Ellison, Lawrence
Lawrence Joseph Ellison, genannt Larry Ellison, (* 17. August 1944 in der Bronx, Neuyork), ist Gründer und Präsident (CEO) des VS-Softwarekonzerns Oracle und befindet sich zur Zeit (Stand: März 2009) auf Platz 4 unter den reichsten Menschen der Welt (Vermögen: 27 Milliarden VS-Dollar).
Inhaltsverzeichnis
Werdegang
Herkunft
Lawrence (Larry) Joseph Ellison wurde am 17. August 1944 (n.a.A. 26. März 1944) in Neu York Stadt geboren. Seine minderjährige Mutter, Florence Spellman✡, die er erst 1991 kennenlernte, überantwortete ihn ihrer Tante und verschwand. Ellisons Stiefvater, ein russisch-jüdischer Einwanderer, hatte den Namen Ellison in Anspielung auf Ellis Island gewählt, die VS-Kontrollstelle für Immigranten. Larry Ellison wuchs in Chikago in recht bescheidenen Verhältnissen auf, stellte aber früh ein lautstarkes Selbstbewußtsein zur Schau.[1]
Ausbildung
Larry Ellison begann an der University of Illinois ein zunächst vielversprechendes Studium der Naturwissenschaften. Der Tod seiner Stiefmutter warf ihn aber aus der Bahn. Er gab das Studium auf und ging ohne Geld nach Kalifornien.[2]
Wirken
Larry Ellison behauptete sich dort - entgegen der Skepsis seines Stiefvaters, die für seinen Ehrgeiz ein steter Antrieb wurde, wie Ellison mehrfach hervorhob. Er schlug sich als Programmierer durch, arbeitete im EDV-Bereich der Wells Fargo Bank und kam ins boomende Innovationszentrum für Elektronik, das Silicon Valley. Dort wirkte er 1967-1971 bei der Ampex Corporation sowie der Amdahl Inc., und 1972 bis 1977 leitete er den Bereich Systems der Omex Corporation als Präsident. Damals spezialisierte er sich auf Datenbankanwendungen. Eine solche richtete er unter dem Projektnamen „Oracle“ für den Geheimdienst CIA ein.[2]
1977 gründete Larry Ellison mit Bob Miner und Ed Oates die Software Development Laboratories, aus der die Oracle Corporation hervorging. 1978 übernahm er die Funktion des Chief Executive Officer (CEO) und blieb seither Firmenchef. 1978-1996 fungierte er darüber hinaus auch als Präsident.[2]
Larry Ellison kassierte von 2000 bis 2010 ein Gehalt von insgesamt 1,84 Milliarden Dollar.[3]
Stellte VS-Regierung überhöhte Preise in Rechnung
Larry Ellison soll der VSA-Regierung überhöhte Preise in Rechnung gestellt haben. 2010 klagte das Justizministerium gegen den Datenbankhersteller „Oracle“. Nach VS-Recht darf ein Unternehmen von der Regierung nicht mehr Geld verlangen als von seinen Kunden aus der Privatwirtschaft. Das Ministerium unterstellt Larry Ellison, Rabatte verschwiegen zu haben, die es seinen bevorzugten Geschäftskunden gewährte. Damit sei der Steuerzahler geschädigt worden, so der Vorwurf.
Der ehemalige Oracle-Mitarbeiter Paul Frascella hatte bereits im Mai 2007 Klage eingereicht. Er darf dies im Namen der Regierung tun und bekommt dafür bei Erfolg einen Teil des Schadenersatzes. Das Justizministerium schloss sich der Klage im April 2010 an.
Oracle ist der größte Konkurrent des deutschen Unternehmens SAP. Die beiden Unternehmen liefern sich im Markt der Unternehmensanwendungen einen erbitterten Kampf. Erklärtes Ziel von Oracle-Chef Larry Ellison ist es, Marktführer SAP „vom Thron zu stoßen“. Dazu kauft er seit Jahren im großen Stil zu.
Mitgliedschaften
Dian Fossey Gorilla Fund.
Familie
Nach seiner Heirat 1982 mit Barbara Boothe, gebar diese ihm 1983 seinen ersten Sohn David und 1986 seine erste Tochter Margaret Elizabeth. Larry Ellison heiratete nach drei geschiedenen Ehen am 18. Dezember 2003 die Romanautorin Melanie Croft.
Für fast 100 Millionen VS-Dollar ließ er sich ein Anwesen im Stil eines japanischen Dorfes aus dem 16. Jahrhundert anlegen. Er besitzt ein Düsen- sowie ein (abgerüstetes) Kampfflugzeug und sammelt Samurai-Schwerter. Kühnheit bewies er auch als Segler auf seiner Yacht „Sayonara“, mit der er 1998 die berüchtigte Regatta Sydney-Hobart gewann. Für den Americas Cup 2007 förderte er mit 270 Millionen US-Dollar die Gruppe„Oracle BMW Racing“, das danach mit dem siegreichen Team Alinghi über die Austragungsmodalitäten des nächsten Americas Cup vor Gericht stritt. Auch beim Segelsport offenbarte sich die gegenseitige Abneigung von SAP und Oracle, wie es ein Vorfall deutlich bewies: Als der Crew von SAP-Mitgründer Hasso Plattner einst auf See der Mast gebrochen war, segelte die Ellison-Crew (allerdings ohne den Oracle-Chef selbst an Bord), lachend und ohne Hilfe anzubieten vorbei. Aus Wut, so die legendäre Geschichte, entblößten Plattner und seine Mannschaft daraufhin ihre Hinterteile.[4] Larry Ellison besitzt mit der rund 200 Millionen US-Dollar teuren „Rising Sun“ eine der größten Yachten der Welt. Neben dem Sport fördert Larry Ellison auch Biochemie-Laboratorien an der Rockefeller University, unterstützt über Knowledge Universe die Entwicklung von Unterrichtssoftware und gründete eine medizinische Stiftung.
Die VS-Mannschaft BMW Oracle mit Russell Coutts gewann am 14. Februar 2010 die 33. Auflage des Americas Cup. Die Mannschaft von Larry Ellison setzt sich vor der Küste Valencias mit 2:0 gegen die Schweizer Yacht „Alinghi“ durch. Coutts hatte auf den Platz am Steuer verzichtet und sich auf seine Aufgaben als Gruppenführer konzentriert.