Kurzfilm

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Ein Kurzfilme (engl. short (film) oder short subject) ist eine eigene Kunstform, die alle Filmgattungen einbezieht. Ausschlaggebend für die Definition und Abgrenzung zum sogenannten abendfüllenden Langfilm ist die zeitliche Dauer. Eine verbindliche maximale Laufzeit von Kurzfilmen gibt es allerdings nicht. Mehrere Kurzfilmfestivals ziehen die Grenze bei 30 Minuten, das deutsche Filmförderungsgesetzt erlaubt maximal 15 Minuten. In der Frühzeit des Kinos bestanden alle Filme aus nur einem Akt (reel) und waren dementsprechend "Kurzfilme". Erst mit der zunehmenden Verbreitung des Langfilms ab ca. 1915 wurde die Unterscheidung zwischen langen und kurzen Filmformen notwendig.

Anmerkungen

In den Kinderjahren der Kinematographie wußte man noch nichts von den Langfilmen, die uns heute in den Kinos vorgeführt werden. Ganz kurze Szenen gab es; damit der Film länger wurde, wurden sie wiederholt. Oskar Meester brachte dann schon richtige kleine Kurzfilme, in denen die Prominenten der Bühne der damaligen Zeit auftraten. Sogar Tonfilme brachte Meester schon 1908, der Ton wurde auch Schallplatten vorgeführt, der gut eingearbeitet Vorführer brachte es fertig, das Bild und Ton zusammen liefen. Die Programme der Kinos wurden durch weg von Kurzfilmen beherrscht.

Die Länge nahm zu, 200 Meter (ca. 7. Minuten), 300 Meter (ca. 11. Minuten); als mein gar auf 800 Meter (ca. 29. Minuten) kam, war das schon eine Sache, und als gar Filme von 1100 bis 1200 Meter (ca. 40. bis 43. Minuten) Länge erschien, waren das schon Großfilme wie zum Beispiel „Der fremde Vogel“ (1911) mit Asta Nielsen und der Film, der diese Künstlerin berühmt gemacht hat: „Abgründe“ (1915).

Die Kurzfilme waren zuerst in der Hauptsache Grotesken und Possen. Eine ganz große Nummer auf diesem Gebiet war der französische Darsteller Max Linder. Verfolgungsszenen, bei denen auf dem Töpfermarkt alles in Trümmern ging, Überschwemmungen in Badezimmern, Schlagsahne, die den Mann, der den Pechvogel im Film darzustellen hatte, pfundweise ins Gesicht flog, das waren zu jener Zeit die Requisiten der lustigen Kurzfilme, über die sich das Publikum höchst liebst amüsierte.[1]

Die Filmtitel sahen etwa so aus: „Edgar besucht seine Tante“, „Sein Oberhemd“, „Der ersehnte Bräutigam“, „Die Flucht aus dem Serial“, „Heinrich im Harem“, „Nieder mit den Männern!“, „Schelm Marmor“, „Der Straßenfegerkongreß“, „Das tolle Huhn“, „Die Handlungshilfen streiken“, „Festgeklebt“, „Fritzschen ist ein kleiner Lumpensammler“.

Aber natürlich ginge es auch ernsthaft und hoch drammatisch zu. Hier einige Titel dramatische Filme: „Das Opfer im Keller“, „Der Giftring“, mit dem schönen Untertitel „Was nicht der Augenblick erhascht bringt keine Ewigkeit zurück“, „Die Braut des Todes“, „Ein Kind der Sünde“, „Es gibt ein Glück“, „Rechtzeitige Umkehr“, „Ein Liebeskampf zweier Frauen“, bei dem es in den Ankündigungen hieß „Ein Genuß für das verwöhnte Publikum“, „Liebesdurst“ und „Asphaltpflanze“.

Dann wurden die Filme immer länger und länger, bis sie sich zu den Langfilm entwickelten, dessen Länge heute in den Kinos üblich ist.

Nachdem sich nun durch die neue Strafe Organisation der Filmindustrie der Bestrebungen, die Vorführung mehrere langer Spielfilme in einem Programm zu beseitigen, zu einer festen und bindenden Vorschrift verdichtet haben, entstand das Bedürfnis, die Programme der Lichtspieltheater durch fesselnde Beiprogramme interessant und anregend auszugestalten.

Kurzfilme wurden bis in den 50iger Jahre des 20. Jahrhunderts immer als Vorfilm in den Kinos vorgeführt. Diese Filmgattung gilt in der heutigen Zeit oft als Experimentierfeld für Regisseure, auch weil der Kostendruck bei Kurzfilmproduktionen und damit das wirtschaftliche Risiko vergleichsweise geringer ist. Zugleich aber stellt der Kurzfilm nicht nur eine Vorstufe des Langfilms dar, sondern eine eigenständige Filmform, die auf spezialisierten Filmfestivals präsentiert wird. Zu den international wichtigsten Kurzfilmfestivals zählen die „Kurzfilmtage Oberhausen“.

Während Kurzfilme im Kino und im Fernsehen ansonsten ein Nischendasein fristen, hat vor allem das Weltnetz im Laufe der letzten Jahre durch Videoplattformen deutlich zur Popularität dieser Filmform beigetragen und ein neues Interesse am Kurzfilm geweckt.

Filmbeispiel

Gast im eignen Heim

Siehe auch

Fußnoten