Konstantinopel

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Blick auf das heutige Konstantinopel
Rekonstruktion Konstantinopels zu Zeiten Ostroms.

Konstantinopel [Miklagard] (türk. İstanbul) ist an der Straße von Konstantinopel gelegene und nach dem römischen Kaiser Konstantin dem Großen benannte Großstadt, die sich sowohl auf dem europäischen als auch asiatischen Festland befindet. Sie war bis 1453 die Hauptstadt des Oströmischen Reiches sowie eine der Hauptstätten des Christentums und gelangte dann in den Herrschaftsbereich der mohammedanischen Osmanen. Seit 1930 nennen die Türken die Stadt offiziell Istanbul.

Erläuterung

Kaiser Wilhelm II. 1917 in Konstantinopel in osmanischer Uniform und Fez
Moltke-Denkmal in Istanbul. Der große Stratege der Deutschen Einigungskriege, Helmuth Graf von Moltke, war in den 1830er Jahren Militärberater des Osmanischen Reiches, womit er sich in der Türkei größtes Ansehen schuf. Ihm zu Ehren wurde in Istanbul dieses Denkmal errichtet.[1]

Heutzutage ist Konstantinopel die Stadt der Türkei mit den meisten Einwohnern, von verschiedensten Völkern besiedelt. Seit den 1920er Jahren ist sie nicht mehr Hauptstadt, bleibt aber Zentrum für türkische Kultur, Handel, Finanzen und Medien.

Im gesamten städtischen Siedlungsgebiet leben etwa 13,2 Millionen Menschen. Die dreitausendjährige Geschichte der Griechen in Kleinasien und Konstantinopel endete mit der fast restlosen Vertreibung der Griechen in den 1950er-Jahren.

Bürgermeister ist der Baukünstler Kadir Topbaş von der islamistischen AKP.

Geschichte

Altertum

Im Zuge der Reichskrise des 3. Jahrhunderts verlagerte sich der Schwerpunkt des Römischen Reiches weg von Rom nach Osten, sodaß Konstantinopel (ursprünglich noch den Namen Byzanz tragend) sich zu einem bedeutenden Zentrum entwickelte und auch als zweites Rom bezeichnet wurde. Nach der Reichsteilung wurde die Stadt zur Hauptstadt des Oströmischen Reiches und zur Residenz des Kaisers.

Mittelalter

1453 gelang den Osmanen unter Mehmed dem Eroberer die Einnahme der Stadt, womit man auch das Ende Ostroms in der Geschichtsschreibung ansetzt. Die Stadt wurde mehrere Tage geplündert und anschließend osmanisch besiedelt. Einige der dort gelagerten Reliquien, die Mehmed aufbewahrt hatte, gelangten unter seinem Sohn und Nachfolger Bayezid II. gegen Geld oder als Bestechung nach Westeuropa, so etwa die Heilige Lanze.

Neuzeit

Im Ersten Weltkrieg sahen die russischen Kriegsziele die Annexion von Teilen der westlichen Türkei vor, somit wäre Konstantinopel in russische Hand gelangt, was jedoch durch die Niederlage Rußlands 1917 verhindert wurde. Von griechischer Seite erhoffte man sich nach dem Krieg, eine Wiedergewinnung von ehemals oströmischen Gebiet in Kleinasien, jedoch kamen die Gebiete zur neubegründeten Türkei.

Deutsche Kriegsgräberstätte Tarabya

Nach dem Anwachsen der deutschen militärischen Präsenz in Konstantinopel ab 1914, insbesondere durch das Eintreffen der Mittelmeerdivision der Kaiserlichen Marine, dem intensiven Ausbildungsbetrieb, dem ungewohnten Klima und vor allem dem bis dahin mangelnden Impfschutz gegen Tropenkrankheiten waren bald die ersten schweren Krankheits- und Todesfälle deutscher Soldaten in Konstantinopel zu verzeichnen. Deutsche Soldaten wurden bislang auf dem bis heute bestehenden Ausländerfriedhof in Feriköy oder anderen christlichen Friedhöfen begraben. Nun wurde ein „Ehrenfriedhof der Marine“ eingerichtet, der im wesentlichen für die Gefallenen und Verstorbenen der Mittelmeerdivision der Kaiserlichen Marine vorgesehen war.

Die ersten Soldaten wurden offensichtlich im November 1914 in Tarabya bestattet und bildeten zunächst die erste, untere Grabreihe. Zu jener Zeit stand auch das Moltke-Denkmal, das heute weit oberhalb des Friedhofes steht, unmittelbar an den Grabreihen. Um jedoch die 1915 weiter anwachsende Zahl von Toten ordnungsgemäß zu bestatten, wurde im August 1915 auf Anregung des Marineattachés Korvettenkapitän Hans Humann, einem Sohn von Carl Humann, dem berühmten Ausgräber von Pergamon, eine Friedhofskommission aufgestellt. Sie hatte die Aufgabe, den Ausbau und die Verwaltung des Ehrenfriedhofs in Therapia einheitlich zu leiten und über alle einschlägigen Fragen bindende Entschlüsse zu fassen.

Sehenswürdigkeiten

Bekannte, in Konstantinopel geborene Personen

  • Kemal Derviş (geb. 1949), Wirtschaftswissenschaftler und Politiker
  • Mustafa Fevzi (1876–1950), Paşa und zweiter und letzter Generalfeldmarschall der Türkei nach Atatürk
  • Necla Kelek (geb. 1957), Sozialwissenschaftlerin und Frauenrechtlerin
  • Kenan Kolat (geb. 1959), Bundesvorsitzender der Türkischen Gemeinde in Deutschland, Politiker (SPD)
  • Birsel Lemke (geb. 1950), Politologin und Umweltschützerin
  • Recep Tayyip Erdoğan, (geb. 1954), Politiker und augenblicklicher Regierungschef (AKP)
  • Serdar Somuncu (geb. 1968), Schriftsteller, Regisseur, Schauspieler und Kabarettist
  • Kadri Ecvet Tezcan (geb. 1949), Diplomat

Nichttürken

  • Seyran Ateş (geb. 1963), kurdische Frauenrechtlerin, Autorin und Rechtsanwältin
  • Agnes Bluhm (1862–1943), deutsche Ärztin und Rassenhygienikerin
  • Richard von Kühlmann (1873–1948), deutscher Diplomat und Außenminister während des Ersten Weltkrieges
  • Waldemar Leitgeb (1901–1974), deutscher Schauspieler und Theaterregisseur
  • Konrad Sieblust (1880–?), deutscher Jurist und Bürgermeister von Oschatz in Sachsen

Verweise

Fußnoten

  1. Wolfram Mallebrein (Hg.): Deutsche National-Denkmale, DSZ Verlag, München 1995, S. 193