Kriegsarchiv der Waffen-SS
Das Kriegsarchiv der Waffen-SS wurde 1944 aus der Kriegsgeschichtlichen Forschungsabteilung von 1940 gegründet.
Inhaltsverzeichnis
Erläuterung
Ab August 1940 wurde vom Kommando der Waffen-SS die Kriegsgeschichtliche Forschungsabteilung der Waffen-SS aufgebaut. Die Gründung im Gebäude der SS-Totenkopf-Standarten Oranienburg wurde von SS-Obersturmbannführer Dr. Rudolf Krieger geleitet. Nach Verordnungsblatt der Waffen-SS, 1. April 1944, Nr. 7, Ziffer 161, wurde die Forschungsabteilung nach SASMUK (Schloß) Kreis Kolin Protektorat verlegt. Aus ihr ging durch Umbenennung das Kriegsarchiv hervor.[1] In Oranienburg verblieb der Zentralnachweis der Waffen-SS. Hier wurden Wehr- und Personalunterlagen von Gefallenen und Vermißten, Dienstzeitbescheinigungen und Archivalien aufgelöster Einheiten gelagert. Im Kriegsarchiv wurden neben Akten des SD und vom RSHA die Kriegstagebücher, Gefechts- und Tätigkeitsberichte sowie Geheimsachen bestehender Einheiten aufbewahrt. Hinzu kam die Überprüfung von Schlacht- und Gefechtsbezeichnungen nach Genehmigung durch die höheren Kommandos.
Transporthemmende Papiermengen aus dem Troß im Felde stehender Einheiten wurden an die Ersatztruppenteile abgegeben. Die Kriegstagebücher, Gefechts- und Tätigkeitsberichte waren bei längeren Einsätzen halbjährlich, sonst unverzüglich abzugeben. Die zweifache Ausführung (einmal Heeresarchiv Potsdam) enthielt die vier Teile Titelblatt und Darstellung der Ereignisse, Kriegsrangliste, Verlustliste sowie Gefechts- und Verpflegungsstärken.[2] Da nur wenige Einheiten mit der Aufarbeitung bis in das Jahr 1943 gelangten, lagen wohl nur Unterlagen der Stammdivisionen und der bis 1943 aufgestellten Divisionen vor.[3] Nach 1945 verblieben Teile des Archivs in der Tschecho-Slowakei.
Literatur
- Henke, Josef: Das Schicksal deutscher zeitgeschichtlicher Quellen in Kriegs- und Nachkriegszeit. Beschlagnahme — Rückführung — Verbleib. In: VfZ. Heft 4, 1982. S. 557-620.
- Wallwey, Willi: Das Kriegsarchiv der Waffen-SS. In: Zeitschrift für Heereskunde. Heft 356/357, 1991. S. 121-123.