Jüterbog
Staat: | Deutsches Reich |
---|---|
Gau: | Mark Brandenburg |
Landkreis: | Teltow-Fläming |
Provinz: | Brandenburg |
Einwohner (2009): | 12.740 |
Bevölkerungsdichte: | 72 Ew. p. km² |
Fläche: | 175,68 km² |
Höhe: | 71 m ü. NN |
Postleitzahl: | 14913 |
Telefon-Vorwahl: | 03372 |
Kfz-Kennzeichen: | TF (auslaufend JB) |
Koordinaten: | 52° 0′ N, 13° 4′ O |
Jüterbog befindet sich entweder unter Fremdherrschaft oder wird durch die BRD oder BRÖ staatsähnlich verwaltet. | |
Bundesland: | Brandenburg |
Bürgermeister: | Bernd Rüdiger (parteilos) |
Jüterbog ist eine deutsche Stadt im Kreis Teltow-Fläming in Brandenburg.
Inhaltsverzeichnis
Geographie
Lage
Jüterbog liegt an der oberen Nuthe am Übergang zwischen Hohem und Niederem Fläming.
Gliederung
Zur Stadt Jüterbog gehören folgende Ortsteile[1]:
Geschichte
Ältere Zeit
Im Jahr 1007 wurde die dörfliche Siedlung mit Burgwall von dem Chronisten des damaligen Erzbischofes Tagino von Magdeburg, Thietmar von Merseburg erstmals als „Jutriboc“ erwähnt.[2]
Anderthalb Jahrhunderte nach Thietmars Sachsenchronik eroberte der Magdeburger Erzbischof Wichmann den Ort (1157) und wandelte ihn in einen deutschen Burgward um, der Zentrum einer stiftsmagdeburgischen Exklave zwischen der Mark Brandenburg (Askanier) und dem Herzogtum Sachsen-Wittenberg (Askanier) war. Die Exklave entwickelte sich schnell zu einem besonders geförderten Fernhandelszentrum. So erhielt der Ort 1174 das Stadtrecht, das zweitälteste des heutigen Landes Brandenburg.
Jüngere Zeit
Nach Ende des Dreißigjährigen Kriegs 1648 lag Jüterbog wie viele andere Städte darnieder, und nach dem Übergang an Kursachsen büßte es seine alte Bedeutung endgültig ein. Der Siebenjährige Krieg (1756–1763) brachte erneut Elend nach Jüterbog. Nach dem Krieg wurde Kloster Zinna als preußische Weberstadt vor den Toren des damals noch sächsischen Jüterbog gegründet.
Im Wiener Kongreß wurde 1815 die Nordhälfte des Königreichs Sachsen, einschließlich Jüterbog, als Kriegsentschädigung an Preußen abgetreten. Das sächsische Amt Jüterbog (zum Fürstentum Sachsen-Querfurt gehörig) und der preußische Kreis Luckenwalde vereinigten sich zum Landkreis Jüterbog-Luckenwalde, Kreissitz wurde Jüterbog. Auf Drängen der Stadtverordneten wurde die Stadt 1832 zur Garnison. 1841 erhielt sie einen Bahnhof an der Berlin-Anhaltischen Eisenbahn und 1897 eine Pferdebahn. Als diese 1928 durch Omnibusse abgelöst wurde, war sie eine der letzten ihrer Art in Deutschland gewesen.
Von den Zerstörungen des Zweiten Weltkrieges blieb die Stadt weitestgehend verschont. Erst im April 1945 erlitt sie einen großen Bombenangriff, der aber die Innenstadt nicht erreichte. Am 20. April besetzte die Rote Armee Jüterbog nahezu kampflos. Mit der Kapitulation der Wehrmacht und der Neuordnung der Besatzungsgebiete durch die alliierten Invasoren verlor die Stadt vorerst den Kreissitz an Luckenwalde, erhielt ihn aber 1952 zurück. Die territoriale Neugliederung in Bezirke ließ zwei Kreise entstehen, den Kreis Jüterbog und den Kreis Luckenwalde (beide Bezirk Potsdam).
Durch die Stationierung von Streitkräften der UdSSR wurde die Tradition der Militärstadt fortgesetzt. Industrielle Entwicklungen blieben in der Verarbeitung landwirtschaftlicher Produkte und Instandhaltung bzw. Mechanisierung dieses Wirtschaftszweiges stecken. Die Reformen der Gorbatschow-Ära und ein Staatsvertrag zwischen der damaligen DDR und der damaligen UdSSR führten zum ersten Abzug einer sowjetischen Militäreinheit im Mai 1989. Die sogenannte „politische Wende“ ab dem November 1989 beendete die militärische Tradition des Ortes. 1994 verließ der letzte Besatzungssoldat die Region.
Bekannte, in Jüterbog geborene Personen
- Johann Friedrich von Brandt, Naturforscher und Zoologe
- Maximilian von Cossel (1893–1967), Fliegeroffizier
- Johann Deutschmann, Theologe
- Adolf Dickfeld (1910–2009), Oberst und Ritterkreuzträger des Zweiten Weltkrieges
- Bodo Dieckmann, Archäologe
- Tobias Eckhard, Pädagoge, Philologe und Theologe
- Carl Friedrich Flemming, Psychiater
- Hans Peter Hallwachs, Schauspieler
- Friedrich Gottlob Hayne, Botaniker, Apotheker und Hochschullehrer
- Hans Julius Kehrl (1892–1961), General der Polizei und SS
- Georg Kempff, Bruder Wilhelms, Organist, Chorleiter, Theologe, Prof. für Musik
- Wilhelm Kempff (1895–1991), Pianist und Komponist
- Willi Marzahn (1944–1966), Todesopfer an der Berliner Mauer
- Helmut Sakowski, Schriftsteller
- Eberhard Schmidt (1891–1977), Strafrechtswissenschaftler und Rechtshistoriker
- Gustav Schumann, SPD-Politiker, Reichstagsabgeordneter
- Karl Themel (1890–1973), Theologe und evangelischer Pfarrer
- Ulrich Wegener (1929–2017), Offizier des Bundesgrenzschutzes
Filmbeiträge
Fußnoten
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