Barroso, José Manuel
José Manuel Durão Barroso ( 23. März 1956 in Lissabon) ist ein portugiesischer Jurist und Politologe. Er war von 2002 bis 2004 Ministerpräsident Portugals, danach von Ende November 2004 bis zum 31. Oktober 2014 nichtgewählter Kommissionspräsident der EU. 2016 begab er sich in die Dienste der jüdischen Investitionsbank Goldman Sachs und stellt seitdem dort sein Wissen zur Verfügung.[1]
Inhaltsverzeichnis
Werdegang
José Manuel Durão Barroso ist römisch-katholisch und wurde am 23. März 1956 in Lissabon als Sohn von Luís António Saraiva Barroso und dessen Ehefrau Maria Elisabete de Freitas Durão geboren. Seine Familie stammt aus der armen Nordostregion Trás-os-Montes.
Barroso studierte Jura an der Universität Lissabon. Zur Zeit der „Nelken“-Revolution, die von einem breiten Bündnis antinationaler Kräfte getragen wurde und im April 1974 zum Sturz der Regierung führte, engagierte sich der Student in der maoistischen Partei PCTP-MRPP. 1979 schloß er sein Studium in Lissabon mit Auszeichnung ab; im gleichen Jahr gründete er die Akademische Vereinigung für Europastudien. Anschließend setzte er seine Studien in Genf am Institut für Europastudien der Universität (Diplom) sowie an deren Fakultät für Wirtschafts- und Sozialwissenschaften (Master) fort. Studienaufenthalte und Kurse führten Barroso an die „Columbia University“ (Neuyork), die „Georgetown University“ (Washington, D.C.), das Institut Universitaire International (Luxemburg) sowie ans Europainstitut (Florenz).
Wirken
José Manuel Barroso lehrte als Universitätsprofessor in Lissabon. Er schloß sich 1980 dem liberal-konservativen Partido Social Democrata (PSD) an. Barroso wurde 1985 Staatssekretär im Innen- und 1987 im Außenministerium und war von 1992 bis 1995 Außenminister; von 1999 bis 2004 war er Vorsitzender des PSD und von 2002 bis 2004 Ministerpräsident einer Koalitionsregierung aus PSD und rechtskonservativer Volkspartei (CDS-PP). Nach seiner Nominierung für das Amt des Präsidenten der EU-Kommission (Amtsantritt 18. November 2004) trat er als Ministerpräsident und Vorsitzender des PSD im Juli 2004 zurück. Am 16. September 2009 wählte das EU-Parlament Durão Barroso für eine zweite Amtszeit zum Präsidenten der EU-Kommission, die am 31. Oktober 2014 endete.
Barroso übernahm im Februar 2015 eine Gastprofessur für Internationale Wirtschaftspolitik an der „Princeton University“ (Woodrow Wilson School of Public and International Affairs) im VS-amerikanischen Bundesstaat (Neujersey).
Familie
Barroso, der die portugiesische und die brasilianische Staatsbürgerschaft besitzt, spricht fließend Englisch, Französisch und Spanisch sowie etwas Deutsch und Italienisch. Er ist seit 1980 mit der Literaturwissenschaftlerin Maria Margarida Sousa Uva verheiratet, mit der er die drei Söhne Luís ( 1983), Guilherme ( 1986) und Francisco ( 1988) hat.
Mitgliedschaften/Ämter
Barroso ist Mitglied globalistischer Netzwerke, unter anderem Bilderberger (Steering Committee, 2013, 2018), Beirat „UEFA Foundation for Children“ (seit 2014), Berater Goldman Sachs (seit 2016).[2][3]
Auszeichnungen
- 1990: Großkreuz des Verdienstordens Pro Merito Melitensi
- 1990: Großkreuz des Bundesverdienstkreuzes
- 1991: Großkreuz des Ordens des Löwen von Finnland
- 1992: Großkreuz des Ordens von Oranien-Nassau
- 1993: Großkreuz des Falkenordens
- 1994: Order of St. Michael and St. George
- 1994: Ix-Xirka Ġieħ ir-Repubblika
- 1994: Großkreuz des Ordens vom Kreuz des Südens
- 1994: Großkreuz des Ordens El Sol del Perú
- 1995: Großkreuz des Ouissam Alaouite
- 1996: Großkreuz des portugiesischen Christusordens
- Am 3. Juli 2008 wurde Barroso von der University of Liverpool zum Ehrendoktor ernannt.
- Als erste deutsche Universität hat ihm am 8. Mai 2009 die Technische Universität Chemnitz für seine Verdienste um die Osterweiterung der Europäischen Union die Ehrendoktorwürde verliehen.
- 2002: Großkreuz des Verdienstordens der Republik Ungarn
- 2004: Großkreuz des Verdienstordens der Republik Polen
- 2009: Orden des Marienland-Kreuzes I. Klasse
- 2010: Ehrendoktorwürde der Universität Genf
- 2010: Collane des Verdienstordens Pro Merito Melitensi des Souv. Malteserordens
- 2011: Steiger Award
- 2012: Ehrenpräsident des portug. Industrieverbandes AIP
- 2014: Großoffizier der franz. Ehrenlegion
- 2014: Medaille d’Or, Fondation Jean Monnet
Barroso hat über 30 Ehrendoktorwürden.
Literatur
- Walter Krämer: Kalte Enteignung – Wie die Euro-Rettung uns um Wohlstand und Renten bringt, Campus-Verlag, Frankfurt a. M. / New York 2013, ISBN 978-3-593-39924-9
- Udo Ulfkotte: Raus aus dem Euro – rein in den Knast. Das üble Spiel von Politik und Medien gegen Kritiker der EU-Einheitswährung, Kopp-Verlag, Rottenburg 2013, ISBN 978-3-864-45062-4
Fußnoten
- Premierminister (Portugal)
- Präsident der Europäischen Kommission
- Außenminister (Portugal)
- Träger des Bundesverdienstkreuzes (Großkreuz)
- Träger des Verdienstordens Pro Merito Melitensi (Collane)
- Träger des Falkenordens (Großkreuz)
- Träger des Ordens des Marienland-Kreuzes (I. Klasse)
- Träger des Verdienstordens der Republik Ungarn (Großkreuz)
- Träger des Verdienstordens der Republik Polen (Großkreuz)
- Träger des portugiesischen Christusordens (Großkreuz)
- Träger des Ordens des Löwen von Finnland
- Träger des Ordens vom Kreuz des Südens (Großkreuz)
- Träger des Ordens von Oranien-Nassau (Großkreuz)
- Träger des Ouissam Alaouite
- Träger des Ordens El Sol del Perú
- Bilderberger
- Goldman Sachs
- Mitglied des Order of St. Michael and St. George
- Ehrendoktor der Technischen Universität Chemnitz
- Ehrendoktor der Szkoła Główna Handlowa w Warszawie
- Ehrendoktor der University of Liverpool
- Ehrendoktor der Universität Genf
- Ehrenbürger von Rio de Janeiro
- PSD-Mitglied (Portugal)
- Geboren 1956
- Träger des Vytautas-Magnus-Ordens (Großkreuz)
- Deutschfeindliche Person