Kokenhusen (Ordensburg)
Kokenhusen ist eine Burg des Deutschen Ordens in Livland.
Lage
Die Deutschordensburg Kokenhusen liegt etwa 50 km östlich von Friedrichstadt/Düna am rechten Ufer der Düna. Kokenhusen ist die südlichste der livländischen Burgen und schirmt das Land gegen Kurland und Rußland.
Geschichte
Zu Beginn des 13. Jahrhunderts begannen die deutschen Kreuzritter des livländischen oder Schwertbrüder-Ordens unter der Führung von Albert von Buxhövden die Küsten der Rigaer Bucht zu besetzen. Um 1210 war die gesamte Region in der Hand des Ordens und der Bau einer Burg am Zusammenfluß von Düna und Perse wurde begonnen. Die Stadt Kokenhusen wurde um 1250 an den Erzbischof von Riga übergeben.
Die an der Burg entstandene Stadt erhielt 1277 Stadtrechte und gedieh während des 14. Jahrhunderts als Teil der Hanse. 1420 wurde sie Sommersitz der Erzbischöfe von Riga und im 16. Jahrhundert deren Hauptsitz.
In späterer Zeit wurde die Burg Streitgegenstand zwischen den Bischöfen und der Familie derer von Tiesenhausen, denen sie 1269 als Lehen übergeben worden war und die die Unterstützung des Deutschen Ordens genossen. Dem Erzbischof Johann V. von Wallenrodt gelang es, den Streit zu schlichten und das Gebiet 1397 wieder für sein Stift zu gewinnen.
Auch im 17. Jahrhundert, während der Kriege zwischen Polen und Schweden wurde die Stadt wiederholt belagert. Sie war 1601 das Feld der Schlacht von Kokenhusen, in der die Husaren der polnischen Kavallerie ihre zahlreicheren schwedischen Gegner schlugen. Dennoch wurde die Stadt 1629 Teil der schwedischen Besitztümer und erneut befestigt. Während des großen nordischen Kriegs wurde die Burg von Sachsen erobert und zerstört, als diese vor den anrückenden Schweden zurückweichen mussten. Nach Kriegsende wurde Kokenhusen mit dem übrigen Livland dem russischen Reich einverleibt und hieß auf Russisch Kukejnos(Кукейнос).
Besichtigung
Der Schloßpark von Kokenhusen, der einen Teil der mittelalterlichen Stadt und die Burgruine umgibt, kann besichtigt werden. Er beherbergt eine Holzskulpturen-Sammlung.