Liebeserwachen

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Liebeserwachen
Liebeserwachen.jpg
Filmdaten
Deutscher Titel: Liebeserwachen
Produktionsland: Deutsches Reich
Erscheinungsjahr: 1936
Stab
Regie: Herbert Maisch
Drehbuch: Philipp Lothar Mayring, Fred Andreas
Produktion: F.D.F. Fabrikation deutscher Filme GmbH
Musik: Alois Melichar
Kamera:
Schnitt: Waldemar Gaede
Besetzung
Darsteller Rollen
Eugen Klöpfer Dr. Bergriedel, Bezirkstierarzt
Karin Hardt Hanni, seine Tochter
Hans Schlenck Dr. Breitner
Walter Rilla Robert Lund
Walter Steinbeck Dudek
Elizza Illiard Dora Brinck
Heinz Salfner Mr. Burns
Gina Falckenberg Lilian
Josefine Dora Frau Schupperer
Wolfgang von Schwindt Hotelportier

Liebeserwachen ist ein deutscher Liebesfilm von 1936. Die Uraufführung fand am 24. April 1936 statt.

Weitere Titel

  • Liebeserwachen; Originaltitel (DE)
  • Liebesintermezzo; Verleihtitel (AT)

Handlung

Quelle
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Zwei Welten prallen in diesem Film aufeinander – das arbeitsame, in ruhigem Gleise hingehende Leben des unbekannten, erdverbundenen Menschen und das betriebsame, repräsentationswütige, unstete Leben eines Gefeierten aus dem großen Lande des Scheins. – In Waldkirchen, einem bayerischen Gebirgsdorf, übt Doktor Bergriedel schon jahrelang seine Praxis als Bezirkstierarzt aus. Seine Tochter Hanni ist ihm und seinem jungen Assistenten, Dr. Breitner, eine wertvolle Hilfe. – Obwohl zwischen Hanni und Breitner noch kein erklärendes Wort gefallen ist, steht es für Dr. Bergriedel fest, daß der junge Arzt einmal sein Schwiegersohn werden wird. – Kurz vor Waldkirchen zieht sich der gefeierte Geigenvirtuose Lund bei einer Wagenpanne eine Fußverletzung zu. Er muß ärztliche Hilfe in Anspruch nehmen. Zusammen mit seinem Manager, dem quecksilbrigen Dudek, bricht er in die stille Bergriedelsche Welt ein. Sein kurzer Zwangsaufenthalt wird Hanni, in der Lund eine vorzügliche Pianistin entdeckt, zum Schicksal: beim „Herbstlied“ von Tschaikowski, das Hanni spielt, gibt er eine Probe seiner Kunst. Hanni ist von Lunds wunderbarem Spiel wie benommen. – Jetzt weiß man auch, welch einen berühmten Gast man beherbergt. – Von jetzt ab musizieren Manni und Lund jeden Tag oben im Berghotel. – Musik, das war das einzige Thema, das Dr. Breitner niemals ernsthaft interessiert hatte, jetzt fand Hanni einen Menschen, der genau so empfand wie sie. – Den mißtrauischen Dr. Breitner beruhigt der alte Bergriedel in seiner polternden Art. Bis er eines Tages Breitners Vermutungen mit Schrecken bestätigt sieht – ja noch mehr: vorzeitig muß Lund zur Erfüllung einer Konzertverpflichtung nach München. Hanni geht, ganz im Banne Lunds, ohne Abschied und gegen den Willen des Vaters, mit Lund nach München. – Hier fordert Breitner, der den beiden nachgefahren ist, Rechenschaft von Lund. Der bleibt ihm nichts schuldig. Er empfängt ihn als ersten Gratulanten zu seiner eben erfolgten Verlobung mit Hanni. Hanni steht strahlend und Breitner geht schweren Schrittes. – In Waldkirchen tobt der alte Bergriedel, und Dudek, den man im plötzlichen Entschluß im Berghotel zurückgelassen hatte, steht im Münchner Hotel wieder vor Lund. Er beschwört ihn: eine Frau kann ihm in seiner Karriere nichts nützen, nur schaden. Lund ist unerschütterlich. Er werde sogar sofort heiraten, noch vor seiner großen Tournee. Dann wenigstens heimlich – bettelt Dudelt. Lund gibt nicht nach. Da weiß der wendige Manager auch schon einen neuen Ausweg: dann hilft eben nur Riesenreklame! – Aber während dann – nach Dudeks Arrangement – vor dem Münchner Dom ein Dutzend Ehrenjungfrauen Aufstellung genommen haben – dazu Wochenschau – und Presseleute, haben sich Lund und Hanni in einer kleinen Bergkapelle trauen lassen. Der alte Bergriedel ist auch dabei. Er hat dem Bitten seiner Tochter nachgegeben. Lunds Tournee führt durch alle großen Städte Europas. Dudek ist in seinem Fahrwasser, und Lund strahlt über seine Erfolge. Aber Hanni wird – nach allzu kurzen Tagen des Glücks – bald ein einsamer Mensch. Selten nur hat sie ihren Mann für sich allein. Immer oberflächlicher behandelt er sie. – Und dann schließt sich eines Tages – zur Faschingszeit – der Ring der Tournee. „Lund wieder in München?“ – In seinem ersten Konzert im marmorglänzenden Beethovensaal feiert er Triumphe. Im „Pavillon“, einem eleganten Vergnügungsetablissement, preist ein auserlesener Bekanntenkreis Lunds Erfolg und – feiert Lund vor allem Wiedersehen mit der mondänen Dora Brink. Bei Jazzmusik und schäumendem Sekt herrscht ausgelassener Faschingstrubel. Lund vergißt sich. – Erschüttert verläßt Hanni den Pavillon. In einer Loge verleugnet Dudek vor dem Amerikaner Burns, einem großen Konzertunternehmer, und dessen Tochter Lilian, Lunds Frau. Dudek hat seine Augen überall. Lilians offensichtliches Interesse an Lund kann für einen Amerikaabschluß entscheidend sein! – Lund verstimmt Burns, ohne zu wissen, wen er vor sich hat, im Rausch durch eine große Taktlosigkeit. – Morgen soll Lund in Stuttgart konzertieren. – Hanni ist nach Waldkirchen gefahren. Aber ihre grenzenlose Enttäuschung, ihr maßloses Unglück verbirgt sie vor ihrem Vater und Breitner. – Am nächsten Morgen sucht Hanni in der Zeitung die Kritik über das Stuttgarter Konzert. Entsetzt fährt sie auf, als sie eine Meldung liest, wonach gestern ein Wagen auf der Stuttgarter Strecke bei offenem Bahnübergang vom Zuge erfaßt und zermalmt worden ist. Der Fahrer liege in hoffnungslosem Zustande im Krankenhaus. Der Beschreibung des Wagens nach kann es sich nur um Lund handeln. – Breitner läßt Hanni nicht allein fahren. Im Beiwagen seines Motorrades wird er sie zum Krankenhaus bringen. – Und jetzt erlebt Hanni die letzte, bitterste Enttäuschung. Vor einem Gasthof steht Lunds Wagen. Breitner muß halten. Hanni jubelt: Er lebt! Kurze Zeit darauf haben Hanni, während Breitner dem konsternierten Lund gegenübersteht, zwei Fremdenzettel genug verraten: Robert Lund – Dora Brink!! – In München sucht ein wieder im Stich gelassener Dudek seinen Schützling in letzter Verzweiflung. Und in Waldkirchen wartet ein junger Arzt auf die Tochter seines Chefs. Sie ist noch einmal nach München gefahren. – Wird sie je wieder zurückkommen??? Hanni ist es gelungen, Mr. Burns zu bewegen, Lund anzuhören. Sie begleitet Lund am Flügel beim „Herbstlied“. – Diesmal ist es ein Abschiedslied. – Hanni hat sich überwunden. Sie kümmert keine Amerikatournee des Geigenvirtuosen Lund mehr, kein strahlender Dudek, keine lächelnde Lilian und kein begeisterter Mr. Burns, denn in Waldkirchen wartet der zukünftige Bezirkstierarzt auf sie.