Frisch, Ludwig
Ludwig Frisch ( 27. Juli 1906 in Bayern; 8. April 1932 in Chemnitz) war ein deutscher Widerstandskämpfer gegen die Weimarer Republik und ein Blutzeuge der nationalsozialistischen Bewegung.
Leben
Frisch entstammte einem bayerischen Dorf, kam in jungen Jahren als Schlosser nach Chemnitz und wurde Mitglied des Chemnitzer SS-Sturms 1. Nachdem er gemeinsam mit mehreren tausend Menschen Adolf Hitler am 3. April 1932 auf der Südkampfbahn sprechen gehört hatte, ging er am Abend des 4. April mit einem SS-Kameraden durch die Zeppelinstraße in Hilbersdorf, um für einen Lautsprecherwagen Ersatzteile zu holen. Aus dem Dunkel wurden plötzlich 15 Schüsse auf Frisch und seinen Kameraden Dießner abgefeuert, mit zerschmettertem Knie stürzte Frisch aufs Pflaster. Sein Kamerad wurde ebenfalls schwer verletzt. Da bei Frisch eine Schlagader getroffen war, benötigte er eine Blutübertragung, so daß dreißig SS-Kameraden sich zur Blutentnahme zur Verfügung stellten, wobei sich letztlich nur die Blutgruppe von einem (Student adliger Herkunft) als geeignet erwies. Aber weder diese Maßnahme noch eine folgende Beinamputation verbesserte seinen Zustand, und Ludwig Frisch erlag am 8. April 1932 seinen schweren Verletzungen.
In Chemnitz (Weissenfels) trug eine SS-Standarte seinen Ehrennamen.
Literatur
- A. K. Busch: Blutzeugen – Beiträge zur Praxis des politischen Kampfes in der Weimarer Republik, Nordland-Verlag Deutsche Stimme, ISBN-13 978-3935102209
- Hermann Liese: Ich kämpfe, Franz Eher Verlag, München 1943
- Hans Weberstedt / Kurt Langner: Gedenkhalle für die Gefallenen des Dritten Reiches, Franz Eher Verlag, München 1938
- Der Schulungsbrief: Ihr Vermächtnis. Letzte Worte unserer Toten (3/1936)