannt. Im deutschen Sprachraum wurden erstmals im 18. Jahrhundert unter der Bezeichnung „Freikorps“ Frei-Regimenter aus einheimischen Freiwilligen, gegnerischen Überläufern, Deserteuren und Straffälligen aufgestellt.

Die mitunter exotisch ausgerüsteten Truppen dienten damals als Infanterie und Kavallerie, seltener als Artillerie. Teils nur in Kompaniestärke, teils bis zu mehreren Tausend Mann stark, existierten auch aus verschiedenen Waffengattungen zusammengesetzte gemischte Verbände bzw. Legionen. Das preußische Freikorps von Friedrich Wilhelm Gottfried Arnd von Kleist[1] umfaßte Infanterie, Jäger, Dragoner und Husaren. Die französischen Volontaires de Saxe vereinten Ulanen und Dragoner.

Einsegnung des Lützow’schen Freikorps vor dem Auszuge in den Kampf

Entstehung

Ritter des Eisernen Kreuzes beider Klassen als Freikorpskämpfer mit Stahlhelm des Heeres
Plakat des Freikorps „Deutsche Schutzdivision“ von 1919
Freiwilligen-Regiment Magdeburg

Freikorps im 18. Jahrhundert

Friedrich II. schuf vor allem zwischen 1756 und 1758 während des Siebenjährigen Krieges 14 autarke Frei-Infanterie-Einheiten, die jedoch militärisch kaum zu kontrollieren waren, geschweige denn taktisch zielgenau eingesetzt werden konnten.

Im Laufe des Krieges, ab 1759, wurden deshalb sogenannte Freicorps aufgestellt, die aus mehreren Waffengattungen (etwa Infanterie, Husaren, Dragoner, Jäger) bestanden, gemeinsam eingesetzt und von erfahrenen Berufsoffizieren angeführt wurden. Sie operierten zwar auch unabhängig und oft hinter feindlichen Linien, aber sie waren militärisch gut ausgebildet und konnten ohne weiteres im Verband agieren.

Von diesen Elitetruppen gab es insgesamt acht:

Freikorps zur Zeit der napoleonischen Besatzung Deutschlands (1806–1815)

Freikorps im modernen Sinne entstanden in Deutschland im Laufe der Napoleonischen Kriege. Die beteiligten Freiheitskämpfer kamen oft aus wohlhabendem Hause und aus der Bildungsschicht, sie nahmen Waffen aus patriotischen Gründen auf, nicht um als Söldner oder Landsknechte zu verdienen.

Einer der ersten Freikorps stellte Ferdinand von Schill 1809 aus seinem ehemaligen Husarenregiment auf. Es kämpfte während des Fünften Koalitionskrieges gegen die Invasoren aus Frankreich:

Regen Zulauf erlebten die Freikorps zur Zeit der Befreiungskriege 1813–1815, u. a. bei

Freikorps nach dem Ersten Weltkrieg (1918–1923)

Aufstellung

Zu Beginn der November-Revolte 1918 verfügte der Rat der Volksbeauftragten über keine zuverlässigen Truppen in Berlin. In Absprache mit der Obersten Heeresleitung (OHL) wurden seit November 1918 aus ehemaligen Frontsoldaten des Ersten Weltkrieges Freikorps aufgestellt. In diesen Freiwilligenverbänden sammelten sich monarchistische und rechtskonservative Kräfte, die durch Kriegsende und bolschewistischen Umbruch keine Perspektive und gesicherte Zukunft mehr sahen.

Stärke

Die etwa 400.000 Mitglieder der rund 120 namentlich nachweisbaren Freikorps hatten vor allem aber konterrevolutionäre und anti-„demokratische“ Ansichten. Die Stärke kleinerer Freikorps betrug zumeist zwischen 2.000 und 10.000 Mann. Bewaffnet waren sie mit Karabinern, jedoch verfügten die Infanterie- und Kavallerieeinheiten auch über zahlreiche schwere Maschinengewehre und Minenwerfer.

Liste der bekannten Freiformationen

Freikorps-Kragenabzeichen mit einzelner Eichel („Eichenschlag“); viele Freiformationen benutzten Eichenzweige bzw. Eichenlaub nach Vorbild der Jäger der Befreiungskriege als Kragen- und somit Erkennungszeichen, dies wurde für hohe Dienstgrade der SS und der SA übernommen.
Angehörige der Freikorps

Freikorps

Leutnant Rudolf Heß (ganz oben) als Freikorps-Kämpfer gegen den roten Terror (Mai 1919)
Kriegsgliederung der Baltischen Landeswehr vom 20. Mai 1919
Ehrenzeichen des Selbstschutz-Bataillons bzw. Freikorps „Wolf“ beim Selbstschutz Oberschlesien
Scharfschützenkorps Prey; zu den Angehörigen gehörte u. a. der spätere SA-Brigadeführer Werner Hans Schwarz
  1. Akademische Wehr Münster
  2. Badisches Volksheer
  3. Bayerisches Freiwilligen Detachement „Bogendörfer“ – Abteilung „Bogendörfer“
  4. Bayerisches Schützenkorps – Freikorps „von Epp“
  5. Brigade „von Brandenstein“ – Brigade z. b. V. 6
  6. Brigade „Ehrhardt“ – 2. Marine-Brigade
  7. Brigade „Grodno“
  8. Brigade „von Löwenfeld“ – 3. Marine-Brigade der Marine-Division
  9. Brigade Nordlitauen
  10. Brigade „Olita“
  11. Brigade „Schaulen“
  12. Brigade Südlitauen
  13. Brigade z. b. V. 5
  14. Brigade z. b. V. 6
  15. Detachement Bogendörfer
  16. Detachement „von Neufville“ – Freikorps „von Neufville“
  17. Detachment „Pfeffer“ – Freikorps „von Pfeffer“
  18. Detachement „Probstmayr“
  19. Detachment „von Randow“ – Freiwilligen Detachment „von Randow“
  20. Deutsche Legion (1919)
  21. Deutsche Schutzdivision
  22. 2. Division Freikorps Schlesien – Freiwilligen 2. Garde-Infanterie-Division
  23. Division Heuduck des Garde-Kavallerie-Schützen-Korps – Garde-Kavallerie-Schützen-Division
  24. Division von Lettow-Vorbeck
  25. Eiserne Brigade
  26. Eiserne Division
  27. Eiserne Flottille
  28. Eiserne Torpoedobootsflotille – Eiserne Flottille
  29. Eiserne Schar Berthold
  30. Fränkisches Bauerndetachement – Eiserne Schar Berthold
  31. Freikorps Amberg
  32. Freikorps Andree
  33. Freikorps „Aulock“ (Freikorps „von Aulock“)
  34. Freikorps Aschaffenburg
  35. Freikorps Bamberg
  36. Freikorps Bayreuth
  37. Freikorps Berthold – Eiserne Schar Berthold
  38. Freikorps Bodensee
  39. Freikorps Bozendorfer
  40. Freikorps von Brandis
  41. Freikorps von Brause
  42. Freikorps Brüssow
  43. Freikorps „Caspari“
  44. Freikorps Diebitsch
  45. Freikorps Dohna – Brigade z. b. V. 5
  46. Freikorps von Düna
  47. Freikorps Düsseldorf
  48. Freikorps „Ehrhardt“   2. Marine-Brigade „Ehrhardt“ der Marine-Division
  49. Freikorps Eiserne Schar – Eiserne Schar „Berthold“
  50. Freikorps Engelhard – Freiwilligen Jägerkorps Erlangen
  51. Freikorps von Epp
  52. Freikorps ErlangenFreiwilligen Jägerkorps Erlangen, Jägerkorps Erlangen
  53. Freikorps Eulenburg
  54. Freikorps Faupel (Freikorps Görlitz)
  55. Freikorps Gabke
  56. Freikorps Garde-Schützen
  57. Freikorps Görlitz
  58. Freikorps Göttingen
  59. Freikorps HaasWürttembergische Freiwilligen-Abteilung Haas
  60. Freikorps HacketauWestfälische Freikorps Hacketau
  61. Freikorps Hagelsberg
  62. Freikorps Halle
  63. Freikorps Hasse
  64. Freikorps Hessen
  65. Freikorps Hessen-Nassau
  66. Freikorps Hessen-Thüringen-Waldeck
  67. Freikorps Heydebreck
  68. Freikorps Hilger
  69. Freikorps Himburg
  70. Freikorps HindenburgFreikorps Feldmarschall von Hindenburg
  71. Freikorps Hülsen
  72. Freikorps von HülsenFreikorps Hülsen
  73. Freikorps Hünicken
  74. Freikorps von Klewitz
  75. Freikorps Kühme
  76. Freikorps Küntzel
  77. Freikorps Himburg (Freikorps Lyck)
  78. Freikorps Landesjäger
  79. Freikorps Landesschützen
  80. Freikorps Landsberg
  81. Freikorps Lichtschlag
  82. Freikorps Löschebrand
  83. Freikorps „Loewenfeld“ – 3. Marine-Brigade „Loewenfeld“ der Marine-Division
  84. Freikorps Lützow
  85. Freikorps Michaelis
  86. Freikorps Möwe – Brigade z. b. V. 5
  87. Freikorps Münsterland
  88. Freikorps „von Neufville“
  89. Freikorps Niederrhein – Westfälisches Freikorps Niederrhein
  90. Freikorps Oberland
  91. Freikorps Oldenburg
  92. Freikorps „von Oven“
  93. Freikorps Passau
  94. Freikorps von Pfeffer
  95. Freikorps Pfefferkorn
  96. Freikorps Plehwe
  97. Freikorps Potsdam
  98. Freikorps Regensburg
  99. Freikorps „Reinhard“ – Freiwilligen-Regiment „Reinhard“, ab März/April 1919 Freiwilligen Brigade „Reinhard“
  100. Freikorps Roßbach
  101. Freikorps Schlesien
  102. Freikorps Schleswig-Holstein
  103. Freikorps Schulz
  104. Freikorps Schwaben
  105. Freikorps Schwarze Jäger
  106. Freikorps Severin
  107. Freikorps Stever
  108. Freikorps Thüringen
  109. Freikorps Wasserburg
  110. Freikorps Weickhmann
  111. Freikorps Werdenfels
  112. Freikorps Wesel
  113. Freikorps Würzburg
  114. Freiwillige Wachabteilung Bahrenfeld
  115. Freiwilligen-Abteilung „Böckelmann“
  116. Freiwilligen-Bataillon Münster – Freikorps „von Pfeffer“
  117. Freiwilligen Detachement Hierl – Detachement „Probstmayer“
  118. Freiwilligen Detachment von Randow
  119. Freiwilligen-Division „von Lettow-Vorbeck“ – Division „von Lettow-Vorbeck“
  120. Freiwilligen-Eskadron Leoprechting
  121. Freiwilligen-Eskadron Schätzler
  122. Freiwilligen 2. Garde-Infanterie-Division
  123. Freiwilligen 1. Garde-Reserve-Division
  124. Freiwillligen Grenzjäger-Brigade 1
  125. Freiwillligen Grenzjäger-Brigade 2
  126. 4. Freiwilligen Infanterie-Division
  127. Freiwilligen 10. Infanterie-Division
  128. Freiwilligen 11. Infanterie-Division
  129. Freiwilligen 12. Infanterie-Division
  130. Freiwilligen 17. Infanterie-Division
  131. 35. Freiwilligen Infanterie-Division
  132. 36. Freiwilligen Infanterie-Division
  133. 37. Freiwilligen Infanterie-Division
  134. 41. Freiwilligen Infanterie-Division
  135. Freiwilligen 117. Infanterie-Division
  136. Freiwilligen Jägerkorps Erlangen
  137. Freiwilliges Jägerkorps Gerth
  138. Freiwilliges Jägerkorps Goldingen
  139. Freiwilligen Jägerkorps Niedersachsen
  140. Freiwilliges Landesjägerkorps
  141. Freiwilliges Landesschützenkorps (Dietrich von Roeder)
  142. Freiwilligen-Sturmabteilung Roßbach – Freikorps „Roßbach“
  143. Freiwilligen Verband 40. Infanterie-Division – Freikorps „Michaelis“
  144. Freiwilligenkorps Schlesien
  145. Garde-Kavallerie-Schützen-Division
  146. Hessisch-thüringisch-waldecksches FreikorpsFreikorps Hessen-Thüringen-Waldeck
  147. 1. Infanterie-Division
  148. 2. Infanterie-Division
  149. 5. Infanterie-Division
  150. Kampfgeschwader Sachsenberg
  151. Kommando der Kampfwagenabteilungen (Kokampf)
  152. Landesschützen-Brigade Garde – Freikorps „von Neufville“
  153. 1. Marine-Brigade
  154. 2. Marine-Brigade „Ehrhardt“
  155. 3. Marine-Brigade „Loewenfeld“
  156. Ostpreußische Freiwilligen Brigade
  157. Ostpreußischen Freikorps – Ostpreußische Freiwilligen Brigade
  158. Ostpreußischen Freiwilligen-Korps – Ostpreußische Freiwilligen Brigade
  159. Schlesische Jäger-Brigade (Freikorps „Faupel-Görlitz“)
  160. Schutztruppe Bug
  161. Stab 7. Kavallerie-Schützen-Division
  162. Stab Ostsee-Division
  163. Westfälisches Freikorps – Freikorps von Pfeffer
  164. Westfälisches Freikorps Niederrhein
  165. Westfälisches Jägerfreikorps
  166. Württembergische Freiwilligen-Abteilung Haas

Freikorpsverwandte Einheiten

Bekannte Verbände (Auswahl)

Verfilmungen

Uniformen und Abzeichen (Bildergalerie)

Siehe auch

Literatur

  • Edgar von Schmidt-Pauli: Geschichte der Freikorps 1918–1924, Stuttgart 1936
  • Friedrich Wilhelm von Oertzen: Die deutschen Freikorps 1918–1923, F. Bruckmann-Verlag 1937
  • Ernst von Salomon: Das Buch vom deutschen Freikorpskämpfer, 1938; Nachdruck: ISBN 3-932878-92-2 (Bestellmöglichkeit)
  • Johann von Leers: Die Zeit der Freikorps, in: „Der Weg“, Jg. 1954, Heft 3
  • Hannsjoachim W. Koch: Der deutsche Bürgerkrieg. Eine Geschichte der deutschen und österreichischen Freikorps 1918–1923. Aus dem Englischen von Klaus Oelhaf und Ulrich Riemerschmidt, Verlag Antaios, Schnellroda 2002, ³2014, ISBN 978-3-935063-12-8 [488 S.]

Verweise

Fußnoten