Lemuria
Lemuria ist die Bezeichnung für einen rein hypothetischen Kontinent im Pazifik oder in einem Ozean der südlichen Erdhalbkugel. Der Name wurde von Helena Blavatsky, einer russischen Generalsgattin, Ende des 19. Jahrhunderts erstmals verwendet. Laut ihrer Theorie entstand die Menschheit auf einem einzigen – inzwischen untergegangenen – Kontinent. Dieser gehe in regelmäßigen Zyklen unter und tauche dann nach einiger Zeit wieder auf (zyklische Theorie der Wurzelrassen). Lemuria bestand demnach aus vollkommenen Menschen, vollkommener Kultur, vollkommener Natur – alles Wünsche und Träume der sich gerade im Umbruch befindlichen Gesellschaft des 19. Jahrhunderts. Anfang des 20. Jahrhunderts fanden diese Wünsche noch mehr Zuspruch wodurch es auch zur Verbreitung der Geschichte von Lemuria kam.
Die Lage dieses Kontinents wurde von einer Theorie des Zoologen Philip L. Sclater (1829–1913) abgeleitet. Dieser vermutete einen untergegangenen Kontinent zwischen Afrika, Indien, Amerika und Asien wodurch er einige geografische Probleme lösen wollte. Die Halbaffen-Familie Lemuridae stellte dabei einen wichtigen Bestandteil seiner Überlegungen dar – hierher rührt dann auch der Name Lemuria.
Heute wird das ebenfalls mysteriöse asiatische Land Mu oft mit Lemuria gleichgesetzt. Die zugeschriebene Bedeutung Lemurias und sein Untergang erinnern an die Insel und das Reich Atlantis (welches nachgewiesener Maßen nicht fiktiv ist).