Kauer, Rudolf

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Rudolf Kauer trat als Zeuge im Frankfurter Auschwitz-Prozess 1964 auf, widerrief aber sodann seine belastenden Aussagen und entschuldigte sich.

Während seiner Vernehmung durch das Frankfurter Schwurgericht nahm Rudolf Kauer, damals 62 Jahre alt, alle seine belastenden Aussagen zurück.

Der Miami Herald vom 7.7. 1964 auf S. 15A schreibt (in dt. Übersetzung):

»Frankfurt – (UPI) – ein ehemaliger Insasse des Todeslagers Auschwitz entschuldigte sich beim Gericht, "niederträchtige Anschuldigungen" gegen seine damaligen Nazi-Meister gemacht zu haben.
"Ich war betrunken, als ich diese niederträchtigen Anschuldigungen machte", behauptete Rudolf Kauer, 62, der vorgeladen worden war, um bei Prozeß gegen 21 ehemalige Auschwitz-Bedienstete seine im Untersuchungsverfahren gemachte Aussage zu wiederholen.
Es herrschte eine schockierte Stille im Gerichtssaal.
"Das ist nicht so einfach… Wissen Sie, Sie können fürs Lügen bestraft werden", schnauzte der Vorsitzende Richter Hans Hofmeyer ihn an.
"Es tut mir leid. Aber gut, dann bestrafen Sie mich eben. Ich bin das gewöhnt.", erwiderte Kauer. Der Richter starrte in grimmig an und begann, Kauers schriftliche Aussage aus dem Untersuchungsverfahren vorzulesen.
"Sie sagten, Sie könnten nie vergessen, wie (der Angeklagte Wilhelm) Boger ein 23 oder 24jähriges polnisches Mädchen aus Krakau mißhandelt hat. Sie sagten, er habe sie mit einer Peitsche auf die Brust geschlagen. Sie sagten, sie sei mit Blut überströmt gewesen, und eine Brust sei abgerissen worden. Sie sagten, im Vernehmungsraum sei ein See aus Blut gewesen", betont der Richter.
"Ich habe gelogen. Das war das Seemannsgarn, das im Lager umherging. Ich habe das nie gesehen", sagte Kauer, nach dem Krieg ein Bauingenieur.
Boger, der von einigen Zeugen als der Foltermeister von Auschwitz beschrieben wurde, saß grinsend auf der Angeklagtenbank. Auch andere Angeklagte fingen an zu grinsen.
"Sie sagten, (der Angeklagte Klaus) Dylewski sei einer der schlimmsten Mörder gewesen", spornte der Richter Kauer an.
"Dylewksi war harmlos. Ich habe so was Ähnliches gesagt. Aber es ist nicht wahr. Alles, was ich gesagt habe, ist wertlos", erwidert der Zeuge.
"Kannten sie (den Angeklagten Pery) Broad?" fragte der Richter, der eiserne Ruhe bewahrte.
"Ja… aber er hat auch nichts getan", sagte Kauer.
"Und der vormalige Auschwitz SS-Sanitäter Josef Klehr? Es gab Geschichten, er habe Giftspritzen gegeben." "Ich habe das nie gesehen", sagte der Zeuge.
Und der Ex-SS-Sanitäter Herbert Scherpe, von dem Kauer bei seiner Vernehmung im Untersuchungsverfahren sagte, er habe kränkelnde Gefangene für den Tod ausgesondert? "Ich weiß nicht mehr. Viele Leute haben das gemacht, sogar Gefangene."«

Bewertung

Dieser Vorgang beweist zwar nur, daß dieser eine Zeuge das Blaue vom Himmel log. Er gibt jedoch einen Hinweis auf die Atmosphäre, die im Vernehmungsbüro der Frankfurter Staatsanwaltschaft sowie unter den ehemaligen Häftlingen geherrscht haben muß – und zwar sowohl damals in Auschwitz als auch zur Zeit des Prozesses –, daß ein Zeuge derartiges Seemannsgarn überhaupt kannte und als eigenes Erleben zum Besten bringen konnte. Interessanterweise berichtet noch nicht einmal Hans Laternser in seinem Werk Die andere Seite im Auschwitz-Prozeß 1963/65 (Seewald, Stuttgart 1966) über diesen doch recht bezeichnenden Vorfall.

Siehe auch