Central Intelligence Agency
Die Central Intelligence Agency (übersetzt mit: „Zentraler Nachrichtendienst”), offizielle Abkürzung CIA, ist der Auslands-Geheimdienst der Vereinigten Staaten von Amerika, neben über 30 weiteren auch eigenen Teilstreitkräfte-US-Geheimdiensten; Amtssitz ist Langley (Virginia).[1][2]
Inhaltsverzeichnis
- 1 Geschichte
- 2 Behörde
- 3 Leitung
- 4 Finanzen
- 5 Der Einfluß des US-Geheimdienstes in Nachkriegsdeutschland
- 6 Projekt Europäische Union
- 7 Spionageflüge in fremdem Luftraum
- 8 Weitere Operatoren
- 9 Zusammenarbeit mit Blackwater
- 10 Die CIA unter der Regierung Obama
- 11 Drogennetzwerk der CIA
- 12 Mediensteuerung
- 13 Wirtschaftsspionage
- 14 Filmbeiträge
- 15 CIA-Bildergalerie
- 16 Siehe auch
- 17 Literatur
- 18 Verweise
- 19 Fußnoten
Geschichte
Der Nachrichtendienst wurde am 26. Juli 1947 durch Verabschiedung des National Security Act gegründet. Vorläufer der CIA war im Zweiten Weltkrieg das Office of Strategic Services (OSS), aus dem von 1945 bis 1947 die von Luftwaffengeneral Hoyt S. Vandenberg geleitete Central Intelligence Group, CIG im Außenministerium hervorging. Man erkannte jedoch schnell, daß mit dem beginnenden Kalten Krieg ein Rumpf-Spionageapparat für die USA nicht ausreichte.
Während des Zweiten Weltkrieges rekrutierte das OSS seine Mitarbeiter fast ausschließlich aus den Eliteuniversitäten und Unternehmensvorständen. Die internationale Geschäftstätigkeit vieler amerikanischer Großunternehmen, insbesondere in der Versicherungs- und Erdölbranche, ließ diesen Personenkreis bestens für die Sammlung von Informationen und andere geheimdienstliche Aufgaben geeignet erscheinen. Diese engen Verflechtungen wurden mit der Gründung der CIA 1947 nach dem Krieg beibehalten und institutionell verfeinert.
Erster CIA-Direktor war Admiral Roscoe Hillenkoetter. Auf Hillenkoetter folgte 1950 Walter Bedell Smith, der jedoch den OSS-Veteranen Allen Welsh Dulles zum Direktor einer Abteilung für spezielle verdeckte Aufgaben machte, welche den Charakter der CIA entscheidend prägten. Dulles, der zwischen 1953 und 1961 als Direktor der CIA fungierte, stand neben George J. Tenet am längsten an der Spitze der amerikanischen Auslandsspionage.
Während des Kalten Krieges (ab 1947) diente die CIA den Interessen der Finanzelite, indem sie die militärische Stärke der Sowjetunion künstlich aufbauschte. Diese massiven Fehleinschätzungen sicherten die Zustimmung des Kongresses für immer höhere Militär- und Rüstungsausgaben, was die Gewinne des militärisch-industriellen Komplexes vervielfachte. In der Zeit des Kalten Krieges verschafften amerikanische Unternehmen CIA-Agenten routinemäßig falsche Identitäten, stellten ihnen finanzielle Mittel sowie andere Ressourcen zur Verfügung und stellten Kontakte ins Ausland her. Die CIA revanchierte sich ihrerseits dadurch, daß sie den Konzernen millionenschwere Aufträge zuspielte und sie vor der Presse schützte, indem sie „nationale Sicherheitsinteressen“ vorschob, amerikafreundliche Marionettenregime an die Macht brachte und, falls erforderlich, aufmüpfige ausländische Regierungen stürzte. Unter der Führung von Dulles kam es zu zwei wichtigen verdeckten Operationen seitens der CIA, die sehr gut illustrieren, wie die CIA die Interessen der Wirtschaft förderte.
Während des Koreakrieges (1950–1953)[3] war die CIA für sämtliche nachrichtendienstlichen und auch militärischen Operationen hinter den feindlichen Linien zuständig. Die desaströsen Ergebnisse dieser Unternehmungen führten nach dem Krieg im Verteidigungsministerium zu der Erkenntnis, daß das Militär wieder für militärische Kommandooperationen zuständig sein sollte und zur Aufstellung der Special Forces, einer Truppe für asymmetrische Kriegsführung. Diese Einheit bildete fortan die militärische Schnittstelle zur CIA.
1953 stürzte die CIA in Zusammenarbeit mit dem britischen Geheimdienst MI6 unter dem Vorwand, es drohe eine kommunistische Machtübernahme, die demokratisch gewählte iranische Regierung unter Ministerpräsident Mohammad Mossadegh. Aber diese Bedrohung war frei erfunden. Die Sowjetunion hatte sich 1945 aus dem Land zurückgezogen, und die iranische kommunistische Tudeh-Partei war geschwächt und überhaupt nicht in der Lage, die Macht an sich zu reißen.
Der wirkliche Grund für den Sturz Mossadeghs, der die noch junge Demokratie des Irans im Keim erstickte und statt dessen den diktatorisch regierenden Schah Reza Pahlavi an die Macht brachte, war die Absicht des Ministerpräsidenten, die Erdölwirtschaft wieder zu verstaatlichen. Diese Politik hätte zwar die erhofften Gewinne der britischen und amerikanischen Erdölkonzerne zunichte gemacht, stellte aber in keiner Weise eine Bedrohung der Sicherheit der Vereinigten Staaten dar.
Auch der von der CIA 1954 herbeigeführte Sturz der ebenfalls demokratisch gewählten Regierung von Jacobo Árbenz Guzmán in Guatemala wurde mit dem Kampf gegen den Kommunismus gerechtfertigt. Aber auch in diesem Fall gab es keine reale kommunistische Bedrohung. Die Regierung Árbenz war mit dem amerikanischen Unternehmen United Fruit (später Chiquita Brands Int.) aneinandergeraten, als sie eine Landreform durchsetzte, die Entschädigungsleistungen aus dem immensen Vermögen des Unternehmens vorsah. Die CIA warf Árbenz vor, Kommunist zu sein, inszenierte einen Putsch, der zu seinem Sturz führte, und setzte an seiner Stelle den brutalen Diktator Oberst Castillo Armas als Machthaber ein. Diese Operation wurde von der CIA und dem Vorstand von United Fruit als eindeutiger Erfolg gefeiert, erwies sich aber für die Bevölkerung Guatemalas als verheerende Katastrophe, da diese Ereignisse einen 40 Jahre andauernden Bürgerkrieg nach sich zogen.
1973 war die CIA wiederum führend daran beteiligt, einen gewählten Regierungschef zu stürzen – diesmal in Chile, und der Präsident hieß Salvador Allende. Allende hatte es sich im Zusammenhang mit der Verstaatlichung wichtiger wirtschaftlicher Bereiche des Landes, wie etwa den Kupferbergwerken und den Telefongesellschaften, mit der amerikanischen Finanzelite verdorben. Die CIA reagierte mit einem Putsch, in dessen Verlauf Allende getötet und General Augusto Pinochet an die Macht gebracht wurde. Pinochets brutale Diktatur hielt sich 15 weitere Jahre. Während dieser Zeit wurden Tausende politischer Gegner und deren Familien gefoltert und ermordet.
Nach dem Ende des Kalten Krieges (in den 1980er Jahren) stand die CIA auf einmal ohne Gegner da – ein neues Aufgabengebiet wurde die Wirtschaftsspionage.
Behörde
Die CIA beschäftigt anscheinend etwa 100.000 Mitarbeiter, davon mehr als 16.000 in Langley, die meisten jedoch in geheimen Residenturen im Ausland, und verfügt über ein Budget von etwa 28 Mrd. Dollar jährlich. Direktorin ist seit 21. Mai 2018 Gina Haspel.
Leitung
Director of Central Intelligence war bis zum 21. April 2005 ein Amtsposten innerhalb der US-Regierung, der seit 1947 vom jeweiligen Direktor der Central Intelligence Agency übernommen wurde.
Der Director of Central Intelligence fungierte als übergeordneter Direktor der 15 einzelnen VS-amerikanischen Geheimdienste und beriet den Präsidenten der USA in nachrichtendienstlichen Angelegenheiten.
Am 22. April 2005 wurde das Amt des Director of Central Intelligence durch das Amt des Director of National Intelligence ersetzt.
Liste der CIA-Direktoren und Leiter der Nachrichtendienstgemeinde, Director Central Intelligence (DCI)
- Sidney William Souers, 1946
- Hoyt Sanford Vandenberg, 1946–1947
- Roscoe Henry Hillenkoetter, 1947–1950
- Walter Bedell Smith, 1950–1953
- Allen Welsh Dulles, 1953–1961
- John Alex McCone, 1961–1965
- William Francis Raborn Jr., 1965–1966
- Richard M. Helms, 1966–1973
- James R. Schlesinger, 1973
- William Egan Colby, 1973–1976
- George H. W. Bush, 1976–1977
- Stansfield Turner, 1977–1981
- William Joseph Casey, 1981–1987
- William Hedgcock Webster, 1987–1991
- Robert Michael Gates, 1991–1993
- R. James Woolsey, 1993–1995
- John Deutch, 1995–1997
- George Tenet, 1997–2004
- John E. McLaughlin, 2004
Liste der CIA-Direktoren, Director Central Agency (DCIA)
- Porter Goss, 2004–2006
- Michael V. Hayden, 2006–2009
- Leon Panetta, 2009–2011
- David Petraeus, 2011–2012
- Michael Morell, 2012–2013 (kommissarisch)
- John O. Brennan, 2013–2017; Stellvertreter: David S. Cohen (Jude) von 2015 bis 2017
- Mike Pompeo, 2017–2018
- Gina Haspel, 2018–2021
- David S. Cohen (Jude), 2021 (kommissarisch)
- William Joseph Burns, 2021–2025, Stellvertreter: David S. Cohen (Jude)
- John Ratcliffe, seit 2025, Stellvertreter: David S. Cohen (Jude)
2009 wurde Leon Panetta von Obama als neuer Direktor der CIA nominiert, obwohl er über keinerlei geheimdienstliche Erfahrung verfügte.
Direktor John O. Brennan wurde vorgeworfen, die Mißhandlung von Terrorverdächtigen geduldet zu haben.[4]
Finanzen
- Allgemein
Im Haushaltsjahr 2007 erhielten die US-Geheimdienste insgesamt 43,5 Milliarden Dollar, 2008 wuchs das Budget schon auf 47,5 Milliarden Dollar an. 1998, als das Budget einmal sogar freiwillig bekannt gegeben wurde, erhielten die Geheimdienste erst 26,7 Milliarden. Nicht enthalten sind die Ausgaben für die militärischen Geheimdienste, die sich nach Aftergood 2008 noch einmal auf 10 Milliarden Dollar zusätzlich belaufen können. Das meiste Geld, wie im Jahr 2008 aus einer versehentlich einmal kurz im Weltnetz veröffentlichten Präsentation hervorging, fließt an Privatfirmen, weil die Geheimdienste unter der Bush-Regierung massiv Privatisierung und „Outsourcing“ betrieben haben. Vermutlich fließen also weitaus mehr Gelder in die Geheimdienste und deren Aktivitäten als die offiziellen Zahlen erkennen lassen.[5]
Der Einfluß des US-Geheimdienstes in Nachkriegsdeutschland
- „(Thomas Braden:) ‚Ich weiß, daß Willy Brandt Geld von der CIA erhalten hat. Und überhaupt war es so. Benötigte irgendein deutscher Politiker mit demokratischen Absichten Hilfe und Unterstützung gegen die Kommunisten, hätte ihm die CIA geholfen.‘ Soweit bekannt, haben deutsche Nachkriegspolitiker wie Willy Brandt aus der Annahme von CIA-Geldern keinen persönlichen Vorteil gezogen, sondern sie für Wahlkampagnen und Unterhalt des Parteiapparates verwandt. Auf jeden Fall aber hat die materielle Unterstützung die Verbindungen zu den USA gestärkt. Germany made in USA? Sicher, im Sinne einer erfolgreichen Demokratisierung.
- Die amerikanischen Gewerkschaften übernehmen eine entscheidende Rolle in der Deutschlandpolitik der USA. Sie sollen die deutsche Arbeiterschaft kontrollieren, die nach Kriegsende zu 40 Prozent gewerkschaftlich organisiert ist – mit einem hohen Anteil von Kommunisten. Wieder ist es die CIA, die die Aktionen lenkt. CIA-Agenten gründen ein ‚Internationales Komitee für Freie Gewerkschaften‘, das den Aufbau freier unabhängiger Gewerkschaften in Westeuropa fördern soll. Die amerikanischen Gewerkschaftsvertreter halten engen Kontakt zu verschiedenen Verlagshäusern, sponsern Veröffentlichungen und sind u. a. bei der Finanzierung einer Großdruckerei behilflich. So kommt es, daß wichtige außenpolitische Aktivitäten der USA nicht von der amerikanischen Regierung gelenkt werden. Der Einfluß der CIA reicht bis in die Spitzen der deutschen Politik. Neben der selbstverständlichen Unterstützung konservativer Politiker wird über die Gewerkschaften auch auf die SPD-Führung Einfluß ausgeübt.“[6]
Siehe auch: Schuman-Plan
Die Überwachung von Post und Telefon in der BRD war jahrzehntelang durch das Besatzungsrecht gedeckt. Hohe deutsche Sicherheitsbeamte wie der BKA-Präsident Paul Dickopf (1965–1970) waren zugleich CIA-Agenten. Zwar ist die Bundesrepublik seit 1990 formal „souverän“, aber die alten Gewohnheiten und Verhaltensweisen wirken weiter. Die BRD ist weiterhin Zielobjekt der Wirtschaftsspionage.
Siehe auch: PRISM
Projekt Europäische Union
Die Europäische Union und die Schaffung des Euro wurde durch amerikanische Geheimdienste gesteuert.[7] Joshua Paul von der Georgetown University veröffentlichte im Jahre 2000 jene amerikanischen Geheimdienstdokumente, die belegen, daß die CIA in den 1950er und 1960er Jahren die Bewegung der Europa-Befürworter gründete, finanzierte und tatkräftig unterstützte. General William Donovan und CIA-Chef Allen Dulles saßen gemeinsam im American Committee for a United Europe (ACUE; Amerikanisches Komitee für ein Vereintes Europa), das 1948 gegründet wurde und die europäischen Staaten künftig zu einem einzigen und von den USA leicht zu beeinflussenden Staatenverbund vereinen sollte. Der Europäer Robert Schuman, Gründervater der EU,[8] war eine der wichtigsten Marionetten dieser amerikanischen Geheimdienstarbeit. Die Londoner Zeitung „Daily Telegraph“ schrieb über Schuman im Jahre 2000, er sei von der CIA wie ein „bezahlter Angestellter“ behandelt worden. Die Stiftungen Ford und Rockefeller finanzierten die Paneuropa-Union. Ende der 1950er Jahre wurde der Präsident der Ford-Stiftung, Paul G. Hoffman, stellvertretender Vorsitzender des Amerikanischen Komitees für ein Vereintes Europa.[9]
Rockefeller und Ford finanzierten also die geheimdienstliche Vorarbeit für die Vereinigung Europas. Und in enger Abstimmung mit Rockefeller bereitete das amerikanische Außenministerium schon in den 1960er Jahren eine künftige europäische Währung vor: Ein Memorandum der Europa-Abteilung des US-Außenministeriums vom 11. Juni 1965 wies den damaligen EWG-Vizepräsidenten Robert Marjolin an, die Verwirklichung einer europäischen Währungsunion anzustreben – aber auf heimliche Weise. Das Dokument beinhaltet die Weisung, so vorzugehen, daß die Debatte zu diesem Thema so lange in der Öffentlichkeit erstickt werde, bis der Punkt erreicht sei, wo „die Annahme dieser Vorschläge praktisch unausweichlich wird“. Europa sollte unter diskreter amerikanischer Regie so aufgebaut werden, daß es in wirtschaftlich guten Zeiten ein Absatzmarkt und US-Handelspartner war – aber in schlechten Zeiten jederzeit sofort wieder zerschlagen werden konnte.[10]
Rückblickend ist es interessant, daß das Gold der europäischen Zentralbanken bei allen diesen langfristigen Planungen für den Euro in den 1960er Jahren in den USA bleiben sollte. Angeblich erleichterte die Lagerung in Manhattan den Börsenhandel.
Spionageflüge in fremdem Luftraum
Ende der 1950er Jahre begann die CIA mit Spionageflügen in fremdem Luftraum (in rund 20.000 Meter Höhe), hauptsächlich über der Sowjetunion und der Volksrepublik China. Aus nachrichtendienstlicher und technischer Sicht waren die Programme mit Spionageflugzeugen, wie z. B. U-2 und A-12, sehr erfolgreich. Mit der U-2 versuchte die CIA, Informationen über die nukleare Aufrüstung der Sowjetunion zu sammeln, die seit 1949 Atommacht war und seit 1953 auch die Wasserstoffbombe besaß.
Ende 1954 hatte Präsident Eisenhower das Projekt „Aquatone“ gebilligt, das der CIA die Mittel für Erkundungsflüge in extremer Höhe verschaffen sollte. Die Spionageflüge über das rote Riesenreich, die im Auftrag der CIA und nicht etwa der US-Streitkräfte erfolgten, begannen im Sommer 1956 von Wiesbaden aus – und sie waren erfolgreich: Durchschnittlich 4.000 verwertbare Aufklärungsfotos brachte ein Flug ein.
Am 1. Mai 1960 war der US-Amerikaner Gary Powers im Auftrag der CIA mit seiner Lockheed U-2C von Peschawar aus gestartet. Es war der zweite Flug innerhalb eines kurzen Zeitraums; bereits am 9. April hatte eine U-2C eine höchst erfolgreiche Spionagemission über streng geheime sowjetische Militärobjekte geflogen – zum großen Ärger Moskaus. Am 1. Mai um 5.26 Uhr hob Powers ab; zehn Minuten später drang er im Bezirk Kirowabad in den sowjetischen Luftraum ein. Sein Auftrag: Raketenbasen in und um Swerdlowsk und Plessezk fotografieren und dann in Bodø in Norwegen landen.
So weit kam es nicht – die S-75-Salve von Major Michail Woronow holte den Eindringling vom Himmel – gewissermaßen als Geschenk zur 1.-Mai-Parade in Moskau. „Wir können selbst eine Fliege vom Himmel holen“, freute sich der sowjetische Parteichef Nikita Chruschtschow. Noch bevor Gary Powers das abstürzende Wrack vorschriftswidrig mit dem Schleudersitz verließ – er hätte den Selbstzerstörungsmechanismus des Flugzeuges aktivieren und sich mit Gift umbringen müssen –, feuerte die sowjetische Flugabwehrstellung weitere Salven auf den bereits getroffenen Eindringling.
Zudem näherten sich mehrere MiG-19-Abfangjäger, von denen einer irrtümlich von einer S-75 abgeschossen wurde. Powers wurde kurz nach seiner Landung südlich von Swerdlowsk (heute Jekaterinburg) gefangengenommen. Der Abschuß der „Dragon Lady“, wie das Spionageflugzeug auch genannt wurde, traf die Amerikaner vollkommen überraschend. Die auf extreme Flughöhen von bis zu 21.000 Metern ausgelegte U-2 schien unangreifbar: Sie flog weit über der maximalen Höhe der sowjetischen Flak, die nur 14.000 Meter erreichte. Und die MiG-19 hatte eine maximale Steighöhe von 15.500 Metern. Mehr lag bei normalen Flugmanövern mit bewaffneten Modellen nicht drin.
Die Amerikaner dagegen verloren ihr Gesicht, zumal sie sich zuerst aufs Lügen verlegten und einen harmlosen NASA-Flug vorschoben. Zu diesem Zweck wurde eine U-2 eigens mit NASA-Farben bemalt und der Presse vorgeführt. Danach behauptete Washington – wo man immer noch nicht wußte, daß Powers überlebt hatte –, es habe sich um einen meterologischen Erkundungsflug gehandelt. Am 7. Mai ließ Chruschtschow dann die Bombe platzen und präsentierte der Weltöffentlichkeit Fakten und Beweise.
Die Folgen waren dramatisch: Der geplante Viermächte-Gipfel in Paris wurde abgesagt, weil sich Eisenhower nicht wie von Moskau verlangt für den Spionageflug entschuldigte. Die Beziehungen zwischen Pakistan und der Sowjetunion verschlechterten sich deutlich, und das galt auch für das Verhältnis zwischen den Supermächten: Das gegenseitige Mißtrauen nahm zu und kulminierte schließlich in der Kuba-Krise von 1962, als die Welt um Haaresbreite einem Atomkrieg entging. Eisenhower verfügte die Einstellung der U-2-Aufklärungsflüge über der Sowjetunion und förderte die Entwicklung von Spionagesatelliten.
Powers bekannte sich vor einem sowjetischen Gericht schuldig und wurde zu drei Jahren Gefängnis und sieben Jahren Zwangsarbeit verurteilt. Schon im Februar 1962 wurde er aber auf der Glienicker Brücke in Berlin gegen den russischen Topspion Rudolf Abel ausgetauscht. Die Fliegerei wurde ihm gleichwohl zum Verhängnis: Am 1. August 1977 starb er bei einem Hubschrauberabsturz bei Los Angeles.[11]
Weitere Operatoren
Unter dem Deckmantel der sogenannten „Wahrung der Interessen der VSA“, beschäftigt sich die CIA mit dem Begehen schwerer Verbrechen, wie der Ermordung, der Entführung und Folter von mißliebigen Personen sowie Umsturzversuchen und Drogenschmuggel.
1978 wurden als Folge der Ermittlungen des „Church Committes“ im Foreign Intelligence Surveillance Act die Zuständigkeiten der CIA und ihre Kontrolle durch ständige Ausschüsse des VS-Kongresses neu geregelt.
1988 wurde George H. W. Bush (Senior) als erster ehemaliger CIA-Chef Präsident der Vereinigten Staaten.
Seit dem 11. Juli 1997 war George J. Tenet Direktor der CIA. Er trat am 3. Juni 2004 nach Kritik an der Arbeit des Dienstes im Zusammenhang mit dem Dritten Golfkrieg aus „persönlichen Gründen zurück”. Bis zur Ernennung eines neuen Direktors übernahm sein bisheriger Stellvertreter John McLaughlin die Leitung der CIA.
Vom 24. September 2004 bis zum 6. Mai 2006 war Porter Johnston Goss CIA-Chef, bis er auf Druck des Weißen Hauses sein Amt zur Verfügung stellte. Seit dem 30. Mai 2006 leitet Michael V. Hayden, ehemaliger Leiter der NSA, die CIA. Bis April 2005 war der Direktor der CIA jeweils auch als Director of Central Intelligence für die Beratung des US-Präsidenten in Nachrichtendienstfragen zuständig und hatte die Führung der Gemeinschaft der US-Nachrichtendienste (Intelligence Community) inne. Im Zuge der Reform des US-amerikanischen Nachrichtendienstsystems nach den Anschlägen am 11. September 2001 wurde diese Funktion auf den Director of National Intelligence übertragen, der gleichzeitig für die Koordinierung der Arbeit der CIA mit der anderer Nachrichtendienste und für die Auslandskooperation zuständig ist. Dadurch wurde die Rolle der CIA als führende Nachrichtendienstinstitution aufgehoben.
Umstürze
Die CIA versucht sich an gewaltsamen Umstürzen außerhalb der VSA.
Mordprogramm
Während des Vietnamkrieges führte die CIA zahlreiche verdeckte Operationen in Laos, Kambodscha und Nordvietnam durch, war aber auch auf südvietnamesischem Gebiet sowohl in Pazifizierungs- als auch in Mordprogramme (Operation Phoenix) eingebunden. Bis in die 1970er Jahre führte die CIA zudem zahlreiche verdeckte Operationen in Lateinamerika durch und unterstützte unter anderem rechtsgerichtete Militärputsche gegen die demokratisch gewählten Regierungen von Guatemala (1954), Brasilien (1964) und Chile (1973).
Die CIA versuchte wiederholt vergeblich, den Präsidenten von Kuba, Fidel Castro, zu ermorden.
Menschenversuche
Unter den Namen MK-Ultra, Deckname Artischocke und Project BLUEBIRD führte die CIA zusammen mit Geheimdiensten in Kanada und Großbritannien Versuche mit Nervengiften und Drogen, insbesondere Sarin und LSD durch, die Personen heimlich zur Bewußtseinskontrolle verabreicht wurden. MKULTRA (auch MK ULTRA) war der Codename für ein von Allen Dulles 1953 gestartetes bis in die 1970er Jahre hinein laufendes Forschungsprogramm der CIA über Möglichkeiten der Bewußtseinskontrolle und der toxisch-biologischen Kriegsführung. Als Testpersonen wurden Leute von der Straße bevorzugt, wie etwa Prostituierte, Drogenabhängige und Afro-Amerikaner. Es wurden auch Soldaten eingesetzt, die jedoch über den Sonderauftrag erst nachträglich informiert wurden. Einige Personen, z. B. Ronald Merison, wurden bei Menschenversuchen mit Drogen ermordet. Interessant ist besonders der Mord an Frank Olson – der unter ungeklärten Umständen aus dem 10. Stock eines Neu Yorker Hotels hinausstürzte – bei dessen Vertuschung der damalige Stabschef im Weißen Haus Dick Cheney und der damalige Verteidigungsminister Donald Rumsfeld mitmischten. Sein „Betreuer” Herold Abrahamson kommentierte: „Der Tod hat ihn zum Schweigen gebracht”. Und die Familie Olson wurde 15 Jahre später auch informiert. Einen („Prager”) Fenstersturz hatte am 22. Mai 1949 zuvor bereits den ersten VS-Verteidigungsminister, James V. Forrestal, ereilt, als der „wg. nervöser Störungen” zur „psychischen Versorgung” im National Naval Medical Center in Bethesda weilte. Das Sterben stand an, weil Forrestal in „The Forrestal Diaries”, New York, 1951, The Viking Press, über die geheime Koordinierung und eigentliche Leitung der USA bereits im Zweiten Weltkrieg brisante Fakten publik gemacht hatte.
Entführung
Entführungen gehören zum Tagesgeschäft der CIA. Weil die CIA aus dem italienischen Mailand einen Mann auf offener Straße entführte, wurden von der dortigen Staatsanwaltschaft 22 Haftbefehle gegen CIA-Agenten ausgestellt. CIA-Mann Michael Scheuer offenbarte im Jahr 2006 der Wochenzeitung „Die Zeit“, daß die Verschleppung mißliebiger Personen ins Ausland auf Anordnung Bill Clintons geschah.
Folter
Wie im Jahr 2005 bekannt wurde, betreibt die CIA zur Folter im rechtsfreien Raum verschiedene Gefängnisse außerhalb der USA. Der CIA-Offizier Ray McGovern gab aus Protest gegen die Folter seine Intelligence-Commendation-Award-Medaille zurück und engagiert sich seither als Friedensaktivist.
Unterstellung
Die CIA ist dem Präsidenten der USA unterstellt, für den der Nationale Geheimdienstkoordinator (Director of National Intelligence), also derzeit (2015) James R. Clapper, die Aufsicht über alle Geheimdienste der USA führt.
Zahlungsverkehrskontrolle
Laut einem Bericht der „New York Times” vom 22. Juni 2006 hat SWIFT auf Anforderung des US-Finanzministeriums ohne Zögern alle vertraulichen Daten des Swift-Daten-Knotenpunktes an die CIA ausgehändigt, die diese Daten unter dem Vorwand der Terrorismusbekämpfung angefordert hatte.
Tödliche Belohnung
Welche Belohnung die CIA bereithält, erklärte Andreas von Bülow in einem Gespräch mit Jürgen Elsässer im Jahr 2001 wie folgt:
- „Die verdeckten Operateure der CIA verfolgen knallhart ihre verdeckten, demokratisch nicht legitimierten Ziele ihres Landes. Als die CIA einst den 30.000 kurdischen Kämpfern gegen Saddam Hussein nach jahrzehntelanger verdeckter Nutzung im Interesse des Schah-regierten Iran den Geld- bzw. Drogenhahn zudrehte und Führer und Mannschaften der Vernichtung durch den Diktator preisgab, meinte Henry Kissinger✡, der Vorgänger Brzezinskis, man solle doch bitte verdeckte Operationen nicht mit Missionsarbeit verwechseln.”
Tarnung
Die CIA unterscheidet intern zwischen Agenten mit offiziellen Regierungslegenden (Official Cover) und Agenten mit nicht-offiziellen Legenden (Non-official cover - NOC) die, wie Valerie Plame (→ Plame-Affäre), für die gefährlicheren oder heikleren Einsätze berufen werden.
Weitere bekannte Operationen
Es liegt in der Natur der Sache, daß geheimdienstliche verdeckte Operationen in der Regel nicht an die Öffentlichkeit gelangen. Die folgenden Operationen wurden meist durch die geschichtliche Forschung, Recherchen von Enthüllungsjournalisten, offizielle Untersuchungen oder die Freigabe von Dokumenten im Rahmen des Freedom of Information Act bekannt. Eine Vielzahl weiterer Beispiele findet sich in dem Artikel Liste der Auslandsinterventionen der Vereinigten Staaten, an denen die CIA oft maßgeblich beteiligt war.
- Demagnetize: Eindämmung des Kommunismus in Italien und Frankreich ab 1948
- Operationen in der Volksrepublik China: 1952 wurde eine C-47 der CIA in der chinesischen Provinz Jilin abgeschossen. Der Pilot und Co-Pilot starben dabei. Zwei weitere Besatzungsmitglieder überlebten, wurden inhaftiert und konnten erst 1971 und 1973 in die VSA ausreisen.[12]
- Gladio: Aufbau und Unterhalt von paramilitärischen Partisanen-Einheiten in Westeuropa von den 1950er bis in die frühen 1990er Jahre, die teilweise in Terroranschläge in Italien sowie in den griechischen Militärputsch von 1967 verwickelt waren
- Operation Artischocke: Programm zur Erforschung von Gehirnwäsche-/Verhörmethoden unter Anwendung von Drogen und Folter (1952)
- MKULTRA: Programm zur Bewußtseinskontrolle von 1953 bis in die 1970er Jahre
- Operation Ajax: Sturz des iranischen Premierministers Mossadegh 1953, Einsetzung des Schahs Mohammad Reza Pahlavi
- Operation PBSUCCESS: Sturz von Jacobo Arbenz Guzmán, Präsident von Guatemala 1954
- Invasion in der Schweinebucht (Operation Zapata): Invasionsversuch von Exilkubanern auf Kuba 1961, um die Revolutionsregierung Castros zu stürzen
- Air America: größte Fluggesellschaft Südostasiens während des Vietnamkriegs, von der CIA kontrolliert und seit 1962 Gespräche für Geheimoperationen und zum Schmuggel von Heroin eingesetzt
- Verfolgung Che Guevaras in Bolivien in Zusammenarbeit mit der bolivianischen Armee im Jahre 1967, die mit seiner Hinrichtung endete
- Operation Phoenix: Operation zur Identifizierung und Bekämpfung kommunistischer Führungskader der FNL (Viet Cong) während des Vietnamkrieges Mitte der 1960er Jahre, der nach VS-amerikanischen Angaben 6.000, nach südvietnamesischen Quellen 20.000 Menschen zum Opfer fielen und bei der es zu etlichen Menschenrechtsverletzungen kam
- Operation CHAOS: Bespitzelung von rund 7.000 Personen und 1.000 Organisationen in den VSA, die in Opposition zum Vietnamkrieg standen oder der Bürgerrechtsbewegung angehörten, aufgedeckt von dem Journalisten Seymour Hersh
- Project FUBELT: Von 1970 bis zum Putsch 1973 verdeckte Operationen zur Unterminierung der Allende-Regierung in Chile. Dabei waren CIA-Agenten auch in die Ermordung des pro-demokratischen Generalstabschefs René Schneider verwickelt. Dem waren bereits seit 1963 umfangreiche Propagandaaktionen gegen die Linksparteien in Chile vorausgegangen.
- Jennifer-Projekt: Bergung eines 1968 vor Hawaii gesunkenen sowjetischen U-Boots aus 5.000 m Tiefe
- Operation Condor war eine multinationale Operation rechtsgerichteter Militärdiktaturen in Südamerika zur gemeinsamen Verfolgung und Tötung politischer Gegner, die von der CIA technisch und logistisch sowie durch Schulungen unterstützt wurde.
- Operation IAFEATURE: Unterstützung der UNITA und der Intervention Südafrikas im angolanischen Bürgerkrieg, die zum Eingreifen Kubas 1975 führte
- Contra-Krieg: Aufbau und Unterstützung der Contra-Guerillas im Krieg gegen Nicaragua von 1981 bis 1990, ausgeführt von der Vorläufer-Abteilung der Special Activities Division, dem paramilitärischem Arm der CIA
- Iran-Contra-Affäre: Unterstützung der Contras in Nicaragua durch Waffenverkäufe an den Iran und die Duldung des Schmuggels von Kokain in die VSA
- Im Afghanistankrieg Unterstützung des pakistanischen Inter-Services Intelligence bei der Ausbildung und Belieferung afghanischer Mudschahidin mit von den VSA und Saudi-Arabien finanzierten Waffen
- Operation Cyclone: Anwerbung und Training von über 100.000 moslemischen Rekruten für den Einsatz in Afghanistan in Zusammenarbeit mit ISI und MI6
- Operation Rosewood: Nach der deutschen Teilvereinigung gelang es der CIA, einen Großteil der Klarnamen der DDR-Agenten im Ausland zu erbeuten.
- 2006 fand ein Journalist der Chicago Tribune über eine Weltnetzrecherche die Namen von 2.600 CIA-Mitarbeitern heraus, einige davon verdeckte Ermittler. Auch Flugzeuge für verdeckte Aktionen der CIA und geheime Einrichtungen konnten so enttarnt werden.[13]
- Am 6. September 2006 wurde US-Präsident George W. Bush durch ein Urteil des Obersten Gerichtshofes gezwungen, die Existenz und den Unterhalt von CIA-Geheimgefängnissen im Ausland, Black sites genannt, öffentlich zu bestätigen.
Zusammenarbeit mit Blackwater
Die CIA arbeitet mit der privaten Söldnerfirma Blackwater zusammen. Blackwater kassiert Millionen von US-Dollar dafür, daß sie die unbemannten ferngesteuerten Predator-Drohnen des amerikanischen Auslandsgeheimdienstes CIA mit Raketen und Bomben bestückt. Seit 2007 sei die sogenannte Sicherheitsfirma Blackwater an den CIA-Operationen gegen führende Al-Kaida- und Taliban-Mitglieder in Pakistan beteiligt - und bereits seit 2003 in Afghanistan.[14] Die Söldnerfirma sei voll involviert und habe die vom Auslandsgeheimdienst CIA gesteuerten Flug-Drohnen[15] mit Hellfire-Raketen und lasergeführten Bomben munitioniert, um potentielle Top-Terroristen zu töten.[16] (→ Gezielte Tötung)
Die CIA unter der Regierung Obama
Ein Erlaß von Obama sieht vor, daß Mitarbeiter der CIA für Folterakte während der Zeit der Bush-Regierung nicht bestraft werden. Die CIA hatte zugegeben, bei Terrorverdächtigen das sogenannte „Waterboarding“ eingesetzt zu haben. Dabei wird das Ertrinken simuliert. Das Verfahren gilt international als Folter. Auch über Schläge, Schlafentzug, Einschüchterungen und systematische Demütigungen berichteten Gefangene. Musikgruppen beschwerten sich über den Mißbrauch ihrer Musik zu Folterzwecken. Die CIA unterhält ferner geheime Gefängnisse, auch außerhalb der USA – in der BRD, in Polen und Rumänien.[17]
Drogennetzwerk der CIA
- Drogenschmuggel und Drogenhandel
CIA-Agent Barry Seal gab 1986 an, daß die CIA Drogenschmuggel mit Kokain in großem Stil betreibe. Kurz nach seiner Aussage wurde Seal ermordet. Alfred McCoy beschrieb im Jahr 2003, wie die CIA mit dem Handel von Heroin in großem Stil geheime Weltpolitik betreibt.
- Afghanistan
Nachdem die US-Armee und ihre Vasallen das Land besetzt hatten, stieg die Produktion von Opium in Afghanistan sprunghaft an.[18] Die CIA ist mit Billigung der Regierungen der USA einer der gewichtigen Protagonisten im internationalen Drogenhandel. Über das Kosovo und Albanien, zwei Mafia-Staaten, die unter dem Schutz der US-Armee und der CIA stehen, wird das aus dem afghanischen Opium gewonnene Heroin in Europa vertrieben. Die 5.000 Tonnen Opium, die im von der NATO besetzten Afghanistan jährlich geerntet werden, bringen bei einem Preis von 16.000 Dollar pro Kilo Erlöse von 80 Milliarden Dollar jährlich. Dieses Schwarzgeld regiert seit Jahrzehnten die Welt.
Mediensteuerung
Zur Mediensteuerung durch die CIA wurde einiges bekannt, als 1975 durch das Church Committee Details zur Operation Mockingbird aufflogen.
Ex-CIA-Direktor William Colby erklärte 1988 Nachwuchsagenten, daß die CIA die Massenmedien steuert und kontrolliert, indem sie dort einflußreiche Personen gleichsam „besitzt”, mit den Worten: „The Central Intelligence Agency owns everyone of any significance in the major media.“ Zu deutsch heißt das etwa: „Die CIA besitzt jeden von irgendeiner Bedeutung in den Massenmedien.“
Weltnetz-Spionage
Der US-Geheimdienst ist an Unternehmen beteiligt, welche öffentlich zugängliche Informationen aus Blogs, Twitter, ICQ, google, Videoportalen (YouTube) usw. sammelt. Soziale Netzwerke, wie Beispielsweise Facebook, sind bis zu 300 Millionen Profile aktiviert. An diesen Daten ist auch der amerikanische Geheimdienst interessiert. Die CIA finanzierte eine Beteiligungsgesellschaft des Softwareunternehmens Visible Technologies. So durchforste das Unternehmen (Wirtschaftsspionage) im Auftrag von Kunden wie Microsoft das Weltnetz nach der öffentlichen Meinung. Dafür werden täglich rund 500.000 öffentlich zugängliche Netzseiten überwacht. Die CIA nutzt den Service in erster Linie, um weltweite Angebote zu überwachen.[19]
WikiLeaks Einsatzgruppe
Die Weltnetzplattform WikiLeaks veröffentlichte geheime Depeschen amerikanischer Diplomaten. Um sich mit den Enthüllungen auseinanderzusetzen und die Folgen der Enthüllung der Geheimdokumente zu untersuchen, bildete die CIA im Dezember 2010 die „WikiLeaks Task Force“ (WTF)[20]. Die Arbeitsgruppe wird von der Abteilung für Spionageabwehr geleitet.
Wirtschaftsspionage
Nach dem Ende des Kalten Krieges (in den 1980er Jahren) stand die CIA auf einmal ohne Gegner da – ein neues Aufgabengebiet wurde die Wirtschaftsspionage. Der Journalist Robert Dreyfuss schrieb dazu:
- „Nach Ende des Kalten Krieges wurde in Washington ausführlich darüber diskutiert, die CIA zur Wirtschaftsspionage einzusetzen. Lässt man die Beschönigungen einmal beiseite, so bedeutet Wirtschaftsspionage nichts anderes, als daß amerikanische Agenten ausländische Unternehmen wie Toyota, Nissan und Honda ins Visier nehmen und dann gestohlene Geschäftsgeheimnisse und Technologien an die amerikanischen Unternehmensvorstände weitergeben würden.“[21]
Filmbeiträge
- NGOs - Das größte Geheimdienstprojekt aller Zeiten!, 2 DVDs, Kopp Media, 2019, Laufzeit: 216 Min., Bezugsnachweis
CIA-Bildergalerie
Siehe auch
Literatur
- F. William Engdahl: Geheimakte NGOs: Wie die Tarnorganisationen der CIA Revolutionen, Umstürze und Kriege anzetteln, Kopp Verlag, 3. Auflage als Sonderausgabe 2018, ISBN 978-3864456404 [268 S.]
- J. Michael Springmann: Die CIA und der Terror – Wie über US-Konsulate Terrornetzwerke aufgebaut werden, Kopp, 2016, ISBN 978-3864453687
- Peter Blackwood: Das ABC der Insider. Ein Nachschlagewerk über die Arbeit, die Pläne und die Ziele der internationalen Absprachegremien und ihrer Mitglieder, Verlag Diagnosen, Leonberg 1992, ISBN 3-923864-05-1, S. 154 ff.
- J. William Fulbright: Wahn der Macht. US-Politik seit 1945, Kindler Verlag, München, 1989, ISBN 3-463-40122-3 Amerikanische Originalausgabe: The price of empire, 1989
- Edmund R. Koch / Michael Wech: Operation Artischocke. Die geheimen Menschenversuche der CIA, Bertelsmann Verlag, München, 2002, ISBN 3-570-00662-X
- Englischsprachig
- Whitney Alyse Webb: One Nation Under Blackmail: The Sordid Union Between Intelligence and Crime that Gave Rise to Jeffrey Epstein, VOL.1, Trine Day, 2022, ISBN 978-1634243018 [480 S.]
- Douglas Valentine: The CIA As Organized Crime. Clarity Press, 2017
- Robert I. Friedman: The Red Mafiya – How the Russian Mob Has Invaded America, Berkley; Reprint Edition, 2002, ISBN 978-0425186879 [288 S.]
Verweise
- Kit Klarenberg: Facebook, Google und Co. sind Werkzeuge des tiefen Staates – und erhalten dafür Milliarden, anonymousnews.ru, 20. September 2021
- Axel Springer und die CIA, Swiss Policy Research, August 2023
- Jochen Bölsche: Dirty Tricks – Wenn Kriegsgründe erfunden werden, spiegel.de, 10. März 2003
- Bundesrat: CIA-Verstrickung soll geheim bleiben, 20min.ch, 20. Dezember 2008
- USA/Iran: CIA-organisierter Putsch 1953 und die Geiselnahme militanter Studenten 1979, 20min.ch, 20. März 2009
- Mafia, Geheimdienste und Politik der USA, us-politik.ch
- Englischsprachig
- Larry Romanoff: CIA Project MK-ULTRA Updated, Netzpräsenz Larry Romanoff, 2. Juli 2020
- Raphael Johnson: The Judeo-Russian Mafia: From the Gulag to Brooklyn to World Dominion, Veterans Today, 24. August 2020 [Erstveröffentlichung 11. Juli 2017]
- Johnny Vedmore: Guido Goldman, the CFR and the German Marshall Fund, Unlimited Hangout, 13. Januar 2023 – tiefgehendes Dossier
- Ambrose Evans-Pritchard: The European Union always was a CIA project, as Brexiteers discover, The Telegraph, 27. April 2016