Bad Lobenstein
Staat: | Deutsches Reich |
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Gau: | Thüringen |
Landkreis: | Saale-Orla-Kreis |
Provinz: | Reuß |
Einwohner (31. Dez. 2010): | 6.444 |
Bevölkerungsdichte: | 131 Ew. p. km² |
Fläche: | 48,94 km² |
Höhe: | 560 m ü. NN |
Postleitzahl: | 07356 |
Telefon-Vorwahl: | 036651 |
Kfz-Kennzeichen: | SOK |
Koordinaten: | 50° 27′ N, 11° 38′ O |
Lobenstein befindet sich seit 1945 entweder unter Fremdherrschaft oder wird durch die BRD oder BRÖ staatsähnlich verwaltet. | |
Bundesland: | Freistaat Thüringen |
Bürgermeister: | Peter Oppel (SPD) |
Lobenstein ist eine deutsche Stadt in Thüringen.
Lage
Die Stadt liegt im Thüringer Schiefergebirge zwischen den Ausläufern des Thüringer Waldes und des Frankenwaldes, westlich der großen Saaletalsperren Hohenwarte und Bleiloch bei Gräfenwarth.
Geschichte
Die hochmittelalterliche Burg Lobenstein liegt über dem Zentrum der Stadt rechts der Lemnitz auf einem Bergkegel. Sie diente der Überwachung des Verkehrs auf dem Verbindungsweg von Leipzig nach Bamberg. Ein Otto von Lobenstein wurde 1250 als Vertreter der Burg genannt. Das ist auch die urkundliche Ersterwähnung von Lobenstein.
Im 1300 Jahrhundert gehörte die Veste den Vögten von Gera. Sie blieb dann bis 1601 Residenz, seit 1597 in Besitz der jüngeren Linie Reuß. Um 1600 war die Burg stark verfallen. Die Reußen zogen dann in das Schloß. Im Dreißigjährigen Krieg spielte die Burg eine kurze Rolle. 1632 stürmten kaiserliche Truppen die von Schweden besetzte Anlage. Von der Burg künden heute noch der Bergfried und Ringmauerreste.
Lobenstein wurde erstmals 1250 als Rittersitz erwähnt. Dieser war wahrscheinlich eine Gründung der Herren von Lobdeburg. Bereits 1278 wurde Lobenstein als Stadt bezeichnet. Bürgermeister und Rat sind 1411 bezeugt, ihnen standen die Niedergerichte zu.
Am 8. Oktober 1806 zog das napoleonische Heer durch die Stadt. Gegen 9:00 Uhr verließ Kaiser Napoleon I. Kronach. Dort besichtigte er die Festung und verstärkte sie mit eigenen sowie verbündeten bayerischen Truppen, um im Falle einer Niederlage gegen Preußen eine Rückzugsmöglichkeit zu haben. Er traf gegen 12:30 Uhr in Lobenstein ein. Sein Weg führte über den Gallenberg nach Ebersdorf, wo er mit weiteren 32 Generälen und Stabsoffizieren übernachtete. Tag und Nacht marschierten ca. 190.000 Mann durch Lobenstein. Die Stadt und das gesamte Umfeld waren davon betroffen. Biwak und Plünderungen waren an der Tagesordnung. Trotz der Neutralität des Reußenlandes mußte die Bevölkerung stark leiden.
Im Neuen Schloß weilte der Marschall und spätere König von Norwegen-Schweden, Bernadotte. Am 14. Oktober fand die Doppelschlacht bei Jena und Auerstedt statt, mit deren Ausgang das Schicksal Preußens besiegelt wurde.
Von 1597 bis 1918 gehörte die Stadt zum Fürstentum Reuß jüngere Linie, wobei sie bis 1824 Residenz der Unterlinie Reuß-Lobenstein und von da an bis 1848 zur Linie Ebersdorf gehörte. 1848 bildete sie zusammen mit Schleiz und Hirschberg (Saale) ein Zentrum der bürgerlichen Bewegung.
Im Jahre 1862 wurden fast alle historischen Gebäude bei einem Stadtbrand zerstört. Ab 1868 bewirkten aus den benachbarten Hochmooren geförderte Heilerde und eine Eisen-Mineralquelle die Entstehung des Kurbetriebs in Lobenstein.
Einen Eisenbahnanschluß erhielt die Stadt 1896 nach Triptis (Richtung Gera), 1901 nach Hof und 1907 nach Saalfeld.
Seit dem 21. März 2005 trägt die Stadt offiziell den Namen Bad Lobenstein und ist damit die zwölfte Kurstadt in Thüringen. Lobenstein hatte zuvor jahrzehntelang um den Titel eines Bads gekämpft.
Bekannte, in Lobenstein geborene Personen
- Bad Lobenstein war Residenz der Fürsten von Reuß-Lobenstein. Sie können der Stammliste von Reuß entnommen werden.
- Johann Georg Volkmar (1567–1596), lutherischer Theologe
- Heinrich Albert (1604–1651), Komponist
- Anton Friedrich Hohl (1789–1862), Mediziner
- Karl Bernhard Jäger (1825–1900), Reichstags- und Landtagsabgeordneter
- Rudolf Loewel (1871–?), Oberbaurat, Präsident der Reichsbahndirektion in Wuppertal
- Rolf Felix Müller (geb. 1932), Grafikdesigner und Illustrator
- Kurt Tepperwein (geb. 1932), Autor und Unternehmer
- Hans Kollhoff (geb. 1946), Architekt