Wilkomirski-Syndrom

Als Wilkomirski-Syndrom, benannt nach Binjamin Wilkomirski, bezeichnet man das wiederholt beobachtete Verhalten, das jüdische Narrativ zum Schicksal der Häftlinge in deutschen Konzentrationslagern während des Zweiten Weltkrieges mit erfundenen autobiographischen Augenzeugen- und Opferberichten anzureichern. In einem Interview erklärte er:
- „Es war keine Lüge (...) Es war meine Einbildung. Und in meiner Einbildung, meiner Vorstellung habe ich es geglaubt. Selbst jetzt noch glaube ich daran...“
Im Zuge der fortschreitenden Umerziehung beschränken sich derlei Phantasiegeschichten jedoch mittlerweile nicht mehr nur auf den „Holocaust“ allein, sondern beziehen sich auch immer mehr auf das nach politischer Korrektheit absolute Böse: Den Nationalsozialismus und Adolf Hitler.
So wartete Der Spiegel im April 2013 plötzlich mit einem völlig überraschend aufgetauchten Berufszeugen auf, dessen unglaubliche wirkenden Geschichte mit folgenden Worten begann:
- „Hitlers Vorkosterin: Todesangst bei jedem Bissen. Jede Mahlzeit konnte ihre letzte sein: Als junge Frau wurde Margot Wölk von der SS gezwungen, Adolf Hitlers Essen auf Gift zu testen. Zweieinhalb Jahre lebte sie in ständiger Furcht – und überlebte nur durch Glück.“[2]
Ein Lokaljournalist hatte die 95-jährige zu ihrem Jubiläum besucht, sie über ihr Leben befragt. Plötzlich habe sie den Entschluss gefaßt, ihr 70-jähriges Schweigen zu brechen:
- „Ich wollte nur sagen, was da los war. Dass Hitler ein ganz widerlicher Kerl war. Und ein Schwein.“
Bekannte Fälle (Auswahl)
Siehe auch
Literatur
- KL-Biographien als Fälschungen entlarvt, in: Rolf Kosiek / Olaf Rose (Hgg.): Der Große Wendig, Bd. 2, Grabert Verlag, Tübingen 2006, S. 154–159
Verweise
- Bruno Waterfield: 'Wolf woman' invents Holocaust survival tale, The Telegraph, 29. Februar 2008
- Alan Yuhas: Man who claimed to have escaped Auschwitz admits he lied for years, The Guardian, 24. Juni 2016 – In einem Artikel vom 29. April 2018 mit dem Titel „Yet Another Sneaky Jew Busted For Holohoax Scamming“ befaßt sich das Netzmagazin „Online Dissident“ mit dem Vorgang.
- Beispiel aus der BRD über die Geisteskrankheit: Die Soldatin Matijevic mit dem Wilkomirski-Syndrom (Sezession)
Schriften
- Institut für Staatspolitik: Meine Ehre heißt Reue, Wissenschaftliche Reihe, Heft 11, 2007, ISBN 978-3-939869-11-5; archiviert