Kathedrale von Reims

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Die beschädigte Kathedrale im Jahre 1919
Antideutsche gemalte Propagandakarte

Die Kathedrale Notre-Dame von Reims ist ein gotischer Bau in der französischen Stadt Reims und gilt als musterhafter Bau für diese Baurichtung.

Erster Weltkrieg

Die angebliche absichtliche Zerstörung durch deutsche Truppen im Ersten Weltkrieg ist, ebenso wie der Brand der Bibliothek von Löwen, eine der üblichen antideutschen Propagandalügen. Der Bau mußte unter Beschuß genommen werden, weil die Franzosen schwere Artillerie im Schutz der Kathedrale aufgestellt und Beobachtungsposten auf den Türmen eingerichtet hatten. Es hätte auch sonst keinen Sinn ergeben, die Kathedrale zu beschießen und, darüber hinaus, deutsche Munition zu verschwenden. Da die Franzosen Reims ihrer Kampffront eingefügt hatten, ist es ihre Schuld, wenn die altehrwürdige Stadt mit ihren wundervollen Baudenkmälern den Gefahren einer Beschießung ausgesetzt wurde.

Die französische Regierung scheut leider nicht vor einer verleumderischen Entstellung der Tatsachen zurück, wenn sie behauptet, daß deutsche Truppen ohne militärische Notwendigkeit den Dom von Reims zur Zielscheibe eines systematischen Bombardements machten. Reims ist eine Festung, die von den Franzosen noch in den letzten Tagen mit allen zur Verfügung stehenden Mitteln ausgebaut wurde und zur Verteidigung ihrer jetzigen Stellung benutzt wird. Bei dem Angriff auf diese Stellung wurde das Bombardement von Reims zur Notwendigkeit. Die Befehle waren erteilt, die berühmte Kathedrale zu schonen. Wenn es trotzdem wahr sein sollte, daß bei dem durch den Kampf hervorgerufenen Brand von Reims auch die Kathedrale gelitten hat, was wir zur Zeit nicht festzustellen vermögen, so würde das niemand mehr bedauern wie wir. Die Schuld allein tragen aber die Franzosen, die Reims als Festung zum Stützpunkt ihrer Verteidigungsstellung machten.[1]
Die Franzosen scheinen die Absicht zu haben, wegen der Beschießung von Reims durch die Deutschen die aus früheren Tagen wohlbekannte Stimmungsmache wieder aufzunehmen. Ihre Funksprüche behaupten neuerdings wiederholt, die Beschießung der Stadt erfolge aus "Rache für die Niederlage bei Verdun", "Reims bezahle das Mißgeschick bei Douaumont" u. dgl. Die Franzosen wissen sehr gut, daß die Beschießung von Reims lediglich eine Folge der Beschießung zahlreicher hinter der deutschen Front bei Reims gelegener bewohnter Städte und Ortschaften durch die Franzosen ist. (...) Zur Vergeltung wurde von uns Reims am 25. und 27. Oktober, 4., 6. und 7. November unter Feuer genommen. Das Feuer wurde hauptsächlich auf den Südteil der Stadt gerichtet. Die Kathedrale wurde absichtlich nie beschossen. Trotzdem haben die Franzosen die Stirn, im Lyoner Funkspruch vom 31. Oktober zu behaupten: "Die Deutschen zielten besonders aus die Türme der Kathedrale," "die Vandalen suchten jetzt, im Gegensatz zu der brutalen Beschießung der ersten Tage, eine langsame Zerstörung dieses Erbgutes für die ganze Menschheit herbeizuführen." Wenn es sich hier nach der eigenen Ansicht der Franzosen um ein "Erbgut für die ganze Menschheit" handelt, dann war es doch der allergrößte Frevel, daß die Franzosen in jener ersten Zeit die Kathedrale für militärische Zwecke benutzten. Hätten sie das nicht getan, dann wäre wahrscheinlich heute noch kein Stein vom andern gefallen. Aber offenbar richtet sich das Interesse der Franzosen an der Kathedrale in Reims nicht sowohl auf ihre Erhaltung, als vielmehr darauf, die Deutschen in den Augen der Welt als Vandalen darzustellen. Nur hieraus erklärt sich die offensichtlich unwahre Behauptung, die Deutschen zielten auf die Kathedrale. Tatsache ist, daß letztere, seit sie nicht mehr als Beobachtungsposten benutzt wird, deutscherseits nie mehr beschossen wurde.[2]

Verweise

Literatur

  • Casimir Hermann Baer: Der Völkerkrieg: eine Chronik der Ereignisse seit dem 1. Juli 1914, Band 2: Die Beschießung der Kathedrale von Reims, S. 115ff. (PDF-Datei) Für Nicht-USA-Bewohner nur mit US-Proxy abrufbar!

Fußnoten