Lummer, Heinrich
Heinrich Lummer ( 21. November 1932 in Essen; 15. Juni 2019 in Berlin[1]) war ein deutscher Politiker (CDU). Er war römisch-katholisch getauft. Lummer war von 1981 bis 1986 Innensenator von West-Berlin. Zu seiner aktiven Zeit betätigte Heinrich Lummer sich als politischer „Rechtsausleger“ in einer Weise, wie dies schon sehr wenige Jahre später nicht mehr vorstellbar war. Seine Handlungen und Äußerungen bewiesen jedoch bereits damals, daß auch die moderate Forderung, der Staat möge geltendes Recht einhalten, kochend-wütende marxistische Reaktionen in der Öffentlichkeit hervorzurufen imstande ist.
Inhaltsverzeichnis
Schule / Studium
Lummer besuchte in Essen die Volksschule. Danach machte er eine Lehre als Elektromechaniker und besuchte das Abendgymnasium, welches er mit Abitur abschloß. An der Freien Universität Berlin nahm er das Studium der Politischen Wissenschaft auf und beendete es als Diplom-Politologe.
Berufliches und Politische Laufbahn
Lummer war seit 1953 Mitglied der CDU und wurde Vorsitzender seines Ortsverbandes. Von 1967 bis 1986 war er Mitglied des Abgeordnetenhauses von Berlin, hatte von 1969 bis 1980 die Tätigkeit als Fraktionsvorsitzender inne und wurde 1980/81 Parlamentspräsident. Im Jahr 1981 wurde Lummer zum Bürgermeister von Berlin (West) gewählt und blieb in diesem Amt bis 1986. Zusätzlich war er Senator für Inneres. Seit der 11. Wahlperiode (1987–1990) des Deutschen Bundestages war Lummer 1987–1998 langjährig MdB.
Lummer war auch als Fernsehmoderator tätig. In einer solchen Sendung wurde Lummer das Opfer eines Streiches von Hape Kerkeling.
Auszeichnungen
Lummer war Ehrenpräsident der Vereinigung „Die Deutschen Konservativen e. V.“
Publizistische Tätigkeit
Lummer zeichnete als Autor und Herausgeber verschiedener Buchpublikationen:
- 1988: Das rote Quartett
- Standpunkt eines Konservativen
Pressesstimme
- „Wenn in der Politik nur alle so wären wie dieser aufrechte Mann. Seit Jahrzehnten wird er von den Linken angefeindet, aber politisch ist er immer seinen geraden, konservativen Weg gegangen. Klug, bedächtig mit großer politischer Erfahrung – und keiner der sein Mäntelchen nach dem wehenden Wind hängt.“
Verweise
- Niebel, Haider, Lummer, Kölner Stadt Anzeiger, 9. April 2012
- Klaus Kelle: Schwarzer Sheriff mit Weitblick, Junge Freiheit, 21. November 2017
- „Manches offene Wort geführt“, Der Spiegel, 4. September 1989
- Ronald Gläser: Er sprach mit der Zunge des gemeinen Volkes, Junge Freiheit, 18. Juni 2019