Konzil von Chalkedon
Das Konzil von Chalkedon fand vom 8. Oktober bis zum 1. November 451 in der Euphemia-Kirche in Chalkedon in Bithynien, Kleinasien (heute Ortsteil von Istanbul) statt. Es war das vierte der sieben Ökumenischen Konzilien der Alten Kirche. Seine dogmatischen Definitionen werden in den katholischen Kirche und den orthodoxen Kirchen als unfehlbar anerkannt.
Das Konzil von Kalchedon entschied den Streit um das Verhältnis zwischen der göttlichen und der menschlichen Natur in Jesus Christus. Gegen den Monophysitismus, auf der einen und den Nestorianismus auf der anderen Seite definierte es Christus als wahren Gott und wahren Menschen zugleich, und zwar „unvermischt und ungetrennt“. Die Trinität wurde zum Dogma.
Das christologische Bekenntnis des Konzils von Chalkedon (das sogenannte Chalkedonense) setzt in den Kirchen, die es anerkennen, den Rahmen für alle weiteren Entwicklungen der Christologie.
Folgen des Konzils
Papst Leo I., war zwar mit den theologischen Ergebnissen des Konzils vollständig einverstanden, nahm jedoch Anstoß am 28. Kanon, der versuchte, die Stellung von Konstantinopel als Neuem Rom zu definieren. Dabei wurden für die Sonderstellung sowohl des alten als auch des neuen Rom politische Gründe angegeben. Bereits die Legaten Leos hatten dieser Formulierung energisch widersprochen.
Obwohl Kaiser Markian die Beschlüsse des Konzils 452 zum Gesetz erklärte, annullierte Leo den 28. Kanon. Alle Kanones mit Ausnahme des 28. wurden bestätigt.
Das Konzil von Kalchedon führte daher zum Schisma der altorientalischen Kirchen. Der Streit mit den Miaphysiten konnte bis zum Ende der Spätantike nicht beigelegt werden, entsprechende Versuche der Kaiser führten später lediglich zum akakianischen Schisma.