Schäfer, Konrad

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Konrad Schäfer

Konrad Schäfer (Lebensrune.png 7. Januar 1911 in Mühlhausen; Todesrune.png ?) war ein deutscher Mediziner, Unterarzt im Stab des Forschungsinstitutes des Reichsluftfahrtministeriums.

Leben

Schäfer studierte Medizin in München, Berlin, Innsbruck und Heidelberg und promovierte nach Beendigung seines Studiums im Jahr 1936. Darauf war er als Assistenzarzt im Chemotherapeutischen Laboratorium der Schering AG tätig.

Im November 1941 erfolgte sein Einzug in den Dienst der Luftwaffe, wo Schäfer als Unterarzt in der Sanitätsversuchs- und Lehrabteilung Jüterbog eingesetzt wurde. Sein Forschungsschwerpunkt lag hierbei in der Ermittlung von Möglichkeiten zur Durstbekämpfung bei Seenot. Hierbei widmete er sich insbesondere der Frage der Meerwasserentsalzung. Die von Schäfer entwickelte Methode durch Ausfällung des Meersalzes durch Silbernitrat sollte sich aufgrund des hohen anderweitigen Bedarfes an Silber nicht durchsetzen.

1944 wurde Schäfer zum Assistenzarzt befördert und es erfolgte seine Versetzung in die Abteilung für Versuchsflug und praktische Fragen des Luftfahrtmedizinischen Forschungsinstitutes des Luftfahrtministeriums.

Nachkriegszeit

Konrad Schäfer zählte zu den dreiundzwanzig Angeklagten, gegen die vom 9. Dezember 1946 bis zum 20. August 1947 im von den alliierten Invasoren initiierten sogenannten Nürnberger Ärzteprozeß verhandelt wurde.

Die Besatzer-Klageführung sah Schäfers Mitverantwortwortlichkeit an den inkriminierten Versuchen zur Trinkbarmachung von Meerwasser im KL Dachau dadurch als erwiesen an, daß er am 9. Mai 1944 bei einer Besprechung im Reichsluftfahrtministerium unter Anwesenheit von Oskar Schröder, Hermann Becker-Freyseng sowie Eduard Berka zugegen gewesen sei, wo die verschiedenen Entsalzungsmethoden des Meerwassers und die Dringlichkeit von Humanversuchen in dieser Frage erörtert worden seien.

Das Verfahren endete im Fall Schäfers mit einem Freispruch.

Nach dem Freispruch bemühte sich die VS-Besatzungsmacht eifrig um eine Inbeschlagnahme des Wissenschaftlers. So erhielt Schäfer 1949 im Rahmen der „Aktion Paperclip“ von der VS-Luftwaffe Forschungsaufträge und war dort bis 1951 im Fliegerhorst Randolph in San Antonio/Texas tätig.

Einen Schwerpunkt seiner Tätigkeit bildete hierbei die Erforschung eines Mittels zur Trinkbarmachung von Meerwasser, ebensolche Forschungen, derentwegen man noch vor wenigen Jahren Schäfer in Nürnberg als Kriegsverbrecher abzuurteilen suchte.

Literatur

  • Alexander Mitscherlich / Fred Mielke (Hgg.): Medizin ohne Menschlichkeit, Frankfurt a. M. 1960
  • Ulrich-Dieter Oppitz (Hg.): Medizinverbrechen vor Gericht, Erlangen/Jena 1999