Lissabon

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Brücke-Lissabon.jpg

Lissabon (port. Lisboa) ist die Hauptstadt Portugals. In der frühen Neuzeit bildete Lissabon ein Tor zur Neuen Welt und nach Afrika, von dem aus die Portugiesen ein Weltreich eroberten.

Als größte Stadt Portugals mit dem wichtigsten Hafen, dem Regierungssitz, den obersten Staats- und Regierungsbehörden, mehreren Universitäten und der Akademie der Wissenschaften ist Lissabon heute das politische, wirtschaftliche und kulturelle Zentrum des Landes.

2011 hatte Lissabon 552.700 Einwohner; mit Stadtumfeld und Vororten beträgt die Zahl etwa drei Millionen Menschen.

Geschichte

Die historische Altstadt von Lissabon

Am 1. November 1755 wurde Lissabon fast vollständig durch mehrere schwere Erdstöße, daraufhin ausbrechende Feuersbrünste und einen Tsunami zerstört. Für Europa war der Untergang der viertgrößten Stadt auf dem Kontinent ein Kulturschock ersten Grades; Lissabon hatte zu den schönsten und reichsten Städten gehört. Bei dem Beben starben, nach verschiedenen Quellen, 15.000 bis 16.000 Menschen.

Auf die ersten Zeitungsmeldungen und Flugschriften folgten bald Büßpredigten in den Kirchen, denn Erdbeben, Feuer und Flutwelle konnten nach christlicher Lesart nur ein Fingerzeig Gottes gegen die verderbten Lissaboner sein. Aber die religiöse Deutung des Bebens als göttliches Strafgericht hatte keinen Bestand.

Aufklärer wie Voltaire, Diderot und d’Alembert fragten, wie ein gütiger Gott ein so großes Unheil über Schuldige wie Unschuldige bringen konnte. König Friedrich II. debattierte ebenfalls, in einigen seiner Briefe reflektierte er das Ereignis als Philosoph. Als Kaiserin Maria Theresia wegen der Trauer Karnevalsbelustigungen verbot, ließ der König beim Neujahrsempfang die Gesandten wissen, „es sei besser, im Domino als unter dem Kruzifix zu sterben“.

Am 1. November, als nach kirchenoffizieller Lesart „Gott strafte“, waren wegen Allerheiligen alle 40 katholischen Kirchen Lissabons gefüllt. Man las die Messe, als die Gewölbe einstürzten und die Überlebenden versuchten zu fliehen. Viele Lissaboner liefen zum Tejo hinunter; von dort kam aber eine sieben Meter hohe Welle, ausgelöst durch das Seebeben vor der Küste.

Bildergalerie

Bekannte, in Lissabon geborene Personen

Nicht-Portugiesen

  • Eduard Wimmer (1877–1905), deutscher Leutnant und Südwester Reiter

Literatur

  • Horst Günther: Das Erdbeben von Lissabon: und die Erschütterung des aufgeklärten Europas. Frankfurt: Fischer, 2005.