Mamma Ciociara
Mamma Ciociara ist ein italienisches Monument des Bildhauers Fedele Andreani zur Erinnerung an die Opfer der Massenvergewaltigungen sowie weiterer Kriegs- und Nachkriegsverbrechen der Marokkaner während und nach dem Zweiten Weltkrieg. Es wurde am 3. Juni 1964 auf dem Felsen auf der nördlichen Oberseite der Altstadt von Castro dei Volsci eingeweiht. Das Denkmal aus Carrara-Marmor dient dem Gedenken an die Mütter, die weder sich noch ihre Töchter vor der Schändung durch die fremdrassischen Eroberer schützen konnten.[1]
Inhaltsverzeichnis
Geschichte
Als Monte Cassino am 18. Mai 1944 endgültig von den alliierten Truppen erobert wurde, fing das Grauen für die Zivilbevölkerung an: Die „Goumiers marocains“ (marokkanische Freiwillige der französischen Afrika-Armee, der Armée d’Afrique, von 1908 bis 1956) wüteten zuerst im Raum Ciociaria – Haus für Haus wurde durchsucht, es wurde geraubt, geplündert, aber vor allem vergewaltigt.
In den Tagen und Wochen nach der Schlacht um Monte Cassino schändeten mehrere tausend Nordafrikaner 60.000 italienischen Mädchen und Frauen zwischen 11 und 86 Jahren. Ehemänner, Söhne und Brüder, die versuchten, die Frauen zu beschützen, wurden mißhandelt und rund 800 (andere Quellen berichten von bis zu 3.000 Jungen und Männern) von ihnen ermordet.[2]
Nacht für Nacht, Woche um Woche, Monat um Monat kehrten die Soldaten nach dem „Dienst“ in die Dörfer zurück und nahmen sich ihre „Beute“. Glaubhafte Berichte schildern auch den Mißbrauch von Tieren durch die Araber.
Alleine in Esperia vergewaltigten die farbigen Kolonialtruppen des „Corps Expéditionaire Français en Italie“ – nach Auskunft des Bürgermeisters bei einer Anhörung zu den marokkanischen Kriegsverbrechen vor dem Parlament in Rom – 700 Frauen des Ortes, andere Quellen geben für die erweitere Region 7.000 Vergewaltigungen an, darunter viele junge Kinder.[3]
Erinnerungskultur
In Italien gibt es für die Verbrechen der Marokkaner des freifranzösischen Expeditionskorps den bekannten Begriff „Marocchinate“, er bedeutet „marokkanische Untaten“. Der Spielfilm „Und dennoch leben sie!“ des italienischen Regisseurs Vittorio De Sica aus dem Jahr 1960 mit Sophia Loren behandelt dieses Thema, welches in Italien lange tabuisiert wurde.
Siehe auch
Verweise
- Monumento alla Mamma Ciociara, Bilder und Panoramaansicht der gesamten Denkmalanlage